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Die Sonnseiten

Nummer 59 - Mai 2018

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dort derzeit Arbeit.

Die Wochenenden und Ur-

laube verbrachte Hansl je-

doch immer mit Familie und

Freunden. Er war gerne in

den Bergen unterwegs, nahm

an Segelturns teil und war

begeisterter Radfahrer. 1997

radelte er u. a. mit einigen

Freunden sogar von Amster-

dam nach Lienz, wo ihn sei-

ne Lienzer und Gaimberger

Freunde gebührend gefeiert

haben.

1986 vergrößerte sich die Fa-

milie Oberegger nochmals.

Die Freude war sehr groß!

Richie erblickte das Licht der

Welt. Er steht heute der Ein-

kaufsabteilung vor. Roberto

leitet die Verkaufs- und Mar-

ketingabteilung.

Seiner Heimat Gaimberg ist

er immer treu geblieben. Und

so suchte er auch hier Mög-

lichkeiten zu unterstützen

und auch unternehmerisch tä-

tig zu werden. Er kaufte von

Toni Steiner das „Hotel Sto-

cker“ und baute es in sieben

Monaten zu einem Schmuck-

stück um. 2012 wurde es als

Hotel „Holunderhof“ wie-

dereröffnet; auf fünf Etagen

stehen 20 Appartements und

acht Hotelzimmer mit einer

exzellenten Küche zur Verfü-

gung.

Hansl war ein Lebemensch,

dem Freunde, Gastfreund-

schaft, Geselligkeit und Zu-

sammenhalt viel bedeuteten.

Er lud auch seine Osttiroler

Freunde öfters nach Holland

ein; in bester Erinnerung ist

die Feier anlässlich seines

60. Geburtstages, bei dem

auch die Musikkapelle Gaim-

berg in Zaandam aufspielte.

Bei jedem Besuch in Ostti-

rol pflegte er seine Freund-

schaften. Geburtstage seiner

Freunde hat er nie vergessen:

er gratulierte zumindest tele-

fonisch wenn er nicht vor Ort

sein konnte.

Auf den Besuch des Gaim-

berger Kirchtags im August

verzichtete er in den letzten

20 Jahren nur ein einziges

Mal: nämlich im letzten Jahr

anlässlich des ersten Geburts-

tages seines von ihm so ge-

liebten Enkels Vito!

Hansl war äußerst aufmerk-

sam, vergaß niemanden und

war sehr gastfreundlich und

großzügig. Er unterstützte

auch Gaimberger Vereine

wie die Jungbauernschaft,

die Bichlböllerer, die Feuer-

wehr, die Sportunion und die

Musikkapelle, bei der er in

den 60er-Jahren kurz die Es-

Trompete gespielt hat. Ge-

sponsert hat er in seiner Wahl-

heimat Holland u. a. auch den

Fußballclub FC Voolendam.

Herzlichen Dank dafür!

Lieber Hansl, Ruhe hast du

nie gesucht. Dein Leben war

immer in Bewegung! Du hast

in deinen Heimat-Gemein-

den Gaimberg und Zaandam

Nachhaltiges geschaffen und

es wird in deiner Familie,

deinen Unternehmen und in

unser aller Erinnerung wei-

terleben!

Lieber Freund, du hast das

Leben genossen! Manche

hier bei uns kannten dich

nur als jemanden, der sich

einiges leisten konnte. Dass

enormer Fleiß, Ausdauer und

Weitblick

dahinterstecken,

wissen v.a. jene, die dich

schon in Zaandam besucht

und den Aufbau deiner Werke

mitverfolgt haben. Du warst

aber auch ein großer Mäzen

und hast die Gesellschaft

immer wieder unterstützt. In

deinem Herzen hast du dir

Bescheidenheit und Boden-

ständigkeit immer bewahrt.

Die große Anteilnahme an

den Verabschiedungen am

Karfreitag in Zaandam und

gestern und heute hier in

Gaimberg drückt die große

Wertschätzung dir gegenüber

aus. Du nimmst dies sicher

wohlwollend und mit einem

sanften Lächeln an. Du warst

ein echter Freund! Ohne dein

Lachen, deine Fröhlichkeit,

die Gespräche und die Zeit

mit dir wird es nicht mehr

dasselbe sein. Danke für al-

les. Du wirst uns sehr fehlen!

Unser besonderes Mitgefühl

gilt Carin, Roberto, Richie,

Felicia, Roxanna und Vito!

Lieber Hansl, ruhe in Frie-

den, rust in vrede! „

„Rust in vrede“...in der Erde

des heimatlichen Friedho-

fes, auf dem am Osterdiens-

tag 2018 eine überaus große

Trauergemeinde dem Hansl

das letzte Geleit gab - ein

letztes „Lebe wohl“ sagte und

wohl in vielen Erinnerungen

eines guten Freundes, Mit-

bürgers und Lebensmenschen

gedachte. Seien es die Ab-

schiedsklänge der MK Gaim-

berg, der Bläsergruppe aus

Bannberg beim abendlichen

Gebet, die musikalische Ge-

staltung des Abschiedsgottes-

dienstes durch die Gruppe um

Florian Obermoser oder die

Dienste der vielen im Hinter-

grund Wirkenden: es war DIE

Hommage der Heimat - ehr-

lich und aufrichtig - an einen

„Großen Sohn“, der auf

seine

Art und Weise, in

seiner

Zeit

und

ihrer

Herausforderung

die richtige „Antwort“ ge-

sucht, gefunden und gegeben

hat.

„Der Mensch ist gut, wenn

er entsprechend seiner inne-

ren Stimme lebt und handelt,

wenn er hellhörig ist für sei-

nen Schöpfer. In unserem

unvergesslichen Chef des

„Holunderhofes“ war uns ein

Mensch geschenkt, der seinen

Platz gefunden hat, der ande-

ren half, ihren Platz zu finden

und ihnen Lebensfreude und

Selbstbejahung vermittelte.

Herr, vergilt dem Hansl alles

Bemühen, alle Sorge und Um-

sicht, alle Liebe und Geduld

und schau auf seinen verbor-

genen Glauben“

so lautete

die Bitte der Angestellten im

Gottesdienst.

Auch den zahlreichen Trau-

ergästen aus Holland bot

sich ein würdiges Bild des

Abschiednehmens in echt

tirolerischer Tradition. Um

dies alles in geordneter Wei-

se vor sich gehen zu lassen,

bedurfte es eines gewissen

Weitblickes und „routinierten

Dabeiseins“. PA Mag. Georg

Webhofer sorgte in umsich-

tiger Weise für einen harmo-

nischen Ablauf, der Priester

Alban Ortner (Pfarrer i. R.)

erinnerte an die Österliche

Botschaft für uns Christen:

Aus dem Karfreitag in

den Ostermorgen - aus der

Nacht zum Licht. Gott, wir

glauben, dass du der Schöp-

fer allen Lebens bist und

dass Johann Oberegger in

deinem Lichte ist. Wir wol-

len ihn dir anvertrauen, in

dem gelobten Land, das du

uns verheißen hast. Denn

DU Herr, bist die offene

Tür zwischen Himmel und

Erde!“

„Zu Ostern kimm i wie-

der“-

es klingt wie ein Ver-

mächtnis des Hansl an seine

Heimatgemeinde und das

möge vor allem ein mächtiger

Trost den Angehörigen sein!

Wolfgang Schneeberger

Trauerbeflaggung am „Ho-

lunderhof“.