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Vielen kannten sie: die Pflanzl

Frieda, die Frieda von der Villa

Hanser oder einfach nur die

Frieda. Ein fröhlicher und lebens-

bejahenderer Mensch.

Sie wurde als Tochter des Franz

Senfter und seiner Ehefrau Frieda,

geb. Hanser, in Leisach geboren.

Sie hatte noch drei jüngere Ge-

schwister: Lotte, Herta und Paul.

Auch Lotte und Paul sind schon

verstorben.

Ihre Kindheit und Jugendjahre konnte sie in

Leisach verbringen, wo sie auch die Volks-

schule besuchte und von ihrem Vater, der

Oberlehrer war, unterrichtet wurde.

Ihr Traum war, auch Lehrerin zu werden. Sie

ging nach Innsbruck und besuchte dort die

LBA (Lehrerbildungsanstalt). Doch schon nach

einem Jahr war das Heimweh so stark, dass

sie wieder nach Osttirol zurückging und dort

die Handelsschule absolvierte.

Bald fand sie auch eine Arbeitsstelle in einem

Geschirrgeschäft in Lienz. Dort lernte sie den

Josef Panhauser kennen und hat sich in ihn ver-

liebt. Leider war er aus Oberösterreich und sie

stand vor der Entscheidung Liebe oder Heimat.

Sie zog nach Ostermiething, OÖ, und heira-

tete. Vier Töchter und eine Bäckerei brachten

viel Arbeit mit sich.

Als Frieda 33 Jahre alt war, ver-

starb ihr Ehemann und sie war mit

ihren vier Kindern ganz alleine.

Trotzdem hat sie der Mut nicht ver-

lassen.

Nach zwei Jahren lernte sie den

Witwer Johann Pflanzl kennen.

Auch er hatte zwei Kinder. Sie

heirateten und die Familie ist ge-

wachsen.

1972 zog die ganze Familie nach

Leisach zurück, denn auch

Friedas Eltern waren schon betagt und freuten

sich über die Unterstützung der Tochter und

der Enkel. Langweilig wurde es nie.

Frieda arbeitete als Verkäuferin, sie war beim

Kirchenchor, sie spielte auch beim Theater-

verein mit und war sehr engagiert beim

Schäferhundeverein in Leisach, wo sie auch

Obfrau war.

1989 wurde sie zum zweiten Mal Witwe.

Trotz vieler Schicksalsschläge hat Frieda ihr

Leben genießen können. Sie lebte in ihrer klei-

nen Wohnung in der Villa Hanser und freute

sich über die kleinen Dinge im Leben: das

Schalele Kaffee, ihren Garten, ihre treuen

Hunde, ihre Liebe zur Musik und vieles mehr.

Du wirst uns immer in guter Erinnerung sein

und wir sind dankbar für die schönen Jahre

gemeinsam mit Dir.

frIeDA PfLANzL – 14.09.1931 BIS 13.12.2015

Frieda Pflanzl †

Filomena war die Tochter des Bar-

tholomäus Tiefenbacher und des-

sen zweiter Frau Maria, geb.

Schett. Als achtes von zwölf Kin-

ders kam sie 1915 zur Welt und

wuchs mit Geschwistern und Halb-

geschwistern in Leisach/ Burgfrie-

den am heimatlichen „Gloriacher

Hof“ auf.

Sie gehörte, wie viele andere

ihrer Generation, zu den Kindern,

die nichts und dennoch alles hat-

ten. So besaß die junge Mene

kaum persönliche Habe und kannte nicht den

geringsten Luxus. Doch sie spürte die Gebor-

genheit der Familie, hatte ein Dach überm

Kopf, ein eigenes Bett und konnte sich mit

den anderen Hausbewohnern stets an einen

gedeckten Tisch setzen.

Doch gedeckt war dieser freilich

nur, weil alle – auch die Kinder –

mit Fleiß und Ausdauer dazu bei-

trugen, dass am entlegenen Berg-

hof das Notwendigste gedieh und

geerntet werden konnte. Auch der

weite Fußweg ins Dorf – zur

Schule und zu den Gottesdiensten

in der Kirche – machte das Leben

der Kinder nicht leichter. Und den-

noch war man zufrieden. Man

hatte, was man zum Leben

brauchte.

Später, als Halbschwester Maria heiratete,

den Hof übernahm und dort eine neue Gene-

ration heranwuchs, verließ auch Mene, so

wie die anderen Geschwister, das Heimat-

NAcHruf für fILoMeNA TIefeNBAcHer

Filomena

Tiefenbacher †