Virgen
Aktiv
Der Bürgermeister informiert
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Die Einhaltung dieser, von Ihnen aus-
drücklich angesprochenen Gesetze sollte
für alle Beteiligten selbstverständlich
sein. Wir nehmen Ihre Ermahnung
(Erinnerung) zur Kenntnis. Allerdings
sehen wir mit Sorge, dass diese Gesetze –
nicht von uns – mehrfach verletzt wor-
den sein dürften, weshalb die, mit der
Verbandsprüfung und dem Prüfbericht
involvierten Behörden und Organe eine
Überprüfung auf bestehende „Daten-
lecks“ (Information an Medien) vorneh-
men und diese schließen mögen, weil die
Situation so untragbar (und gesetzwid-
rig) ist. Wir vermuten zu Recht ein
„Datenleck“, für deren Behebung die
Tiroler Landesregierung als Aufsichts-
behörde im Interesse aller Beteiligten
besorgt sein wolle:
Der Prüfbericht wurde dem Abwasser-
verband Hohe Tauern Süd am 15. Juli
2015 per E-Mail zugestellt. Beachtlich
ist, dass in der Tiroler Tageszeitung (TT)
bereits vor der Übermittlung des Prüf-
berichtes an den Abwasserverband Hohe
Tauern Süd über Prüfinhalte (!) schon
im Mai berichtet wurde (siehe TT vom
18. Mai 2015) und der Verbands-
obmann vollkommen überraschend am
17. Juli 2015 vom Redakteur Peter
Nindler (TT) wegen des Prüfberichtes
kontaktiert wurde. Die Tiroler Tageszei-
tung hat sodann exklusiv am 20. Juli
2015 Ergebnisse des Prüfberichtes aus-
führlich behandelt. Die Informationen
können dem Redakteur nur unter Ver-
letzung, insbesondere auch von daten-
schutzrechtlichen
Bestimmungen
(selbstverständlich „vertraulich“) zuge-
spielt worden sein. Gleiches gilt zum
Bericht der TT vom 19.08.2015.
Umwelttauchservice
Im Faulturm der Kläranlage sammeln
sich mit der Zeit Ablagerungen an. Eine
Spezialfirma hat im heurigen Jahr ca.
400 m³ (das ist ein Drittel des Gesamt-
volumens des Turms) an Ablagerungen
gefördert. Es ist vor allem der Müll, der
über den Kanal entsorgt wird, wie
Wattestäbchen, Pads, Feuchttücher und
Hygieneartikel. Diese sammeln sich am
Boden des Faulturms an und beein-
trächtigen dessen Funktion. Ein Mit-
arbeiter der Tauchservicefirma steigt in
den Faulturm ein und befördert hän-
disch die Rückstände nach oben. Die
Kosten für diese Reinigung belaufen sich
auf ca 60.000 €. Diese Methode ist
allerdings noch immer kostengünstiger
als eine komplette Entleerung und an-
schließender Wiederinstandsetzung des
Faulturms.
Wasserkraft Obere Isel
Verfahren wird ruhend gestellt
Die Presseaussendung der Wasserkraft
Obere Isel Gmbh dazu.
Die Wasserkraft Obere Isel Gmbh hat
die Behörde ersucht, das UVP-Verfahren
über die Errichtung eines Wasserkraft-
werkes im Virgental bis auf weiteres
ruhend zu stellen. Der Grund dafür ist
die rechtliche Unsicherheit, welche Aus-
wirkungen das geplante Natura 2000-
Gebiet auf das Kraftwerksvorhaben
haben wird.
„Die EU wird vermutlich erst in einem
Jahr die Isel in die Liste der Natura
2000-Gebiete aufnehmen. Und erst auf
dieser Basis wird die Landesregierung
eine Verordnung erlassen, die uns
Rechtssicherheit bietet“, erklärt Virgens
Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler.
Sobald Klarheit über die nötigen Rah-
menbedingungen herrsche, könne das
Verfahren dann wieder mittels Antrag
fortgesetzt werden.
Mit der Behörde sei dieses Vorgehen ab-
gestimmt, ergänzt Prägratens Bürger-
meister Anton Steiner. Die Gemeinde-
räte von Virgen und Prägraten sowie der
Iselrat, ein freiwilliges Gremium der Pro-
jektwerber zur Einbindung der Bevölke-
rung, wurden bereits informiert.
„Die Gespräche mit der Behörde haben
gezeigt, dass heute keine verlässlichen
Aussagen zu bekommen sind, welche
Untersuchungen definitiv durchzufüh-
ren und welche Unterlagen nachzulie-
fern sind“, betont Steiner. Die Umwelt-
verträglichkeitserklärung hatte die Kraft-
werksgesellschaft aus Gemeinden und
INFRA ja bereits 2012 eingereicht –
lange bevor die Entscheidung über
Natura 2000 getroffen wurde.
Die Mitarbeiter des Umwelttauchservice bei der Arbeit.
Einstieg in den Faulturm.