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Romana Senfter, die Zenzer-

Mame, wurde am 18. Feber

1926 als erstes von sieben

Kindern in Lavant geboren. Ihre

Eltern Benjamin Brunner und

Maria Brunner, geb. Ober-

rader, bewirtschafteten den

Unterhuberhof. Ab 1932 be-

suchte sie die achtjährige Pflicht-

schule in Lavant und wechselte

dann auf die zweijährige Land-

wirtschaftsschule in Tristach.

1948 zog es sie in die Schweiz

und arbeitete für drei Jahre in

einem Pfarrhof als Haushälterin.

Danach ging sie für zwei Jahre in ein Hotel.

Als sich Romana anlässlich eines Feuerwehr-

festes auf Heimaturlaub in Lavant befand,

beobachtete sie der fesche Zenzer Lois aus

Leisach beim Salatwaschen am Hausbrun-

nen. Für ihn stand gleich fest, dass er diese

„fesche Weibische“ einmal heiraten werde

und am 21. Juni 1954 fand die Hochzeit in

der Wallfahrtskirche von Absam statt.

Romana und Alois Senfter schenkten vier

Kindern das Leben: 1955 kam Elfriede,

1956 Manfred, 1960 Alois und 1964 Maria

zur Welt. Daraus gingen zehn Enkelkinder

und elf Urenkelkinder hervor. Romana war

eine liebevolle Groß- und Urgroßmutter.

Die Arbeit ging beim Zenzer nie aus. Sehr

stolz war Romana, wenn sie die „Heufurdern“

ganz kantig und genau gefasst hatte. Die Zen-

zer-Mame besaß ein sehr gutes Herz und war

für ihre Freigiebig- und Großzügigkeit be-

kannt. Kein Mensch verließ das Zenzerhaus,

ohne dass er nicht etwas aufgewartet bekam.

Vor allem ihr selbstgebrannter Schnaps brachte

auch einige gestandene „Männerhaxn“ ge-

hörig zum Wanken. Lustige Geschichten

haben sich in der Zenzer Schnapsbrennerei

abgespielt und werden noch heute gern im

Dorf erzählt. Über viele Jahre hinweg war

Romana eine herzliche Gastgeberin ihrer

Sommerfrischler am Zenzerhof.

Eine besondere Freude machten Romana ihre

wunderschönen Balkon- und Gartenblumen.

Mit viel Liebe und Hingabe hegte und pflegte

sie diese und war mächtig stolz, wenn das

Zenzerhaus zum beliebten Fotoobjekt wurde.

Fragten sie die Leute nach dem Geheimnis die-

ser Blumenpracht dann sagte sie

nur: „Du muasch mit dei lei

redn!“ Ihre schönen Blumen zier-

ten auch immer das Zenzerkreuz

und den Altar, welche Romana

mit viel Liebe für die zahlreichen

Prozessionen schmückte.

Im Fernsehen sah sie sich gerne

Boxen und Schispringen an.

Fürs Boxen stand sie schon mal

gern mitten in der Nacht auf,

um es sich anzuschauen und

wenn Schispringen übertragen

wurde, musste sie „ihre Buabn“

beim Springen anfeuern. Lange

Zeit sang Romana mit ihrer schönen Alt-

stimme im Kirchenchor von Leisach mit. Eine

große Freude bereiteten ihr auch die vielen

Ausflüge mit den Mölltaler Pensionisten.

Romana pflegte einige Jahre fürsorglich und

aufopfernd ihren Mann und als es für sie zu-

hause beim Zenzer zu beschwerlich wurde,

zogen beide am 20. Feber 2013 ins Wohn-

und Pflegeheim nach Lienz. Die beiden Zenzer-

leutln haben sich im Heim gut eingelebt und

sich mit anderen Bewohnern herzlich ange-

freundet. Am 21. Juni 2014 war es der Zenzer-

Mame und dem Zenzer-Tate noch vergönnt, die

Diamantene Hochzeit im Kreise ihrer Lieben fei-

ern zu dürfen. Am 21. November 2014 traf

Romana dann ein schwerer Schicksalsschlag,

denn ihr geliebter Tate ging in die Ewigkeit.

Trotzdem sagte sie bei der Verabschiedung:

„Pfiati lieber Tate, i kim nochan woll a, oba no

bleib i a bißl do!“ Romana liebte ausgedehnte

Spaziergänge, besuchte gerne die Bastelstube,

den Singkreis oder Feierlichkeiten im Heim. Be-

sonders gerne beobachtete sie die Vögel am

Balkon. Am liebsten ging sie aber zum Schlipf-

krapfenessen und gönnte sie sich danach noch

gerne ihren geliebten Coupe Dänemark.

Ihren schwersten Schicksalsschlag erlebte sie

aber am 6. März 2017, als ihr geliebter

Sohn Manfred nach kurzer schwerer Krank-

heit im 60. Lebensjahr verstarb. Von da an

wollte auch die Zenzer-Mame nicht mehr so

recht und am Ostersonntag sagte sie dann:

„I mog nimma do bleiben und mecht so gern zu

meine Manda gehn!“ Und ihre Manda haben

sie dann am 6. Mai, im Beisein ihrer Lieben,

abgeholt und heim ins Gottesreich geführt.

RoMANA SeNFTeR zUM GeDeNKeN