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zern zufrieden und allmählich

kamen viele der bereits 1915 be-

hördlich evakuierten Einwohner

wieder zurück.

Für

Kartitsch, Tilliach und das

Pustertal

bedeutete die militär i-

sche Entwicklung an der Dolomi-

tenfront ab 5. November 1917 das

Ende von Kampfhandlungen

an

der Sextner-Kreuzberg- und Kar-

nischen Front,

nicht jedoch

den

unmittelbaren

Rückzug

der Mili-

tärverbände.

In Kartitsch wurden die Seilbahn-

bauarbeiten Gärber - Erschbau-

mertal eingestellt und bald der

Betrieb des

Feldspitals

aufgelas-

sen

. Das Schulhaus wur de je-

doch umgehend von zu-

rückgebliebenen

Artillerie-

Einheiten

belegt.

Ab 12. November begann

der

Frontrückbau

. Provi-

ant, Waffen, Munition, Te-

lefonanlagen, Einrichtun-

gen, Werkzeuge und sämt-

liches noch brauchbares

Kriegsgut wurden von den

Frontstellungen

herunter

transportiert und in den

Militärlagern

in Kar -

titsch und Manegge depo-

niert. Es lag bereits Schnee, fall-

weise bestand auch schon Lawi-

nengefahr. Die

Frontgebäude

(Feldwachen, Unterstände, Mann-

schaftsbaracken usw.) wurden

daher nicht mehr abgetragen,

wohl aber aufgelistet. Allein im

Hochgräntengebiet bis Schöntal-

höhe sind 24 Gebäude genannt.

Die

Lagerbaracken

bei den Seil-

bahn-Talstationen im Winklertal,

Hollbruckertal, zu Goll in Tilli-

ach, sowie beim Pionierzwischen-

park mit Wandersäge im Gosten-

wald jedoch wurden ebenfalls

abgetragen. Über die Rückbauar-

beiten wurden

genaue Aufzeich-

nungen

geführ t, um den 9. J än-

ner 1918 waren sie vorerst abge-

schlossen.

Um den

24. Februar 1918

wurde

im Schulhaus in Kartitsch ein

Rücklasskommando

einger ich-

tet, das ab Frühjahr 1918 mit

Wa-

cheinheiten und Kriegsgefang-

nen

weiter e Fr ontr ückbau-

Arbeiten und die

Bewachung

der

Lager und militärischen Einrich-

tungen im Frontabschnitt ein-

schließlich Tassenbach und Fas-

sungsstelle Panzendorf besorgte.

Ludwig Wiedemayr

berg - Padola - San Stefano - Lo-

renzago nach. In den nächsten

Wochen und Monaten

betätigte

sich das Österreichische Militär

im Gebiet von Comelico und im

Cadore als

Besatzungstruppe

und

politische

Behörde

. In einigen

größeren Orten wurden sogar

kurzfristig

Gendarmeriestationen

eingerichtet. Technisch begabte

Standschützen renovierten das

von der italienischen Armee beim

Abzug teilweise zerstörte

Elekt-

rowerk

in Aur onzo. Ebenso

wurde von den Standschützen

anstelle der von den Italienern

gesprengten Bogenbrücke über

den Padolabach eine 30 Meter

lange stabile

Holzbrücke

er r ich-

tet. Berichten zufolge war die

örtliche Bevölkerung im Cadore

mit den Österreichischen Besat-

Holzbrücke Padola

Seilbahn - Mauerrest

Gostenwald