Juli 2017
‘s Blatt‘l
Seite 33
Chronik
Aus der Gemeindechronik 1967 - vor 5 Jahrzehnten
Bundesheer-Assistenz
nach Hochwasser
Nach den verheerenden Hochwas-
serkatastrophen der Jahre 1965 und
1966 ersucht die Gemeinde Schlaiten
das Österr. Bundesheer um Mithilfe
bei verschiedenen Rekultivierungsar-
beiten.
Die Gemeinde muss für die Rek-
ruten Unterkunft sowie etwas Jause,
Zigaretten u. Getränk beistellen.
Später stellte sich heraus, dass
der Einsatz des Bundesheeres doch
mit einigen Kosten verbunden ist und
man einigte sich darauf, dass dieses
in erster Linie zur Aufräumung von pri-
vaten Schäden herangezogen wird.
Alarmplan für Katastrophenfälle
Erstmals wurde in der Bürgermeis-
terkonferenz beschlossen, dass jede
Gemeinde einen Alarmplan für Ka-
tastrophenfälle zu erstellen hat. Für
Göriach und den Gasserweg waren
Josef Waldner vlg. Obertschellnig und
Alois Stolzlechner vlg. Göriachgruber
zuständig. Für den Göriacher Wald-
weg wurde Thomas Plattner vlg. Platt-
ner und für den Außerwaldweg der
Waldaufseher Alois Niedertscheider
namhaft gemacht. Die Überwachung
der Wege, Brücken und Bäche im üb-
rigen Gemeindegebiet übernimmt die
Feuerwehr, bzw. deren Funktionäre.
Kostenzuschuss
für Milchkontrolleur
Die Gemeinde zahlt einen monatli-
chen Zuschuss von S 200,- zur Ent-
lohnung des Milchkontrolleurs. Der
Stundenlohn eines Holzarbeiters
betrug damals S 17,- bis 18,- und
der eines Wegarbeiters zwischen
S 14,- und S 16,-.
Hauptschule:
Pflichtschulsprengel
Die Gemeinde Schlaiten beschließt
die Einbeziehung in den Pflichtschul-
sprengel der Knaben- u. Mädchen-
hauptschule Lienz für das Gemein-
degebiet von Schlaiten, jedoch ohne
den Weiler Göriach, die Höfe Gasser,
Zaiacher, Wohlfahrter, Daberer und
Innerkraß.
Neubau Ranachweg
Der Gemeinderat beschließt den
Bau des Ranachweges mit einer Ge-
samtlänge von rd. 2 km vom derzeiti-
gen Wegende in der Göriacher Alpe
bis Ranach. Die Gesamtbaukosten
von S 140.000,00 werden zu 90 %
aus öffentlichen Mitteln gefördert -
Hochlagenaufforstung.
Weitere Instandsetzungen
In diesem Jahr wurden aber auch
zahlreiche kleinere Wegbauten und
viele Instandsetzungsarbeiten durch-
geführt, da vorläufig noch Beihilfen
für die Hochwasserschäden gewährt
wurden.
Umfangreichere Projekte waren
die große Daberlemauer und auch
die Mauer bei der Goniger Reide. Die
Agrarbehörde war der Ansicht, dass
den Arbeitern beim Bau der Daberle-
mauer eine Gefahrenzulage gewährt
werden sollte. Sie erhielten während
dieser Bauzeit einen Zuschlag von
1 Stunde je Arbeitstag, das sind 10 %
des Arbeitslohnes.
Alpstall für die Göriacher Alpe
Über Ansuchen des Alpmeisters
Marzell Gantschnig vlg. Zaiacher be-
schließt der Gemeinderat den Bau
des Alpstalles in der Göriacher Alpe.
Laut Plan hat der Stall ein Ausmaß
von 16,60 x 4,80 Meter. Im Haus-
haltsplan sind dafür S 25.000,00 vor-
gesehen.
TAL-Zuschuss für
Lieberbodenweg
Nach
längeren
Verhandlungen
stimmte die Transalpine Ölleitung der
Entrichtung eines einmaligen Beitra-
ges von S 50.000,00 für die Errich-
tung des Lieberbodenweges zu.
Lehrpersonenwechsel
Direktor Erich Ortner übersiedelt
nach Lienz und scheidet aus dem
Gemeinderat aus. An seiner Stelle
zieht der 1. Ersatzmann Florian Pe-
darnig sen. vlg. Kraßnig wieder in
den Gemeinderat ein. Bgm. Johann
Gantschnig vlg. Fotz berichtet, dass
ab September Albert Frotschnig als
neuer Schulleiter und Siegfried Pe-
darnig und Dorothea Stadlober als
weitere Lehrpersonen in Schlaiten
tätig sein werden.
Rundholzverkauf
an die Waldgenossenschaft Iseltal im
Verhandlungswege:
Gaßlwald Kl. BC S 640,00, Faserholz S
280,00 und Brennholz S 100,00 je fm
Busverbindung
Die Gemeinde stellt den Antrag, dass
das Mittagspostauto wieder wie frü-
her in Lienz um 12.45 Uhr abfah-
ren soll. Das Abendpostauto sollte
wieder nach Schlaiten fahren, wenn
ein entsprechendes Entgelt für das
Einstellen des Fahrzeuges mit dem
Besitzer der Wirts-Dachharpfe aus-
verhandelt wurde.
Auf dem Betonsockel bei der Göriacher
Alm (hier mit Klaunzer Cäcilia und Alois
sen.) ist die Jahreszahl 1967 mit drei Fi-
schen abgebildet.