VP 2015 04 - page 3

CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2015
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Aufzucht funktioniert
In der Landesfischzucht bei
Meran sowie in der Fischzucht
Thaur in Tirol laufen Aufzucht-
programme für die Äsche. Ziel
ist eine möglichst natürliche
Befruchtung und der Aufbau
eines naturnahen Fischbe-
stands. Die Aufzucht in der
Landesfischzucht funktioniert
gut: 90 Prozent der Eier werden
befruchtet. Mittlerweile hält
man dort auch Elterntiere, die
nächstes Jahr die Laichreife er-
reichen.
Das Forschungsprojekt Alp-
Äsch wurde vom Versuchszen-
trum Laimburg, dem Tiroler Fi-
schereiverband, der Provinz
Belluno, der Kärntner Landes-
regierung und dem Amt für
Jagd und Fischerei durchge-
führt. Schließlich kennen Fi-
sche keine Grenzen.
Die Äsche ist eine heimische
Fischart, die eher langsam
wächst. Ausgewachsen bringt
sie an die 500 g bis 1,5 kg auf
die Waage und ist 30 bis 50
Zentimeter lang. Besonders
große Exemplare können aber
bis zu 3 kg schwer und bis zu
60 Zentimeter lang werden. Sie
benötigt klares, kühles Wasser,
und anders als etwa Bachforel-
len sucht die Äsche bei Gefahr
keine Deckung unter Steinen.
„In den vergangenen 20 Jahren
gingen die Äschenbestände in
Südtirol leider stark zurück“,
bedauert Projektleiter Peter
Gasser (Landesfischzucht des
Versuchszentrums Laimburg).
Vorrangig die Eingriffe des
Menschen durch Flussregulie-
rungen sowie Querbauten (etwa
für die Energieerzeugung) be-
einträchtigten die Lebensräume
der Äsche stark.
„Lebensräume
verbessern“
„Die Lebensräume für die
Äschen müssen daher dringend
verbessert werden! Ohne adä-
quaten Lebensraum gibt es
keine Äschen“, erklärte Gün-
Dass es nur mehr wenige gute Äschen-Bestände in Südtirol gibt, machte
ein dreijähriges Forschungsprojekt unter dem Titel „AlpÄsch“ klar. So nahm
die Zahl der Äschen bei Fängen zwischen Meran und Salurn von über
7.000 Fischen (im Jahr 1998) auf rund 100 im Jahr 2012 ab.
Es soll nicht auch die
letzte Äsche sterben
so der Experte. Die wenigen
noch guten Bestände gibt es u.
a. in der Etsch um Bozen, in
der Ahr und im Antholzer
Bach. „Dabei sind aber im Ein-
zugsgebiet von Etsch und
Eisack die Adriastämme der
Äsche vertreten und in den Pus-
tertaler Gewässer die Donau-
äschen“, informiert Unfer.
ther Unfer von der Wiener Uni-
versität für Bodenkultur. Da die
Äsche zum Laichen an ihren
Geburtsort zurückkehrt, hat der
Bau von Talsperren ohne Auf-
und Abstiegsmöglichkeiten den
Fischen ihr natürliches Fort-
pflanzungsverhalten genom-
men. Auch hier müssten Ver-
besserungen umgesetzt werden,
Die Äsche – eine einheimische Fischart.
Foto: Manu Esteve
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Sicherheit, Ertrag und Verfügbarkeit
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Keine fixe Laufzeit
Tel. 0043 4842 6331-52045
Optimale Mischung aus
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Raiffeisenfonds
Marketingmitteilung; Stand: April 2015; der veröffentlichte Prospekt sowie das Kunden-
informationsdokument (Wesentliche Anlegerinformationen) stehen unter
zur Verfügung.
53716
Der Südtiroler Landesrat
für Landwirtschaft, Arnold
Schuler (l.), mit dem Leiter
der Landesfischzucht
Peter Gasser.
Fotos: O. Bauer/VZ Laimburg
Günther Unfer trägt die
Ergebnisse der Analyse der
Lebensräume der Äsche in
Tirol, Osttirol und Südtirol
vor.
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