März 2015
Herr Brunswik Teil II
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Archivinformationssystem der Uni Wien
zu recherchieren. Das brachte folgendes
Ergebnis:
Hermann Brunswik hat am
8.7.1921 an der Universität Wien
„Über das Vorkommen von Gipskristal-
len bei den Tamaricaceae“ (Tamariske)
zum Dr. Phil. promoviert.
Weitere Publikationen über Botanik
sind in den Jahren 1921, 1922 und
1924 erschienen:
Der mikrochemische Nachweis
pflanzlicher Blausäureverbindun-
gen (siehe re. unten).
Die Mikroskopie der Textilmate-
rialien, Untersuchungen über die
Geschlechts- und Kernverhältnisse
bei der Hymenomycetengattung
Coprinus.
Über Hesperidinsphärite im leben-
den Hautgewebe von Anthurium
Bionti Linden.
An der Fülle dieser Arbeiten in so
kurzer Zeit ist ersichtlich, dass Brunswik
sehr fleißig gewesen sein muss.
Mehrfach wurde 1939 als das To-
desjahr des Einsiedlers bezweifelt, nach-
dem im Internet 1980 als solches ange-
geben wurde. Es konnte aber 100%ig
bestätigt werden, dass Brunswik am
28. Februar 1939 in Hall verstorben ist,
nachdem die Unterlagen aus dem Ster-
bebuch vorliegen (siehe unten).
So wurde im Laufe der Nachfor-
schungen aus dem menschenscheuen
Eremiten eine beachtenswerte Persön-
lichkeit. Über seine berufliche Laufbahn
sind bis jetzt - außer seinen Einsätzen
beim Heer und seine wissenschaft-
lichen, botanischen Arbeiten - keine
gesicherten Erkenntnisse nachweisbar.
Vor allem blieb im Dunkeln, warum er
ausgerechnet die Lienzer Dolomiten zu
seinem einsamen Domizil ausgewählt
hatte. Letzte Geheimnisse mag Herr
Brunswik ins Grab mitgenommen ha-
ben.
Herzlichen Dank an:
Oberst Her-
bert Winkler - Gmunden, Ing. Harald
Brunswik - Hörbranz, Christoph Sigl -
Innsbruck, Vilma Bauer - Wien, Dipl.
Ing. Thomas Kofler - Wien, Lore Salo-
mon - Lienz, Josef Wachtlechner - Ober-
lienz und Bruno Habicher - Innsbruck.
Burgl Kofler
Auszug aus dem Totenbuch Hall in Tirol. Erklärung für die Abkürzung s.ol.u.
*)
= sacro
oleo unctus = mit dem heiligen Öl gesalbt. Damit ist angemerkt, dass der Priester dem
Verstorbenen die Letzte Ölung (Krankensalbung) gespendet hat.
Herr Brunswik legte den „Eremitensteig“ an (gelbe Linie)
Eine der Publikationen von Hermann
Brunswik
*)
Foto: Beigestellt
Kartenskizze © GRAFIK ZLOEBL
