NATUR
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2016
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Rotwand über ein Jahrzehnt
lang anführte.“
13 Jahre Rentiere auf
der Rotwand
„Auf Rentier-Nachwuchs war-
teten wir seit fünf Jahren sehn-
lichst“, erzählt Rudolf Egarter,
der die finnischen Rentiere vor 13
Jahren mangels Attraktionen auf
der Rotwand heimisch machte
und heute technischer Direktor
der Drei Zinnen AG ist. Die Ge-
burt des schneeweißen „Rudi“ hat
aber noch einen positiven Aspekt:
Rentiere richten die Niederkunft
ihrer Jungen nach den meteorolo-
gischen Gegebenheiten aus. „Das
heißt, sie warten mit der Geburt
so lange, bis sich die Wettersitua-
tion bessert, damit die Jungen
nicht den Kältetod erleiden. So
können sie die Trächtigkeit von
180 Tagen um 90 Tage hinaus-
zögern“, informiert Egartner.
„Rudi“ lebt jetzt neben Mama
„Kelly“ auch noch mit Anführer
„Mika“ (acht Jahre alt), „Seppl“,
„Emmi“ und „Valentina“ in
einem großen Gehege. Es befin-
det sich direkt an der Bergstation
Rotwandbahn in Sexten. „Wir
müssen das Gehege im Sommer
einzäunen, da unser Gras für die
Tiere zu fett wäre. Sie würden
Probleme mit der Verdauung be-
kommen. Im Winter laufen sie
frei auf der Skipiste herum“, so
Tschurtschenthaler. Seit jeher gibt
es auch eine öffentliche Fütterung
der Rentier-Bande – jeden Don-
nerstag um 14 Uhr. „Natürlich
kann auch ‚Klein-Rudi‘ ab sofort
bewundert werden.“
Einzig domestizierte
Hirschart
Rentiere sind eine Säugetier-
art aus der Familie der Hirsche
„Im Alleingang brachte die
sechsjährige Rentier-Mama
,Kelly‘ auf den Rotwandwiesen
ihr erstes Junges zur Welt“, er-
zählt Christian Tschurtschen-
thaler von den Bergbahnen der
Dolomitenregion Drei Zinnen.
Das kerngesunde Männchen
mit seiner rosaroten Nase er-
blickte in den frühen Morgen-
stunden das Licht der Welt, als
die Mutter vor dem strömenden
Regen unter einer großen
Fichte Schutz suchte. Schon
nach wenigen Stunden war der
Jüngling auf den Beinen und
sprang ausgelassen umher. „Er
wurde ‚Rudi‘ getauft und tritt
so in die Fußstapfen seines be-
kannten Vorfahren, der die
kleinste Rentier-Population der
Alpen mit fünf Tieren auf der
Allen Grund zur Freude haben die Betreuer des Rentiergeheges der Dolomiten-
region Drei Zinnen. Der langersehnte Rentier-Nachwuchs stellte sich ein.
Heißersehnter Nachwuchs
Für Rentier-Mama
„Kelly“ ist „Rudi“
der erste Nachwuchs.
Im Sommer sind die Rentiere eingezäunt.
Fotos: Christian Tschurtschenthaler