Für Amtsdirektor
Luigi Spagnolli ist
das Auftauchen
des Marderhun-
des eine Sensa-
tion.
CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2016
3
Bei dem von einem Auto auf
der Schnellstraße getöteten Tier
handelt es sich um ein etwa ein-
jähriges, fünf Kilogramm
schweres Marderhund-Weib-
chen. „Es ist das zweite Mal in
ganz Italien, dass das Auftreten
eines Marderhundes bekannt
wurde“, berichtet Luigi Spa-
gnolli, geschäftsführender Di-
rektor des Landesamtes für
Jagd und Fischerei. Nicht be-
kannt ist, woher dieser junge
Marderhund einwanderte. Der
Kadaver, den Mitarbeiter des
Straßendienstes aufgefunden
hatten, wurde im Institut für
Tierseuchenbekämpfung der
Venetien-Sektion Bozen unter-
Der Kadaver eines in
Südtirol zuvor noch nie
registrierten Tieres
wurde unlängst auf der
Schnellstraße MeBo bei
der Gemeinde Gargazon
(zwischen Meran und
Bozen) gefunden: der
eines Marderhundes.
beträgt etwa 50 bis
68 cm, dazu kom-
men 13 bis 25 cm
Schwanz. Bei
einer
Schul-
sucht. „Vor elf Jahren war ein
Marderhund in den Karnischen
Alpen in der Region Friaul-
Julisch Venetien von einer
Fotofalle aufgezeichnet wor-
den – dies war das erste be-
kannte Auftreten eines Exem-
plars dieser Gattung in Italien.“
Östliches Sibirien
Das ursprüngliche Verbrei-
tungsgebiet des Marderhundes
ist das östliche Sibirien, das
nordöstliche China und Japan.
In Europa wurde dieses Tier ur-
sprünglich ausgesetzt, um sein
Fell wirtschaftlich zu nutzen.
„Der Marderhund kam wegen
seiner äußeren Ähnlichkeit,
einer Mischung aus Mardern
und Hunden, zu seinem Namen,
dabei sieht er eher einem Klein-
bären oder Waschbären ähn-
lich“, informiert Spagnolli.
Die Kopf-Rumpf-Länge eines
ausgewachsenen Marderhundes
-20%
auf alle
rasenmäher
TOOLPARK Lienz-Debant
toolpark.atjetzt
58275
63456
S. Schösswender Werke
Erlbrücke 24 | A-9912 Anras
Tel. +43 (0)4846/6290
www.anras.schoesswender.atEin Beispiel eines Marder-
hundes, von dem ein Exem-
plar tot auf der Schnellstraße
MeBo (zwischen Meran und
Bozen) gefunden wurde.
Marderhunde zählen zu den
geschützten Tierarten.
Erstmals Marderhund in
Südtirol nachgewiesen
terhöhe von 20 bis 30 Zentime-
tern erreicht der Marderhund
eine Gesamthöhe von 38 bis 51
Zentimetern sowie ein Gewicht
zwischen vier und zehn Kilo-
gramm. Das weiche Fell ist
beige-grau an den Flanken, am
Bauch und am Rücken schwarz-
braun. „Der Marderhund ist ein
sehr scheuer und nachtaktiver
Bewohner von Wäldern und Re-
gionen mit viel Unterholz.“
Sehr scheu
„Das Töten und Fangen jeder
Art von Haarwild oder Feder-
wild ist – mit Ausnahmen –
verboten“, weist der Direktor
hin. Der Marderhund zählt zu
den allgemein geschützten Tier-
arten. „Diese nicht heimische
Tierart muss besonders beob-
achtet werden, um mögliche
Konflikte mit der einheimi-
schen Fauna zu vermeiden.“