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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

SEPTEMBER/OKTOBER 2015

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vor dem Bildschirm (Computer,

Smartphone, Playstation, TV

usw.). Das Elterntelefon begann

2014 damit, diese Anrufe syste-

matisch zu dokumentieren. Die-

ser Bereich sei laut Stefan Eike-

mann, Koordinator des Eltern-

telefons, einer ständigen Ent-

wicklung unterworfen, mit Fol-

gen für die Heranwachsenden.

Verlernen der

Beziehungskompetenz

„Jugendliche vor dem Bild-

schirm laufen Gefahr, ihre Be-

ziehungskompetenz zu verler-

nen oder nicht weiter auszu-

bauen. Noch schwieriger wird

es, wenn Jugendliche beginnen

die Beziehungsmodelle, wie

sie auf dem Bildschirm gezeigt

werden, oder die im virtuellen

Kontakt angewendet werden,

auf die reale Begegnung zu

übertragen.“

Was das Geschlecht der Kin-

der betrifft, wegen derer um

Rat gefragt wird, überwiegen

nach wie vor die Buben (55 %).

Als anrufende Person ist am

stärksten die Mutter (69 %) ver-

treten, gefolgt vomVater (13 %)

und anderen Personen, wie

Großeltern, Berufsgruppen aus

dem Erziehungsbereich und

den Minderjährigen selbst.

Das Elterntelefon ist Teil des

Ehe- und Erziehungsberatungs-

angebotes in Südtirol und wird

von der Familienagentur des

Landes unterstützt. Seit seiner

Gründung im Dezember 2006

fragten über 8.000 Personen

beim Elterntelefon um Rat. Die

Anrufe werden anonym behan-

delt und sind kostenlos. Die

Rufnummer lautet: 800 892

829.

Das Elterntelefon ist ein flä-

chendeckendes, niederschwel-

liges Angebot, um Familien in

Alltagssituationen zu erreichen

und ihnen Orientierung und Si-

cherheit zu geben.

„Gesprächsthema Nummer

eins war im Vorjahr die Erzie-

hung im Allgemeinen, gefolgt

von der Schule, Fragen in Be-

zug auf die Trennung der Eltern,

Paarprobleme, Drogen, Rechts-

fragen und Gewalt“, informiert

Familienlandesrätin Waltraud

Deeg.

Extreme Verunsicherung

Auffallend ist laut Christiane

Mühlhäusler, Beraterin beim El-

terntelefon, eine extreme Verun-

sicherung, weil sich Werte und

Erziehungsvorstellungen sich

ständig ändern würden. „Dem-

Eine wichtige Anlaufstelle für alle Erziehungs-

fragen ist das Elterntelefon. Im Vorjahr verzeich-

nete man 1.064 Anrufe – insbesondere zu den

Themen Erziehung, Schule und Trennung. Be-

sonders häuften sich Fragen zum Umgang der

Kinder und Jugendlichen vor den Bildschirmen.

insgesamt komplexer geworden.

Wichtig sei es, mit den Kindern

in Dialog zu treten und auch

dafür zu kämpfen. Hinzu komme

ein neues Themenfeld, das die

Eltern zunehmend beschäftige,

nämlich Kinder und Jugendliche

gegenüber stehen die Eltern vor

wachsenden Aufgaben und

haben für ihre Kinder immer we-

niger Zeit“, stellte sie fest. Die

von den Eltern, Großeltern und

manchmal auch Pädagogen vor-

getragenen Situationen seien

LR Waltraud Deeg und Christiane Mühlhäusler. Foto: LPA/rm

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Über 1.000 Anrufe von Eltern