CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2017
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niemandem ausreicht, machen
ihn traurig und wütend. Doch
Bolli sucht mutig weiter und
trifft schließlich auf ein Wesen
seiner Art: Molli mit den Blu-
menhaaren. „Bolli und Molli
werden Freunde und sind glück-
lich darüber, jemanden gefunden
zu haben, der auch anders ist.“
Elisa möchte mit der berühren-
den Geschichte auf einfache
Weise Kindern Themen wie
Respekt und Offenheit nä-
herbringen. „Das Buch soll
unseren Jüngsten vermit-
teln, andere nicht vor-
schnell zu verurteilen, nur
weil sie anders sind, und
zeigen, dass es manchmal
Sachverhalte gibt, die sich
einfach nicht kategorisie-
ren lassen“, so Elisa und
wirft noch ein: „Im Prin-
zip sind wir doch alle ir-
gendwie anders. Weil es
das Normale, an dem
sich die Welt ausrichtet,
gar nicht gibt.“
Interaktiv
Das Buch kann auch
zu Respekt und Anders-
sein interaktiv im Kin-
dergarten und in der
Grundschule eingesetzt
werden. Auch eine Malvorlage
beinhaltet es, die zur weiteren
Beschäftigung mit dem Buch
anregt. Elisa absolvierte im
Übrigen ein Germanistikstudium
und einen Journalismuslehr-
gang. Zwei weitere Damen wirk-
ten an dem Buch mit: Judith
Mair (geb. 1980 in Bruneck), die
Schwester von Elisa. Sie schrieb
ein passendes Musikstück, das
man im Buch auch findet. „Die
Melodie und der Text sind sehr
einfach, sodass Eltern mit ihren
Kindern es bald selbst singen
können“, so Judith. Das Lied
kann man auch vertont auf
YouTube anhören. Unter „Das
Bolli-Lied“. Die hübschen Illus-
trationen stammen von Renate
Walch (geb. 1986 in Bruneck).
Sie ist Physiotherapeutin. Auch
für sie war das Buch als Illus-
tratorin Premiere. „Ebenso ist
meine Schwester Neueinsteige-
rin als Schreiberin von Musik-
stücken“, schmunzelt Elisa. Die
Schwester absolvierte ein Psy-
chologiestudium und ist Inte-
grationslehrerin an der Hotel-
fachschule Bruneck. Erschienen
ist das Buch im A. Weger-Ver-
lag und ist um 12,90 € erhält-
lich.
Martina Holzer
Elisa Mair will mit ihrem
Buch unseren Jüngsten Offen-
heit und Respekt gegenüber
dem Anderssein näherbringen.
Junge Bruneckerin
thematisiert das „Anderssein“
„Das Thema ,Anderssein‘
und wie es von der Umwelt
wahrgenommen wird, beschäf-
tigte mich immer schon. Eben
nach welchen Kriterien der
Mensch bewertet wird“, so
Elisa Mair, die eines Tages ein-
fach drauflos schrieb. „Ohne
Absicht, das Buch auch einmal
zu veröffentlichen“, erzählt sie.
Doch letztendlich geht es jetzt
doch über die Ladentheke –
nachdem „Testleser“ ihr gut zu-
geredet hatten. Das Buch für ab
Vierjährige heißt „Bolli mit den
Blätterhaaren“. „Eine Mischung
aus Frosch, Schildkröte, Baum
und Mensch, die in die Welt
hinauszieht, um neue Freunde
zu finden“, so Elisa (geb. 1986).
Dort trifft Bolli aber auf Ableh-
nung und Feindseligkeit, weil er
in keine Kategorie hineinpasst.
„Er ist nicht Mensch, Tier oder
Pflanze.“
„Ich bin Bolli“ reicht nicht
Dies und die Tatsache, dass
seine Erklärung „Ich bin Bolli“
Elisa Mair aus Stegen/Bruneck entdeckte die Leidenschaft fürs Bücher-
schreiben. Ihren Herzenswunsch, ein Kinderbuch zu verfassen, in dem das
„Andersein“ zum Thema wird, erfüllte sie sich jetzt.