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Die Sonnseiten

Nummer 60 - August 2018

Gemeinde

Kompetenzen bündeln -

personelle Ressourcen optimal einsetzen

Elf Gemeinden in Osttirol

setzen gemeinsame Bau-

rechtsverwaltung um

Der Bezirk Lienz ist geprägt

von Kleingemeinden. In den

meisten der Gemeinden sind

maximal zwei bis drei Per-

sonen mit der Gemeindever-

waltung beschäftigt. Um den

stetig wachsenden und kom-

plexer werdenden Aufgaben

gewachsen zu sein, wurde be-

reits im November 2013 eine

Arbeitsgruppe eingerichtet,

deren Ziel die Erhebung von

Möglichkeiten zur interkom-

munalen Zusammenarbeit in

verschiedenen Bereichen war.

Im Zuge von Bürgermeister-

konferenzen, Verbandsver-

sammlungen und Amtsleiter-

tagungen wurde schließlich

dem Baubereich höchste Pri-

orität zugesprochen. Es han-

delt sich dabei um einen sehr

genau definierten und abge-

grenzten Aufgabenbereich,

dessen Herausforderungen

von allen Gemeinden bewäl-

tigt werden müssen.

Zusammenarbeit

sichert

Infrastruktur im ländlichen

Raum

Bereits 2015 wurde in der

Verbandsversammlung des

Gemeindeverbandes „Bau-

sachverständige und Steu-

erprüfer“ das Leaderprojekt

„Verwaltungskooperation

Osttirol“ beschlossen und

eine Steuerungs- und Projekt-

gruppe installiert, die eine Zu-

sammenarbeit im Bereich des

Baurechts untersuchte und

damit eine erfolgreiche Inno-

vation auf den Weg brachte:

die gemeinsame Baurechts-

verwaltung von insgesamt

elf Gemeinden. Ausdrücklich

begrüßt und finanziell geför-

dert wurde das zukunftswei-

sende Vorhaben vom Land

Tirol. Gemeindelandesrat

Jo-

hannes Tratter

, der sich seit

Jahren für den Ausbau der in-

terkommunalen Kooperation

stark macht, freut sich über

die erfolgreiche Entwicklung

in Osttirol: „Gemeindeüber-

greifende Zusammenarbeit

ist für mich ein ganz zentra-

les Anliegen. Projekte wie

die Verwaltungsgemeinschaft

Osttirol sind wegweisend für

regionale Schwerpunktset-

zung und effizienten Einsatz

finanzieller und personeller

Ressourcen. Solche Koope-

rationen haben Vorbildcha-

rakter und Zukunft, denn sie

weisen in die richtige Rich-

tung und sind zum Vorteil der

Bürgerinnen und Bürger.“

Ziele der „Baurechtsver-

waltung Osttirol“

Mit dieser Verwaltungs-

kooperation können gleich

mehrere Ziele erreicht wer-

den:

- Qualitätssicherung und Er-

höhung der Rechtssicherheit

in Bauverfahren

- vereinfachte Abwicklung

von Bauverfahren

- Nutzung von Synergien

- Entlastung der Gemeinde-

ämter als örtliche Bauämter

- Beitrag zum Ausbau der

gemeindeübergreifenden Zu-

sammenarbeit

Durch den Einsatz von juris-

tisch und bautechnisch aus-

gebildetem Personal soll ein

einheitlicher Gesetzesvollzug

gewährleistet sowie das Bür-

gerservice optimiert und da-

durch die Qualität der Dienst-

leistung gesteigert werden.

Wichtig ist, dass dabei die

Gemeindeautonomie

voll-

ständig erhalten bleibt: Der

Bürgermeister ist und bleibt

Baubehörde. Die Abwicklung

des Bauverfahrens erfolgt

aber nicht mehr im eigenen

Gemeindeamt, sondern über

das Kommunal Management

Center Osttirol KMCO.

Durch die gemeinsame An-

laufstelle der Verwaltungs-

kooperation entstehen sowohl

für die Bürgermeister und Ge-

meindeämter der Mitglieds-

gemeinden als auch für die

BauwerberInnen zahlreiche

Vorteile: die Rechtssicherheit

im Bauverfahren wird erhöht;

die Qualität und Homogenität

der Bauverfahren wird ge-

steigert und gesichert; emo-

tionalen Begegnungen wird

vorgebeugt; optimales Bür-

gerservice wird gewährleis-

tet; die Gemeindeverwaltung

wird entlastet und es entsteht

damit ein Zeitgewinn für Ge-

meindeamt und Bürgermeis-

ter zugunsten der zahlreichen

anderen Aufgaben der Ge-

meindeverwaltung.

Gemeinde Assling ist Stand-

ort der Baurechtsverwaltung

Sitzgemeinde der Verwal-

tungskooperation ist die Ge-

meinde Assling mit Bürger-

meister

Bernhard Schneider

MBA. Als Geschäftsstellen-

leiter fungiert Gemeinde-

amtsleiter Mag. (FH)

Florian

Die Angelegenheiten des Baurechts werden in elf Osttiroler

Kommunen in Zukunft vom Kommunal Management Center

Osttirol erledigt.

Bgm. Matthias Scherer, LR Mag. Johannes Tratter, Juri-

stin Mag. Dr. Alexandra Thaler-Gollmitzer, Bgm. Bernhard

Schneider (v.l.).

Fotos: Gemeinde Assling