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Die Sonnseiten

Nummer 60 - August 2018

1

Allgemein

Nummer 61 - Dezember 2018

Regionales Versorgungskonzept - Das Modell der Zukunft!

Das HochBergEi macht es vor

Nachhaltigkeit - das schil-

lernde Modewort der heu-

tigen Gesellschaft.

In der

Nachhaltigkeitsdebatte

ist

kaum etwas so schwierig

umzusetzen wie das Thema

Ernährung. Für den tägli-

chen Einkauf bedeutet dies

möglichst saisonal, ökolo-

gisch und regional. Saisonal

ist meist noch der leichtes-

te Faktor des Einkaufs. Im

Supermarkt stellt sich aber

schnell die Frage, was ist ei-

gentlich ökologisch wertvoll?

Und was heißt

Region

? Aus

meinem Bundesland? Aus

meinem Kulturraum? Oder

aus meinem Dorf? Raimund

Kollnig jun. ist diesem Ein-

kaufs-Dilemma, gemeinsam

mit seinem Freund und Nach-

barn Alois Lugger, mit der

Idee des regionalen Verkaufs-

automaten und vor allem mit

Transparenz begegnet.

Die Familie Lugger vom

„Bödenlerhof“ in Nußdorf-

Debant beheimatet neben

Schafen, seit diesem Sommer

auch ca. 1.200 Hühner. Am

„Ebnerhof“ der Familie Koll-

nig in Obergaimberg sind ca.

60 Rinder zu Hause. Im Juli

2018 sind zwei mobile Hüh-

nerställe für je 350 Legehen-

nen am Gaimberger und Nuß-

dorfer Hochberg „angerollt“.

Der Auslauf, das gentechnik-

freie Futter, Bergwasser aus

eigener Quelle und die frische

Bergluft sind ideale Voraus-

setzungen für ein qualitativ

hochwertiges Ei aus der Re-

gion. Als Legegemeinschaft

vertreiben die beiden Famili-

en seitdem Eier im Direktver-

trieb an heimische Geschäfte,

Altenheime im Bezirk und an

die Gastronomie in Osttirol -

die

Marke HochBergEi

war

geboren. Zum Vertrieb der

HochBergEier

kam im Ok-

tober 2018 der Regiomat hin-

zu, der nun vor dem Hofladen

der Familie Webhofer am

Obsthof steht. Dort können

neben den HochBergEiern

weitere Produkte der Bauern

aus Gaimberg, Nußdorf-De-

bant, Matrei i. O. und Kals

erworben werden. Das Hoch-

BergEi setzt also ganzheitlich

auf kurze Wege, Nähe zum

Kunden, höchste Qualität und

Transparenz um das Wissen

der Herkunft.

Das HochBergEi will damit

die Möglichkeit schaffen,

regional erzeugte Nahrungs-

mittel direkt ohne Zwischen-

handel und rund um die Uhr

im Regiomat erwerben zu

können und dabei ökologisch

sinnvoll zu handeln. Ein po-

sitiver Nebeneffekt ist zudem,

dass das Geld in der Gemein-

de bleibt und damit die lo-

kale Wirtschaft angekurbelt

wird. Man kann also sagen,

dass das

HochBergEi

für

Wertschöpfung, Vielfalt und

Leidenschaft für die Region

steht. Ein regionales Versor-

gungskonzept mit Zukunft!

Ein Teil der Hühner darf nun in zwei mobilen Hühnerställen

der Firma Mitterbauer leben.

Neben den HochbergEiern sind auch viele andere Erzeug-

nisse heimischer Bauern im neuen Regiomat zu finden.

Fotos: privat

„Gaimberger Erdäpfel“ vom „Grießmannhof“

Ab sofort besteht im Obsthof Webhofer die Möglichkeit

Kartoffeln zu erwerben. Abgepackt in 2,5 und 5 Kilo Säcken

werden zwei Sorten „Speckig“ oder „Mehlig“ auf Vertrau-

ensbasis angeboten. Interessant ist, dass es in Osttirol - in

einem relativ kleinen Umkreis - vier verschiedene Namen

für diese „Erdfrucht“ gibt; spricht man in Kartitsch z. B von

Patate, gilt in Virgen die Bezeichnung „Erdbirn“, die übliche

Handelsbezeichnung lautet Kartoffel, während in unserem

Umfeld einfach „Erdäpfel“ geläufig ist.

Es ist mit dieser Verkaufseinrichtung nun ein weiteres Ange-

bot geschaffen worden, ein heimisches Produkt vor Ort er-

werben zu können und so die bäuerliche Direktvermarktung

zu stärken. Wir hoffen auf regen Zuspruch!

Foto: Friedl Webhofer

Michael und Norbert Duregger vom „Grießmannhof“.