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Anton Müller wurde am 12. Jän-

ner 1954 in Lienz geboren und

war das älteste Kind von Alfons

und Paula Müller. Seine Kindheit

verbrachte er mit seinen jünge-

ren Brüdern Helmuth und Johan-

nes auf dem Unterhöllerhof.

Seine Volksschul- und Haupt-

schulzeit waren wohl die unbe-

schwertesten Jahre in seinem

Leben. Später hat es das Schick-

sal nicht immer gut gemeint.

Toni erlernte bei der Firma Max

Keller in Lienz den Beruf des

Einzelhandelskaufmannes. Spä-

ter war er viele Jahre bei der Firma Eder

Kesselbau in Leisach beschäftigt. Die letzten

Jahre bis zu seiner Pensionierung war er

noch bei den Lienzer Bergbahnen tätig.

Nebenbei half er immer, wenn Not am Mann

war, auf dem elterlichen Bauernhof mit. Egal

was zu tun war, Toni war stets zur Stelle – ob

beim Mähen, bei der Stallarbeit oder beim

Holzspalten – auf ihn war immer Verlass.

Mit Stolz erfüllte ihn sein selbst erbautes

Eigenheim. Mit viel Freude pflegte er seinen

Garten und die vielen schönen Blumen.

Toni war kein Mann der großen Worte, aber

er war sehr gesellig und fühlte

sich über viele Jahre mit der

Musikkapelle, der Freiwilligen

Feuerwehr, den Schützen und

dem Landsturm sehr verbunden.

Ein besonderes Highlight war

für Toni immer wieder das

Gaudafest im Zillertal.

All diesen Tätigkeiten ging Toni

mit viel Begeisterung und Elan

nach, bis seine schwere Erkran-

kung dies nicht mehr zuließ.

Aufgrund seines immer schlech-

ter werdenden Gesundheitszu-

standes war Toni die letzten

Jahre im elterlichen Haus in Pflege. Die ein-

zige Freude, die ihm in dieser Zeit noch

blieb, waren die täglichen Ausflüge nach

Lienz und in die nähere Umgebung.

In seinen letzten Tagen spendete Dekan

Kranebitter Toni noch Trost.

Der Herrgott konnte aber nicht mehr länger

zusehen und hat ihn am 24. April im

64. Lebensjahr in die ewige Heimat geholt und

ihn so von seiner schweren Krankheit erlöst.

Du wirst immer in liebevoller Erinnerung in

unseren Herzen bleiben.

Toni, ruhe in Frieden.

LeBeNSLAUF ANToN MÜLLeR

Schwaz. Sie starteten ihr gemeinsames Leben.

Anda war zuerst als Schulwart tätig und

neben Kirchenwäsche, Feldarbeit am Kralhof

und den Kindern bauten sie unser Heimathaus

und tauften es liebevoll „Abendruhe“. Doch

mit der Ruhe war es dann vorbei – sechs

Kindern hat Maria das Leben geschenkt,

Andreas, Theresa, Ferdinand, Zita, Paul und

Veronica. Je nach den Talenten ihrer Kinder

hat sie jegliche Unterstützung und Basis für

eine glückliche und erfolgreiche Zukunft ge-

schaffen. Als im Februar 1993 unser Vater

und Großvater Abschied nahm, holte sie sich

Kraft, indem sie ihren Garten verzauberte,

vielen Gräbern am Friedhof Liebe schenkte

und weiterhin allen Kindern mit Kochrezep-

ten, Ratschlägen fürs Leben, ihrem Gebet und

ihrem Humor zur Seite stand. Zehn Enkel und

fünf Urenkel gaben ihr die Energie, jung zu

bleiben. Zudem offenbarte sich für unsere

Mama und Oma noch eine weitere erzieheri-

sche Herausforderung. Ihr Enkel Daniel kam

mit 15 Monaten zu ihr und füllte ihren Alltag

mit jugendlicher Energie. Ob das Fußballspie-

len am Sonntagnachmittag, oder das Erklären

mathematischer Formeln, ihr Aufgabenbereich

konnte nicht abwechslungsreicher sein. Es ent-

wickelte sich ein unzertrennliches Band voller

Liebe, Hingabe und beiderseitigem Vertrauen.

Kranzlbinden, Theaterbesuche und zahlreiche

Wallfahrten waren Begleiter eines einfachen

und erfüllten Lebens. Der Garten, ihre Rosen,

der Tratsch am Zaun und am Friedhof, und

vor allem die Musik waren ihre Poesie!

Ihr Lieblingslied von Reinhard Mey war

„Über den Wolken“ mit der Zeile „muss die

Freiheit wohl grenzenlos sein, alle Ängste,

alle Sorgen sagt man bleiben darunter ver-

borgen ...

Am 26. März 2017, an einem Sonntagmor-

gen – ihrem Lieblingstag – ist unsere Mama,

Oma, Uroma, Tante, Patin, Nachbarin, Leisa-

cherin und Villgraterin und treue Freundin –

friedlich eingeschlafen....und Tate hätte ge-

sagt: „Mama,... Feierabend isch.“

monika_schett@yahoo.com