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WIRTSCHAFT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JULI/AUGUST 2017

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Auf dem neuen Areal des Elek-

trowerks Assling in Oberthal fei-

erte man kürzlich im Beisein vieler

Ehrengäste das Jubiläum. Pfarrer

Andreas Huber segnete den um-

und neugebauten Firmenstandort.

„Das Unternehmen ist eine Er-

folgsgeschichte. Aber es war

durchaus ein beschwerlicher

Weg, dass das E-Werk heute so

glänzend dasteht“, erklärte

LH-Stv. Josef Geisler, der auch

Energielandesrat ist. Auch

LA Hermann Kuenz streute

Rosen: „Obwohl die Genossen-

schaft in der Öffentlichkeit gar

nicht so wahrgenommen wird, ist

sie ein Diamant. Respekt, wel-

chen Weg sie gegangen ist und

dass sie auch in schwierigen Zei-

ten privat blieb.“

Stetes Wachstum

Das E-Werk hatte klein an-

gefangen. „Vor 90 Jahren

machten sich Asslinger Visio-

näre daran, eine Genossen-

schaft zu gründen, um ihre

Höfe mit Strom zu versorgen“,

informierte Obmann Markus

Lukasser. Dafür wurde eine

alte Mühle zum Kraftwerk mit

einer Leistung von 100 PS

umgebaut. Die große Heraus-

forderung war, den Strom zu

den Haushalten zu bringen.

„Dafür wurden nach und nach

Freileitungen errichtet und

Trafostationen gebaut.“

Der Strombedarf wuchs in

der Gemeinde sukzessive an.

Weitere Kraftwerksbauten ent-

standen: im Jahr 1948 die

Stufe 1 in Oberthal, 1964 die

Stufe 2 in Thal und Werk 3

dann 1973 in Mittewald. Die

ersten zwei befinden sich am

Thaler Bach, das Kraftwerk in

Mittewald am Kristeinbach.

Wärme von Sägewerk

Im Jahr 2005 errichtete man

dann noch eine Oberstufe am

Thalerbach. „Jenes in Mitte-

wald erzeugt 18 Millionen Kilo-

wattstunden – also gleich viel

wie die anderen drei zusam-

men“, so Geschäftsführer Ha-

rald Stocker. Dem aber nicht

genug: 1994 erbaute man ein

Blockheizkraftwerk in

Thal/Aue, um noch mehr

Strom erzeugen zu können.

Zuerst wurde das Werk mit

Gas betrieben, 2006 entstand

dann eine Verbindungsleitung

zum Sägewerk Theurl. „Seit-

dem bezieht das E-Werk die

Wärme vom Sägewerk und

verteilt diese im Versorgungs-

gebiet in Thal an seine 50

Kunden.“ Ein weiteres Stand-

bein schuf sich die Genossen-

schaft 2013 mit dem größten

Photovoltaikpark Tirols. Seit-

dem werden auf einer Fläche

von 30.000 m² an die 2,5 Mio

kWh erzeugt „Dieser Strom

reicht für die Versorgung von

ca. 700 Stromkunden.“

800 Kunden

Gesamt verzeichnet das

Elektrowerk rund 800 Strom-

kunden. „Das Versorgungsge-

biet erstreckt sich über das ge-

samte Gemeindegebiet von

Assling.“ Auch ist es mit der

Betriebsführung von Fremd-

kraftwerken

beschäftigt,

ebenso mit Leitungsbau, dem

Bau von Trafostationen und der

Abwicklung von Elektrotechnik,

Reparaturen, Installation von

Gebäuden, Verlegung von

Lichtwellenleiterkabel für das

schnelle Internet und dem Ver-

kauf von Elektrogeräten. Noch

heute gehört das Werk den 188

Genossenschaftsmitgliedern –

alles Bauern der Gemeinde.

Der Betrieb wird von einem

sechsköpfigen Vorstand ge-

führt (überwacht vom Auf-

sichtsrat). Unter Geschäftsfüh-

rer Stocker und Betriebsleiter

Konrad Jungmann arbeiten

zehn Mitarbeiter.

Martina Holzer

V. l.: Betriebsleiter Konrad Jungmann, Geschäftsführer Harald

Stocker, GV Reinhard Mair und Obmann Markus Lukasser.

Das Elektrowerk Assling erzeugt insbesondere mit Kraftwerken

Strom.

Fotos: Martina Holzer

Eine Genossenschaft mit viel Pioniergeist

Das Elektrowerk Assling feierte sein 90-jähriges Bestehen. Als kleine Genos-

senschaft einst gegründet, um Bauernhöfe mit Strom zu versorgen, schrieb

sie Erfolgsgeschichte.

Der Südtiroler Pfarrer Andreas

Huber segnete die Räumlich-

keiten.