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Die Sonnseiten
Nummer 59 - Mai 2018
Nachrufe
„Lasst mich weiterleben in Eurer Erinnerung“...
…und dies werden viele Mit-
menschen tun, die den „Wer-
nisch Tone“ ein wesentliches
Stück seines Lebensweges
begleitet haben. Als am Os-
termontag das Sterbeglöckl
erklang, dachten viele, es gel-
te dem „Wertl Hansl“, dessen
Sarg zur gleichen Zeit in die
Aufbahrungshalle gebracht
wurde. Es war ein eigenarti-
ges Zusammentreffen, so in
die Osterzeit hineinsterben zu
können und die Worte aus der
Lesung (Thess 4, 13) bekom-
men ihre Bedeutung: „
Wenn
Jesus - und das ist unser
Glaube - gestorben und auf-
erstanden ist, dann wird Gott
durch Jesus auch die Verstor-
benen zusammen mit ihm
zur Herrlichkeit führen.“ Ein
großer Trost für uns und den
Verstorbenen, dessen Lebens-
lauf durch PA Mag. Georg
Webhofer vorgetragen wurde:
„Anton Wernisch, der „Wer-
nisch Tone“, wie er meist ge-
nannt wurde, wurde am 18.
Februar 1942 als zweites von
sechs Kindern von Andrä und
Notburga Wernisch geboren.
Er besuchte die Volksschu-
le Grafendorf in Gaimberg
und absolvierte anschließend
eine Lehre bei der Tischlerei
Bodner. Zunächst übte er sein
Handwerk bei den Tischlerei-
en Bodner und Kutzelnig aus
und war dann bei den Lienzer
Bergbahnen angestellt. Bald
wechselte er nochmals seinen
Beruf und arbeitete als Mon-
teur bei der Post AG, später
Telekom Austria. Dort war er
bis zu seiner Pensionierung
tätig. Mit seinem Bautrupp,
für den er auch als Fahrer
fungierte, war er jahrelang
damit beschäftigt, Freileitun-
gen abzutragen und stattdes-
sen unterirdisch zu verlegen.
Während seiner Zeit bei der
Telekom lernte er auch seine
Frau Jovita kennen. Im Mai
1976 wurde die Hochzeit
gefeiert. Gemeinsam haben
sie vier Töchter, wobei leider
eines der Mädchen am dritten
Tag nach der Geburt verstor-
ben ist.
Neben seinem beruflichen
und familiären Alltag war
auch das Spielen des Flügel-
horns bei der Musikkapelle
Gaimberg über 40 Jahre lang
für ihn ein Fixpunkt. Das
Ausrücken mit der Kapelle
war ihm immer sehr wichtig
und er war mit großer Leiden-
schaft dabei.
Nach seiner Pensionierung
half er gerne bei den Bauern
und erledigte auch diverse
Tischlerarbeiten bei Freun-
den und Bekannten. Beson-
ders eifrig und mit Begeiste-
rung betreute er in den letzten
Jahren jeden Winter den Kin-
derskiparcour am Zettersfeld.
Ungern gab er diese Tätigkeit
in der heurigen Saison auf,
weil seine körperlichen Be-
schwerden die Arbeit nicht
mehr zuließen. Am 26. De-
zember 2017 konnte er sich
nochmals von den Freunden
und der Arbeit am Zettersfeld
verabschieden.
Nach einem turbulenten
Krankheitsverlauf verließen
ihn am Ostersonntag, 1. Ap-
ril 2018 seine letzten Kräfte
und er gab sein Leben seinem
Schöpfer zurück. Tone, ruhe
in Gottes Frieden.“
Am Samstag, den 7. April
wohnten zahlreiche Trauer-
gäste dem Sterbegottesdienst
bei, gefeiert von Ortspfarrer
Jean Paul, würdig umrahmt
durch
die
Bläsergruppe
„Hornflakes“ und mit anspre-
chenden Texten durch die An-
gehörigen mitgestaltet.
Und es war eine Ehrensache
für die Musikkapelle Gaim-
berg, ihren langjährigen 1.
Flügelhornisten standesge-
mäß zu verabschieden. Hat
der Verstorbene doch selber
bei vielen Beerdigungen mit-
gewirkt und „wieder amol oan
den letzt’n Marsch geblos’n“,
wie der Tone diesen Dienst
selber öfters augenzwinkernd
formuliert hat.
Es war vor gut 20 Jahren, als
die „Mesner Tone“ (Antonia
Webhofer) und die „Frei-
mann Nanne“ (Anna Dureg-
ger) sich händeringend am
Kriegerdenkmal über den
zerfallenden Blumentrog aus-
tauschten. Da kam der „Wer-
nisch Tone“ des Weges und
bot sich an, einen neuen Trog
zu zimmern, wenn er das Lär-
chenbrett dazu bekäme…er
bekam es und der Blumentrog
hielt bis in den Sommer 2014.
Das war die Hilfsbereitschaft,
die viele Mitmenschen auf
unterschiedliche Weise durch
Anton Wernisch erfahren
konnten. Wir werden den
Tone in all seinen Facetten in
guter und dankbarer Erinne-
rung behalten.
Elisabeth Klaunzer
Wir sollen nicht vergessen,
dass jeder seinen eigenen Tod sterben muss,
die kleinen Tode des Alltags,
des Loslassens und Losgelassenwerdens,
des Verlassens und Verlassenwerdens,
und den großen Tod am Ende als Schritt in die Ewigkeit.
An Golgota führt kein Weg vorbei,
wer zur Auferstehung gelangen will.
Anton Wernisch war jahrelang als 1. Flügelhornist bei der
Musikkapelle Gaimberg tätig.
Anton Wernisch
† 01.04.2018
Foto: Dina Mariner
Foto: privat