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‘s Blatt‘l
Juli 2017
Chronik
geliefert. Im Zuge dessen wusste er
auch von den Bergwerkstätigkeiten
an diesem abgeschiedenen Ort. Bis
1939 wurde im Michlbacher Graben
„Arsen“ (Gift für die Arznei) abge-
baut. Die Schürfrechtler (eine Wiener
Gesellschaft) schütteten den letzten
ertragreichen Stollen auf Schlaitner
Seit samt Arbeitsmaterial und Werk-
zeug zu und die Zeugen mussten auf
ihre Verschwiegenheit einen Eid ab-
legen, so auch der 18-jährige Alois
Niedertscheider. Nach dem Krieg
ging die Holzarbeit weiter, so erzähl-
te Alois öfter von dieser harten Ar-
beit. Manchmal mussten die stehen-
den Bäume erst vom tiefen Schnee
befreit werden, um sie mit der Hand-
säge fällen zu können. Anfang Mai
1952 war noch so viel Schnee im Gö-
riacher Wald, dass bei einer „Lucke“
(versperrter Durchgang) noch keine
Holzstange zu sehen war.
Da die Gemeinde Schlaiten einen
Ersatz für den plötzlich verstorbenen
Waldaufseher Georg Engeler suchte,
meldete sich Alois Niedertschei-
der und bildete sich in Rotholz zum
Waldaufseher aus. Ab 1952 war er
dann „Förster“ von Schlaiten. Dieser
Beruf war ihm eine Be-
rufung und er übte ihn
mit großer Umsicht und
Genauigkeit aus. In sei-
nem beruflichen Umfeld
und auch auf höheren
Ämtern wurde er sehr
geschätzt und seine
Stimme hatte Gewicht.
1981 ging Alois Niedert-
scheider in den wohlver-
dienten Ruhestand.
Alois Niedertscheider: ein bewegtes Leben ging mit 97 Jahren zu Ende
Wie viele Kilometer hat
Alois Niedertscheider
als
Gemeinde-Wald-
auseher wohl täglich
zu Fuß zurückgelegt?
(Foto aus 1979)
Beim 50-Jahr-Jubiläum zelebrierte
P. Michael Falkner beim Heimkeh-
rerkreuz eine Bergmesse und traf
dort die Kriegsteilnehmer David Hol-
zer und Alois Niedertscheider.