VP 2015 04 - page 30

Ein Hexenschuss äußert sich durch
einen einschießenden Schmerz im Len-
denwirbelbereich. Überlastetete Zwi-
schenwirbelgelenke oder gezerrte und
verspannte Rückenmuskeln zwingen
den Betroffenen dann oft in eine ge-
bückte Haltung. Auslöser für einen He-
xenschuss sind u. a. ruckartige Bewe-
gungen, das Heben schwerer Lasten
und Verdrehungen, die durch eine
schwache und verkürzte Rumpfmus-
kulatur begünstigt werden.
Wirbelsäulenerkrankung
„Während leichtere Schmerzen, die
den Alltag nicht beeinträchtigen, in der
Regel von selbst wieder abklingen, ist
bei länger anhaltenden und starken
Schmerzen ein Besuch beim Facharzt
fällig“, erklärt Experte Dr. Johannes
Flechtenmacher.
Das gelte insbesondere, wenn Be-
gleitsymptome wie etwa Gefühlsstö-
rungen oder Lähmungserscheinungen
auftreten. In seltenen Fällen kann hin-
ter einem Hexenschuss aber auch eine
ernst zu nehmende Wirbelsäulen-
erkrankung stecken.
„Es könnte ein Bandscheibenvorfall
vorliegen, der auf einen Nerv drückt“,
so der Orthopäde.
Hexenschuss ist nicht
immer harmlos
Einen Hexenschuss kann jeder bekommen. Oftmals klingt er von al-
leine wieder ab. Falls Begleitsymptome wie Gefühlsstörungen auftre-
ten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Osteoporose ist ein überdurch-
schnittlicher Abbau der Knochen-
masse, der die Menschen für Kno-
chenbrüche anfällig macht. Die Brüche
passieren vorwiegend an der Speiche,
den Wirbelkörpern und im Schenkel-
hals. Man schätzt, dass in Osttirol jähr-
lich 100 Menschen alleine Wirbelkör-
perfrakturen, verursacht durch Osteo-
porose, erleiden.
Bewegung, Kalzium
Doch der Osteoporose kann man
schon in jungen Jahren vorbeugen.
Unter anderem durch regelmäßige kör-
perliche Bewegung und ausreichende
Kalziumzufuhr.
So reicht bereits ein Glas Milch täg-
lich aus, um Knochen jung und stabil
zu halten. Auch Zigaretten sollten ein
Tabu sein, ein Muss hingegen die aus-
reichende Zufuhr von Vitamin D. Bis zu
90 % wird vom Organismus selbst ge-
bildet, wenn Sonnenlicht in Form von
UV-Strahlen auf die Haut trifft.
Dabei reicht bereits eine Sonnenbe-
strahlung von drei mal 15 Minuten pro
Woche aus, um die benötige Vitamin-
D-Menge bereitzustellen.
Immer wichtig
Kalzium und Vitamin D sind Basis-
bestandteile für einen gesunden Kno-
chenstoffwechsel allerdings in jedem
Alter. Auch Alkohol sollte nur in gerin-
gen Mengen genossen werden.
Und wenn bei Frauen Zyklusstörun-
gen vorliegen, dann behandeln lassen.
Aber es gibt auch eine Liste mit Krank-
heiten, die das Entstehen von Osteo-
porose fördern.
„Osteoporose“ muss
nicht sein
Jede dritte Pustertalerin über 50 leidet an Osteoporose.
Bei den Männern ist jeder sechste (50 +) betroffen. Das müsste
nicht sein. Es gebe etliche Möglichkeiten zur Vorbeugung
bereits in jungen Jahren.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2015
30
Menschen, die ein Hexenschuss trifft, sollten trotz der Schmerzen nicht in
einer steifen Schonhaltung verharren, sondern sich weiterhin aktiv bewe-
gen.
Erziehungstipps
Wie kann ich mein Baby
an den Tag- Nacht-Rhyth-
mus gewöhnen?
Stampfl:
„Ein Baby muss erst
die Gepflogenheiten der Menschen
kennenlernen. Es weiß noch nicht,
dass es üblich ist, in der Nacht
mehrere Stunden zu schlafen. Ob-
Ein Ritual für das ‚Schlafengehen‘
ist sehr sinnvoll. Sobald das Baby
etwa die bestimmte Schlafdecke
oder das spezielle Kuscheltier
sieht, das es nur zur Schlafenszeit
gibt, beginnt das Baby sich zu ori-
entieren.“
Wacht das Baby nachts
auf und weint, was dann?
Stampfl:
„Dann sollte es beru-
higt werden. Allerdings ist es sinn-
voll, nicht sofort auf das Weinen zu
reagieren, sondern vorerst kurz zu
horchen. So lernt es, dass in der
Nacht alles viel langsamer abläuft.
Es bekommt zudem die Chance,
ohne Hilfe wieder einzuschlafen
und wird nicht aus dem Schlaf ge-
rissen, nur weil sein kurzes Weinen
aufgrund eines Traumes zustande
kam. Weint das Baby länger, dann
sollte man als Mutter sehr ruhig
bleiben, nur gedämpftes Licht an-
machen, es wickeln und stillen und
wieder in sein Bettchen legen
und nicht mit ihm spielen wie
es das von untertags gewohnt
ist.“
Und am Morgen?
Stampfl:
„Wenn das Baby am
Morgen aufwacht, nicht schnell zu
ihm laufen. Man sollte ihm die Zeit
gönnen, in Ruhe aufzuwachen und
eine Zeitlang allein zu spielen. So-
bald es dann die Mutter oder den
Vater haben möchte, meldet es
sich schon. Wichtig ist auch, dass
die Eltern sich immer wieder erho-
len. Nur so bleibt man als Eltern
entspannt und stabil und kann
somit dem Baby Kraft und Sicher-
heit vermitteln.“
Dr. Dipl.
ECHA Lea
Stampfl,
Family Support
Südtirol,
Trainerin,
Lehrerin,
Dipl. Lebens-
und
Sozialberaterin
wohl es aus der pränatalen Zeit
weiß, dass es Phasen gab, in
denen nicht nur die Mutter, son-
dern die gesamte Umgebung sehr
ruhig war. Das Baby muss jetzt ler-
nen, wann genau diese Ruhepha-
sen sind und muss sich daran ge-
wöhnen. So lange es hell ist, gibt
es Aktivitäten, viel Zuwendung der
Mutter, leise Musik. Wird es dun-
kel, dann wird es ruhig, das Licht
ist gedämpft, die Mutter schläft.
Der Os-
teopo-
rose
könnte
man
auch gut
vorbeu-
gen.
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