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REZEPT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

SEPTEMBER/OKTOBER 2015

9

Herr Wieser, was macht den

Apfelstrudel aus?

Wieser:

„Der Apfelstrudel

wird gefüllt mit einer Mi-

schung aus zerkleinerten Äp-

feln, Gewürzen und Aromen

und zerkleinerten Nüssen. Die

Kunst der Zubereitung besteht

beim Wiener Apfelstrudel vor

allem im Ausrollen bzw. Aus-

ziehen des Strudelteiges. Dieser

sollte so dünn sein, dass man

eine daruntergelegte Zeitung

lesen kann. Der Strudel sollte

frisch, am besten noch warm

serviert werden, meist mit

Staubzucker bestreut. Oft wird

er mit Vanillesauce, Zimtsauce,

Vanilleeis oder auch nur mit

Schlagsahne serviert. Obwohl

der Strudel im ganzen süddeut-

schen Raum beheimatet ist,

wird er nirgendwo so dünn aus-

gezogen und so knusprig und

saftig gebacken wie in der

österreichischen bzw. Südtiro-

ler Küche.“

Wie stellt man einen Zieh-

oder Strudelteig her?

Wieser:

„Der sehr einfache

Teig wird aus Mehl, Wasser,

Essig, Ei und etwas Öl herge-

stellt. Wichtig ist, dass dieser

Teig weich ist, gut geknetet

wurde und anschließend an

einem warmen Ort ruhen kann,

denn nur dann lässt er sich

hauchdünn ausziehen. Man

rollt den Teig mit dem Nudel-

roller möglichst gleichmäßig

aus und legt ihn dann auf ein

ausreichend mit Mehl bestaub-

tes Tuch. Mit beiden Händen

zwischen Teig und Tuch grei-

fen und darauf achten, dass die

Handrücken nach oben zeigen

Zwetschkenstrudel

Für 1 Strudel, etwa 8 Stück

Mürbteig (etwa 500 g):

120 g But-

ter, 100 g Staubzucker, 1 Msp.

geriebene Zitronenschale, 1 Pkg.

Vanillezucker, 1 Ei, 1 EL Sahne

oder Milch, 300 g Mehl, ½ Pkg.

Backpulver, 1 Prise Salz.

Füllung:

600 g Zwetschken, 50 g

geriebene Mandeln, 40 g Brot-

oder Biskuitbrösel, 180 g Zucker,

je nach Süße der Zwetschken,

½ TL Zimt, 1 Msp. geriebene

Zitronenschale.

Vanillesauce:

250 ml Milch, 60 g

Zucker, 1 Pkg. Vanillezucker oder

1 Vanilleschote, 1 Msp. Zitronen-

schale, gerieben, 1 Prise Salz,

3 Eigelb, 2 TL Speisestärke,

125 ml geschlagene Sahne.

Weiteres:

1 Ei zum Bestreichen,

Staubzucker zum Bestreuen,

Melisse zum Garnieren.

Mürbteig:

Die nicht zu kalte Butter

mit Staubzucker, Zitronenschale

und Vanillezucker rasch zu einer

homogenen Masse verarbeiten, bis

keine Butterstücke mehr zu sehen

sind. Ei und Sahne dazugeben,

Mehl, gesiebtes Backpulver und

Salz beimischen und zu einem Teig

kneten. In Klarsichtfolie einwickeln

(um den Teig vor dem Austrock-

nen zu schützen) und etwa eine

Stunde in den Kühlschrank geben.

Füllung:

Zwetschken waschen, ent-

kernen, vierteln und mit Mandeln,

Brotbröseln, Zucker, Zimt und ge-

riebener Zitronenschale vermengen.

Vanillesauce:

Milch mit 20 g

Zucker, Vanillezucker oder aufge-

schnittener Vanilleschote, Zitro-

nenschale und Salz zum Kochen

bringen. Eigelb mit restlichem

Zucker und Speisestärke in einer

Schüssel verrühren, kochende

Milch dazugießen, in einen Topf

umschütten und unter ständigem

Rühren auf den Siedepunkt brin-

gen. Eventuell durch ein Sieb pas-

sieren, leicht auskühlen lassen und

die geschlagene Sahne einrühren.

Fertigstellung:

Mürbteig auf einem

bemehlten Nudelbrett rechteckig

(40 x 25 cm) ausrollen und auf das

Backblech legen. Die Zwetschken-

füllung auf den Teig geben und den

Strudel einrollen. Den Strudel mit

dem aufgeschlagenen Ei bestreichen

und im Backrohr backen. Den Stru-

del lauwarm mit Vanillesauce anrich-

ten, mit Staubzucker bestreuen, mit

Melisse garnieren und servieren.

180 Grad

etwa 35 Minuten

Tipps:

1. Dieser Strudel kann auch mit

Ziehteig oder Blätterteig zubereitet

werden.

2. Servieren Sie den Strudel mit

Fruchtsaucen, Vanillesauce oder

mit einem Weinschaum.

Rezept

von Meisterkoch

Gerhard Wieser

und gekrümmt sind. Sobald der

Teig direkt auf den beiden

Handrücken liegt, braucht man

nur die Hände in gleichmäßi-

gem Rhythmus hin und her be-

wegen. Der Teig ist elastisch

genug, so dass er sich diesen

Bewegungen anpasst und

gleichmäßig dünner wird, ohne

dabei zu zerreißen. Sobald der

Teig dünn ist, müssen alle

dicken Ränder abgeschnitten

werden. Den Teig nach dem

Auftragen der Fülle nur noch

mit Hilfe des darunterliegenden

Tuchs bewegen. Man braucht

es nur rechts und links straff an-

zuziehen und dabei langsam

anzuheben. So wird der Strudel

vorsichtig aufgerollt.

Verwendung:

für süße Stru-

del wie Apfel-, Birnen- und

Kirschstrudel, weiters für Ge-

müse- und Pilzstrudel, Strudel-

blätter und anderes mehr.“

9920 Sillian 99

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www.nonnaemma.at

Öffnungszeiten:

11.45 - 15.00 Uhr und 18.45 - 22.00 Uhr

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in unserer Trattoria

im Zentrum von

Sillian

127641

Es geht nichts über einen

leckeren Strudel

Der bekannteste Strudel ist wohl der Apfelstrudel. Er ist eine traditionelle

österreichische Süßspeise, die ursprünglich vor allem in Wien zu finden

war, heute aber international bekannt ist. Mehr über Apfelstrudel & Co im

Interview mit dem Südtiroler Meisterkoch Gerhard Wieser.