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174584
WLV: Heuer 1,1 Mio Euro
für Schutzprojekte im Lesachtal
Die enormen Schäden, die das Sturmtief „Vaia“ Ende Oktober 2018 insbesondere im
Gail- und Lesachtal angerichtet hat, betreffen neben dem Straßen- und Wasserbau
auch die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV). Deren Aufgabe ist es, Leben sowie
Hab und Gut zu schützen und in den Gräben und Hängen bauliche Vorsorgen gegen
die gefürchteten und zunehmenden Schadereignisse zu schaffen, auf der Basis von
Gefahrenzonenplänen.
Dass es eine ständige und
große Herausforderung ist, die
Gefährdungen von Menschen und
Siedlungen durch Wildbäche,
Lawinen, Steinschläge oder Ero-
sion zu verhindern oder wenig-
stens bestmöglich zu reduzieren,
weiß der langjährige Leiter der
WLV-Sektion Kärnten in Villach,
Dipl.-Ing. Josef Brunner, nur all-
zu gut. Er weist auf die Sofort-
maßnahmen, wie Räumung der
Geschieberückhaltebecken und
örtliche Ufersicherungen hin, die
in den Gemeinden Lesachtal,
Kirchbach und Kötschach-Mauthen umgesetzt wurden und
im März /April abgeschlossen
werden. Die Wiederherstellung
der Schutzfunktion für Folgeer-
eignisse ist besonders wichtig.
Rückblickend meint er auch.
„Die bestehenden Schutzbauten
an den Wildbächen haben zu-
sätzliche Katastrophen verhin-
dert. Die Geschieberückhalte
becken waren alle ziemlich voll.“
1,1 Mio Euro
Auch bei der Herstellung der
Wege wurde die Agrartechnik
(etwa im Radegundergraben
oder bei der Wegsanierung im
Sittmoosergraben) unterstützt.
Ein Lawinen- und Steinschlag-
schutz als dringende Schutzmaß-
nahme wurde am Guggenberg
oberhalb von Maria Luggau er-
richtet. Der WLV-Sektionschef
merkte an, dass die gute Zusam-
menarbeit mit zwischen den
Mitarbeitern der WLV und den
Behördenvertretern in der BH
Hermagor sowie der Gemeinde
Lesachtal rasche Genehmi-
gungen und Umsetzung der Pro-
jekte ermöglichte. Er beziffert
die Gesamtkosten für diese
Maßnahmen mit rund 425.000
Euro. „Im Lesachtal wird man
heuer rund 1,1 Mio Euro ver
bauen.“ Die Projekte werden zu
60 Prozent vom Bund, zu 20
Prozent vom Land und zu 12
Prozent vom Gemeindeverband
Karnische Region finanziert,
acht Prozent entfallen auf die
Landesstraßenverwaltung. Die
Projekte werden in einem Fünf-
jahresplan abgearbeitet.
Projekte 2019
Das Hochwasser zeigte, dass
mehrere Folgeprojekte notwen-
dig werden. Genannt werden die
Sanierungsprojekte Eggenbach
(bei Luggau) und die Gailrunse
Nostra. Der Hochwasserschutz
St. Lorenzen Nord (bei zwei
Runsen) ist ein weiteres Anlie-
gen. Ziel ist es, durch Lawinen-
und Steinschlagschutz, Graben-
räumungen, Wiederbewaldung
im Objektschutzwald den Sied-
lungsraum und die Gailtal Straße
B 111 bestmöglich zu schützen.
Oberhalb der abgerutschten
Straße in Promeggen-West wird
ein Schutznetz für die darunter
befindliche Baustelle errichtet,
deren Fundierungstiefe sich
nach den geologischen Gutach-
ten richtet. Dazu erfolgen Pro-
jektierungen noch im ersten
Quartal 2019. Mit der Umset-
zung soll im Juni 2019 begonnen
werden. „Wichtig werden die
Wiederbewaldung und Herstel-
lung der Stein- und Wurzel-
schlagsicherheit entlang der
Gailtal Straße im Tal sein. Eine
Mischwald-Aufforstung ist sinn-
voll, zum Lawinenschutz sind
winterbenadelte Bäume besser
geeignet“, erklärt Brunner.
Weitere Projekte
Eggenbach: Räumung des
Geschiebematerials zur Stürz-
körperschüttung im Berich der
Straßensanierung in Promeggen
sowie die Sicherung der Rück-
haltesperre. Runse Nostra: Er-
richten von drei doppelwandigen
Holzkästen zur Sohlstabili
sierung und Absicherung der
Ufer mit beidseitiger Grob-
steinschlichtung. Steinschlag-
Lawinenschutz oberhalb von
Maria Luggau. Mit der Planung
und Ausführung sind die Mit
arbeiter der Gebietsbauleitung
im Lesach- und Gailtal unter
Leitung von Dipl.-Ing. Stefan
Piechl betraut.
Karl Brunner
Wildbach- und
Lawinenbau-
Experten: Pro-
jektant und
Sachverstän
diger Dipl.-
Ing. Hannes
Burger (l.) und
Dipl.-Ing.
Stefan Piechl,
Gebietsbaulei-
ter für den Be-
zirk Hermagor.
Foto: WLV