CHRONIK
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PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2015
Liebe Leser ...
Mein jüngstes von vier Kin-
dern – das Mädchen ist sieben
Jahre alt – sagt derzeit fast
täglich vor dem Einschlafen:
„Mama, ich habe solche
Angst, dass bei uns Krieg aus-
bricht.“ Sie bekommt leider
viele Schreckensmeldungen
aus dem Fernsehen, der Zei-
tung, dem Radio oder dem
Internet, bei den drei Brüdern,
den Großeltern, in der Schule,
durch Freundinnen, manchmal
auch durch uns Eltern mit.
Einmal meinte die Kleine
sogar: „Bevor ich einen Krieg
mitmachen will, möchte ich
lieber sterben.“ Natürlich ver-
suche ich meine Tochter jedes
Mal zu beruhigen. Am meisten
beruhigt es sie natürlich, wenn
ich ihr versichere, dass kein
Krieg ausbrechen wird. Aber
weiß das jemand tatsächlich so
genau? Wir sollten unseren seit
70 Jahren bestehenden Frieden
behandeln wie ein rohes Ei.
Immer wieder komme ich mit
Menschen in Kontakt, die mir
viel über den Zweiten Welt-
krieg erzählen. Der Großteil
träumt noch heute von den da-
maligen furchtbaren Ereignis-
sen. Sich vorzustellen, was un-
sere älteren Generationen er-
tragen mussten, jagt mir den
Schauder über den Rücken,
gibt mir aber umso mehr An-
trieb den Frieden als riesen-
großes Geschenk zu erachten.
Herzlichst
Martina Holzer,
Chefredakteurin
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Martina Holzer
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