Gemeindezeitung - page 20

Die unendliche Geschichte -
Herr Brunswik Teil II
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Herr Brunswik Teil II
März 2015
Der Bericht über Hermann Brunswik
im Koflkurier hat ungeahnt weite Krei-
se gezogen. Nach den Beiträgen in der
Tiroler Tageszeitung und in der Kleinen
Zeitung haben sich mehrere Personen
gemeldet, die noch interessante Details
und zum Teil völlig neue, überraschen-
de Erkenntnisse zur Geschichte beige-
tragen haben.
Vor allem konnten die verlässli-
chen Aussagen bestätigt werden, dass
Brunswik nach seinen Aufenthalten in
der psychiatrischen Abteilung des AKH
in Wien auf jeden Fall 1938 als weiß-
haariger und weißbärtiger „alter“ Mann
(obwohl erst 40) wieder in Lienz gese-
hen wurde. Das erklärt auch, warum
ihn die einen Zeitzeugen als Mann im
besten Alter, die anderen als alten Mann
beschrieben hatten. Er soll zeitweise in
einem Bretterverschlag nahe des Hele-
nenkirchls in Oberlienz gehaust haben.
Seine Einlieferung in das Krankenhaus
nach Hall erfolgte 1938 von Lienz aus.
Bewegt dürfte schon seine Kind-
heit gewesen sein. Im Jahresbericht
des deutschsprachigen Gymnasiums
aus Laibach scheint im Schuljahr
1911/1912 Hermann Brunswik als
Schüler auf. Es mag mit der militäri-
schen Karriere seines Vaters zusam-
menhängen, dass er die Schule an
verschiedenen Orten besuchen musste,
denn im kommenden Jahr war er an
dieser Anstalt nicht mehr als Schüler
verzeichnet.
Gesichert sind die Unterlagen zu
den Anfängen seiner militärischen Ka-
riere. Hermann Brunswik von Korompa,
eingetreten als Einjährig-Freiwilliger in
der Reserveoffiziersschule des Infante-
rieregiments Nr. 73 am 1.6.1916. Vom
8.2. bis 9.4.1917 Kadett-Aspirant im
Aspirantenkurs der 11. Armee, vom
9.4.1917 bis 20.4.1918 Zugskomman-
dantstellvertreter und Zugskommandant
bei der Technischen-Infanteriekompag-
nie des IR. 73, dann Studienurlaub in
Wien, Beförderung zum Leutnant der Re-
serve mit 1.2.1918. Er war Teilnehmer
der 10., 11. und 12. Isonzoschlacht.
Die SMS Schlesien war ein deut-
sches Linienschiff, das im 1. Weltkrieg
als Kriegsschiff eingesetzt wurde. Auf
der Mannschaftsliste wird im November
1918 ein Hermann Brunswik als Kapi-
tänleutnant geführt. Ob es sich dabei
um „unseren Brunswik“ handelt, konn-
te nicht eindeutig geklärt werden. Es ist
aber anzunehmen, da der militärische
Rang übereinstimmt und zeitmäßig
wäre es auch möglich gewesen.
Bei seinem zweiten Aufenthalt in
Osttirol bekam Brunswik gelegentlich
Besuch. Eine junge Frau vom Streibl-
hof aus Irschen (nicht verwandt mit
den heutigen Besitzern), die in Lienz
eine Schneiderlehre machte, hatte den
Einsamen mit Lebensmitteln versorgt.
Sie hatte diese vom elterlichen Hof „ta-
schenweise“ davongetragen. Die junge
Irschenerin wird als zartes, schwarz-
lockiges Wesen beschrieben. Ob sie in
den Einsiedler verliebt gewesen sei oder
ob sie aus Nächstenliebe gehandelt
habe, war ihrer Nichte, die diesen Hin-
weis gab, aus den Erzählungen nicht
mehr erinnerlich. Möglicherweise hatte
sie Brunswik bei einem früheren Aufent-
halt in Wien kennengelernt.
Auch über seine wissenschaftlichen
Arbeiten über Pflanzen bestehen kei-
ne Zweifel mehr. Das Pflanzenphysio-
logische Institut gab den Hinweis, im
Von Frau Schwemmberger stammt die kleine Lourdes-Muttergottes-Statue. Sie
sollte ihren Sohn Franz bei seinen Berg- und Klettertouren im Laserz beschützen.
Diese Aufgabe hat sie erfüllt. Franz Schwemmberger lebt 90-jährig in Lienz ...
Lourdes-Muttergottes im Laserzgeist-Stöckl
Das Laserzgeist-Stöckl wurde von Herrn Brunswik errichtet.
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