WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2016/JÄNNER 2017
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Mehrere Firmen mit etlichen
Mitarbeitern und Fahrzeugen
waren im großen Stil im Mera-
ner Raum am unsauberen Ge-
schäft bedeiligt, unter das jetzt
mit der Beschlagnahme des Ge-
ländes und den Anzeigen bei
der Staatsanwaltschaft ein vor-
läufiger Schlussstrich gezogen
wurde. Mit Lastkraftwagen
waren wiederholt und über
einen langen Zeitraum große
Mengen an Sperrmüll und be-
handeltem Holz auf ein abseits
gelegenes Gelände gebracht
und dort mit eigenen Maschi-
nen und Häckslern zu Hack-
schnitzel verarbeitet worden.
Giftig
Bei dem Material – alte
Möbel, Tür- und Fensterstöcke
oder andere Holzteile aus Ab-
brucharbeiten bei Gebäuden,
nicht mehr verwendbare Scha-
lungstafeln etc. – handelt es sich
um Müll, der gebührenpflichtig
zu entsorgen wäre. Das Material
ist nämlich völlig ungeeignet als
Ausgangsprodukt für Hack-
schnitzel, da es giftige Stoffe
wie Lacke und Klebstoffe ent-
hält. Diese erzeugen beim Ver-
brennen Gift- und Schadstoffe
und können auch Schäden an
der Feuerungsanlage verursa-
chen.
Eineinhalb Jahre
Beobachtung
Nach einem Hinweis über-
nahm das Landesforstkorps vor
eineinhalb Jahren die Überwa-
chung der Tätigkeit und doku-
mentierte im Laufe der Zeit die
ungesetzliche Tätigkeit detail-
liert. In Zusammenarbeit mit
dem „Nucleo Operativo Ecolo-
gico NOE“ der Carabinieri
wurden – auch in Abstimmung
mit der Antimafia-Abteilung
der Staatsanwaltschaft Trient –
die umfangreichen Ermittlun-
gen und gerichtspolizeilichen
Tätigkeiten durchgeführt.
Das illegal zu Brennmaterial gehackte Abfallholz erzeugt beim
Verbrennen giftige Schadstoffe.
Auch mit einem Hubschrauber haben die Carabinieri die Aktion
mit der unsauberen Sperrmüllverwertung beobachtet.
Mit Maschinen und Häckslern wurde der Sperrmüll zu Hackgut
verarbeitet, das sich zeitweise haushoch auftürmte.
Dieses Material, das illegal verarbeitet und verkauft wurde, ist
Müll, der gebührenpflichtig entsorgt werden müsste.
Fotos: LPA/Landesforstkorps/Carabinieri
Gemeinsam mit den
Carabinieri gelang dem
Landesforstkorps die
Aufdeckung eines
Betrugs mit verunreinig-
ten Hackschnitzeln im
Meraner Raum. Man
hatte eineinhalb Jahre
lang ermittelt.
Betrug im großen Stil
Beschlagnahmt: Nach langen und umfangreichen Beobachtungen
wurde das Gelände mit der illegalen Holzhackschnitzelverarbei-
tung geschlossen.