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Die Sonnseiten
Nummer 60 - August 2018
Gemeinde
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Nummer 61 - Dezember 2018
KMCO (Kommunal Ma-
nagement Center Osttirol)
Was ist das?
Dem Bezirk Lienz gehören
33 Gemeinden an. Mit Aus-
nahme der vier Stadt- und
Marktgemeinden (Lienz,
Sillian, Matrei, Nußdorf-
Debant) handelt es sich um
so genannte „Kleingemein-
den“.
Vielfach sind maximal
zwei bis drei Personen mit
der unmittelbaren Gemein-
deverwaltung
beschäftigt.
Um den stetig wachsenden
und komplexer werdenden
Aufgaben gewachsen zu sein,
wurde bereits im November
2013 eine Arbeitsgruppe ein-
gerichtet.
Ziel war es, Möglichkeiten zur
interkommunalen Zusammen-
arbeit
von
Osttiroler
Gemeinden und die dafür
geeigneten
Fachbereiche
zu erarbeiten. Im Zuge von
Bürgermeisterkonferenzen,
Verbandsversammlungen und
Amtsleitertagungen wurde
dem „
Baubereich“
höchste
Priorität und Eignung zu-
gesprochen. Es handelt sich
dabei um einen sehr genau
definierten und abgegrenz-
ten Arbeitsbereich, welcher
in allen Gemeinden zu den
Kernaufgaben der Gemeinde-
verwaltung zählt.
Neubauen/Umbauen//Aus-
bauen - Das betrifft jeden
Das „Baurecht“ ist ein
Rechtsbereich, der für jede/n
GemeindebürgerIn wichtig
ist. Besondere Qualität und
Zeitnähe bei der Abwicklung
der Bauverfahren bringen
Vorteile für alle.
Gründung des KMCO
Mit
Kooperationsvertrag
vom 24.05.2018, wurde - be-
ruhend auf den jeweiligen
Gemeinderatsbeschlüsssen
- die Zusammenarbeit der 11
Gemeinden Abfaltersbach,
Assling, Gaimberg, Isels-
berg-Stronach,
Kartitsch,
Nikolsdorf, Oberlienz, Ober-
tilliach, Prägraten, Schlaiten
und St. Johann im Walde
vereinbart. Die Gemeindeko-
operation ist unter dem Na-
men
„Kommunal Manage-
ment Center Osttirol (kurz
KMCO)“
bekannt.
Was bietet das KMCO für
unsere Gemeinde ab sofort?
Wir übernehmen - in enger
Zusammenarbeit mit der je-
weiligen Gemeinde - die
rechtliche Abwicklung Ihrer
Bauverfahren! Die wesentli-
che Zielsetzung des Projekts
besteht:
- in der Qualitätssicherung
und Erhöhung der Rechtssi-
cherheit in Bauverfahren
- in der vereinfachten Ab-
wicklung von Bauverfahren
- in der Nutzung von Syner-
gien
- in der Entlastung der Ge-
meindeämter als örtliche
Bauämter
- im Ausbau der gemeinde-
übergreifenden Zusammen-
arbeit.
Was verbessert sich für die
GemeindebürgerInnen?
Durch den Einsatz von ju-
ristisch und bautechnisch
bestens ausgebildetem Per-
sonal soll ein einheitlicher
Gesetzesvollzug gewährleis-
tet, sowie das Bürgerservice
optimiert und dadurch die
Qualität der Dienstleitung ge-
steigert werden. Die Gemein-
deautonomie bleibt jedoch
gewahrt - der Bürgermeister
bleibt Baubehörde erster In-
stanz! Er nimmt im Rahmen
der Abwicklung des Bauver-
fahrens aber nicht mehr nur
die Dienstleistungen des Ge-
meindeamtes, sondern vor-
wiegend jene des KMCO in
Anspruch.
Durch die gemeinsame An-
laufstelle der Verwaltungs-
kooperation entstehen so-
wohl für die Bürgermeister
und Gemeindeämter der Mit-
gliedsgemeinden, als auch für
die BauwerberInnen zahlrei-
che Vorteile:
- die
Rechtssicherheit
im
Bauverfahren wird erhöht;
- die
Qualität und Homoge-
nität
der Bauverfahren wird
gesteigert und gesichert;
-
emotionalen Begegnungen
wird vorgebeugt;
- optimales Bürgerservice
wird gewährleistet;
- die
Gemeindeverwal-
tung wird entlastet
. Die
„gewonnene“ Zeit - sowohl
für BürgermeisterIn sowie
Gemeindeamt kann im Sin-
ne der Bürger für bisher zu-
rückgestellte Aufgaben wie
Projektarbeit, Presse- und
Medienarbeit,
Homepage,
usw. zielgerichtet eingesetzt
werden.
Die Chance für gemeinsame
Wege ist gegeben!
Wer sind wir - wo sind wir?
Sitzgemeinde der Verwal-
tungskooperation ist die Ge-
meinde Assling mit Bürger-
meister Bernhard Schneider,
MBA; Als Geschäftsstellen-
leiter fungiert der Gemeinde-
amtsleiter der Sitzgemeinde
Mag. (FH) Florian Müller.
Die Finanzierung der Verwal-
tungskooperation ist für drei
Jahre gewährleistet. Im April
des laufenden Jahres wurden
unter zahlreichen Bewerber
Innen zwei Juristinnen aus-
erkoren, um die Agenden des
Baurechts für die bis dato elf
Mitgliedsgemeinden der Ge-
meindekooperation zu über-
nehmen. Bausachverständige
bleiben in bewährter Art und
Weise Ing. Martin Klammer
und Baumeister Ing. Arthur
Bürgler vom Bausachverstän-
digenverband.
Nach umfangreichen Vorbe-
reitungsarbeiten haben
Mag.
Dr. Alexandra Thaler-Goll-
mitzer
und
Mag. Andrea
Weis
im Büro in der Much-
argasse 19, 9900 Lienz die
Bauakten der 11 Mitglieds-
gemeinden übernommen. An-
laufstelle für die Bauwerber
bleibt jedoch vorerst das je-
weilige Gemeindeamt.
Wir freuen uns auf die
gemeinsame Zusammenar-
beit mit Kooperationsge-
meinden und allen Bürge-
rinnen und Bürgern.
Kommunal Management Center Osttirol
Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit im Baurecht
Mag. Dr. Alexandra Thaler-
Gollmitzer
Mag. Andrea Weis
Foto: Dina Mariner
Foto: privat