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Projekt Drauverbauung Leisach Ergänzungen

Im geschätzten Buch von Dr. Martin Kofler

„Osttirol im Dritten Reich 1938 – 1945“

findet sich ein Hinweis auf die Lienzer

Zeitung vom 3. September 1941, wo

Entwicklungsfortschritte in Leisach angeführt

werden: „Güterwegeneubau, Silos, Jauchen-

pumpen und Draudurchstich von 1940“.

Tatsächlich findet sich in der Lienzer Zeitung

vom 2. November 1940 ein fast ganzseitiger

Beitrag zur Umleitung der Drau von ihrem

wilden Flussbett nahe der Bahnüberführung

zurück zum geradlinigen, heutigen Abfluss

Richtung Lienz.

Interessante Angaben aus dem Artikel:

1917 zwang der Galitzenbach mit seinem

Geschiebe die Drau gegen Nordwesten nahe

zur Bahnunterführung. Zerstörung der Wiere-

einlässe.

1934 Beginn der Bauarbeiten zur Rück-

führung der Drau in ihr altes Gerinne.

Viele Arbeitslose sollen Beschäftigung finden,

daher dürfen vorerst keine großen Bauma-

schinen eingesetzt werden.

Mit Oktober 1940, des Längeren nun unter

Mithilfe von Baumaschinen inkl. eines Dampf-

baggers, konnte das neue-alte Flussbett für

die Drau fertiggestellt werden. Der „neue“

alte, fast geradlinige Flussverlauf mit den

massiven Wiereinlässen (aus harten Granit-

steinen) für Lienz und Amlach wurde für

größte Hochwasserbelastungen ausgelegt.

Der Draudurchstich vom wilden in das neue

alte Flussbett, wie es heute noch besteht,

erfolgte öffentlichkeitswirksam mit einem

Sprengschuss und anschließend mit einer

großen Feier.

Fische für die hungrigen Mägen

Das nun verwaiste alte Flussbett enthielt natür-

lich noch viele Tümpel, in denen sich Fische

versteckten. Das entdeckten auch gleich die

jungen Leisacher Burschen und begannen

Der große Dampfbagger in Leisach.

Foto: Archiv Gasser

Drauverlauf: blau Draubett 1917-1940, rot Baracken.

Archiv Eichorner