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ZEITZEUGIN
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2015
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Haus. „Der drohenden Lebens-
gefahr waren wir uns bewusst.“
Flucht aus dem Haus
Rund eine halbe Stunde dau-
erte der Angriff. „Wir trauten
uns dann wieder aus unserem
Versteck. Schwefelgeruch lag
in der Luft. Die Bomben schlu-
gen in die umliegenden Felder
vom Bahnhof und am Drau-
damm ein. Neben dem Bahnhof
brannte eine Baracke lichter-
loh.“ Einen einzigen Menschen
sahen Maria und die anderen
herannahen. Es war Ludwig,
ein gefangener Franzose, der
immer wieder auf dem Asthof
gearbeitet hatte. „Er sagte: ,Wir
haben gehört im Lager
Schwarzsender. Feind be-
schießt Eisenbahn! Mama, Kin-
der weg von hier!‘ Unsere Mut-
ter packte das Notwendigste
zusammen. Noch amVormittag
brachte man uns fünf ältere Ge-
schwister zu Vaters Schwester
(Feichtler Baßl) auf den Hein-
felserberg. Mein um ein Jahr
älterer Bruder Peter kam erst
am Abend nach. Er war wäh-
rend des Angriffes in der Volks-
schule. Die kleine Aloisia, ein
Jahr alt, übernahm die
Gschwendtbrunner Mene in
Pflege.“
Kranker Vater kam auf
den „Wurzerhof“
Am Nachmittag erfolgte be-
reits die nächste Bombardie-
rung. „Dabei wurden nun alle
Fenster unseres Wohnhauses
zerschlagen. Kälte und Zugluft
zogen durch das ganze Haus.
Es war so kaum noch bewohn-
bar.“ Der kranke Vater wurde
auf einen Pferdeschlitten ge-
bettet und so in die „Wurze“
(Winkeltal, Außervillgraten)
gebracht. Die Mutter ging mit.
Jetzt waren nur noch der Niggl
(Nikolaus Herrnegger) und die
Dienstboten im Haus. „Sie ver-
sorgten in der Früh und Abend
das Vieh. Untertags traute sich
niemand mehr im Haus zu blei-
ben. Täglich waren kleinere
Fliegerangriffe.“ Drei Nächte
wurde nun das Notwendigste
von Möbel, Betten und Beklei-
dung zusammengepackt und
mit den Pferden zu den Villgra-
ter Vettersleuten zur Aufbe-
wahrung gebracht.
Am 3. März 1945 um ca.
14.30 Uhr erfolgte der
schwerste Angriff auf den
Bahnstreckenbereich und den
Bahnhof. Dabei ging nicht nur
der Asthof der Familie Leiter,
sondern auch der Asthof der
Familie Kraler in Flammen auf.
Sie brannten vollständig nieder.
„Zum Glück war während des
Angriffs kein Mensch im Haus.
Doch es verbrannte Vieh bei
lebendigem Leibe. „Bei uns
und beim Nachbar jeweils neun
Stück Rinder. Brüllen hörte
man das arme Vieh bis in den
Markt hinein“, erzählt Maria.
Maria Zelluiko
Auch die 22-jährige Maria
Zelluiko aus der Krim (Russ-
August 1944: Die „Asthof Leiter Kinder“: Der letzte Sommer im alten Eltern- bzw. Geburtshaus.
V. l.: Seppl, Peter, Maria mit der kleinen Aloisia, Engelbert, Bernhard und Anna.
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