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WIRTSCHAFT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JULI/AUGUST 2017

22

Wirtschaftsmeldungen

Förderung

für die Einstellung

Behinderter

Das Land Südtirol hat be-

schlossen, dass Beiträge an

private Arbeitgeber gezahlt

werden, wenn sie Menschen

mit Behinderungen einstel-

len. Gefördert werden aber

nicht nur private Arbeitgeber,

die eine Person mit Behinde-

rung anstellen, sondern auch

Inhaber von Betrieben, die

Personen mit Behinderung

als mitarbeitende Familien-

mitglieder beschäftigen.

Bisher wurden für diese

Maßnahme etwa 1,5 Mio €

zur Verfügung gestellt, in Zu-

kunft werden es bei Vollum-

setzung fünf Millionen sein.

„Im Sinne des Mobilitäts-

konzepts unter dem Leitmotiv

#südtirolverbinden wollen wir

das grenzüberschreitende

Busangebot zwischen Santo

Stefano di Cadore und Inni-

chen bis Ende 2017 fortset-

zen“, erklärt Mobilitätslandes-

rat Florian Mussner. Durch

den Busdienst würden immer

mehr Menschen das Privat-

fahrzeug stehen lassen und

den Bus nehmen. „So leisten

sie einen Beitrag für mehr

Umweltschutz und Lebens-

qualität.“

Dass die Buslinie gut an-

kommt, belegen die Zahlen:

2016 stieg die Zahl der Fahr-

gäste gegenüber dem Vorjahr

um 31 %. Die als Pilotprojekt

gestartete interregionale Bus-

verbindung zwischen Innichen

und Santo Stefano di Cadore

wird, gemessen an der Bevöl-

kerungsdichte des Gebietes,

zufriedenstellend genutzt und

erweist sich somit als gelunge-

nes Beispiel grenzüberschrei-

tender Mobilität. Die Strecke

zwischen Santo Stefano di Ca-

dore-Kreuzbergpass-Innichen

ist 66 Kilometer lang.

Die 66 km lange Buslinie wird gut

genutzt und bleibt bestehen.

Buslinie Innichen-S. Stefano

di Cadore bleibt bestehen

Der Bus zwischen den Ländern Südtirol und

Belluno wird von den Fahrgästen gut genutzt.

Das Angebot bleibt deshalb aufrecht.

Mittlerweile ist bekannt: Der

grenzüberschreitende Drautal-

radweg zwischen Innichen und

Lienz ist stark frequentiert und

mit ihm die Rad-Shuttle-Züge

Innichen-Lienz. Eine Erfolgsge-

schichte. Die Zahlen vom Vor-

jahr bewiesen dies erneut. „Wir

zählten im vergangenen Som-

mer 120.000 Radler, die das

Bahnangebot auf der eingleisi-

gen Strecke zwischen Ost- und

Südtirol nutzten“, informiert

René Zumtobel, Regionalmana-

ger für den ÖBB-Personenver-

kehr in Tirol.

In der Hochsaison (10. Juli

bis 31. August) stehen vier

Reisemöglichkeiten mit Fahrrad

zur Verfügung. Es werden er-

neut klimatisierte Doppelstock-

Wendezüge mit einer Kapazität

von bis zu 340 Fahrrädern pro

Zug verwendet. Die Flirt Nahver-

kehrsgarnituren (Lienz-Fran-

zensfeste) sind in dieser Zeit für

die Fahrradmitnahme ab Lienz

gesperrt. „Ansonsten gibt es in

diesen Zügen Platz für 30 Fahr-

räder.“ Auch heuer sind wieder

mehrsprachige Betreuer für die

Radfahrer vor Ort. „Sie bewäh-

ren sich sehr“, betont Zumtobel.

Der Radverleih läuft wie bis-

her über das Südtiroler Unter-

nehmen Papin Sport. „Wir rüs-

ten jetzt auch in Sachen E-Bike

stark auf“, informiert Chef Karl

Fritz Schmidhofer.

Nächtigungszahl steigt

Der Lienzer Stadtmarketing-

Chef Oskar Januschke stellte die

Ergebnisse von Befragungen vor,

die in den Jahren 2006, 2010

und 2016 in Kooperation mit

Studenten erfolgte. Es wurden

stets im August jeweils ca. 600

Radler befragt. Nützten 2006 fast

noch ausschließlich Südtiroler

oder Italiener die Rad-Shuttle-

Züge, so sind mittlerweile 18 %

der Biker aus Osttirol. Auch der

Anteil jener Radfahrgäste steigt

kontinuierlich an, die im Bezirk

nächtigen (69 %). „Die durch-

schnittliche Aufenthaltsdauer be-

trägt 6,1 Tage“, so Januschke.

Die Hälfte der Radler ist im Fami-

lienverband unterwegs. „Sie

sehen die Tour nicht als sportli-

ches Erlebnis, sondern als Aus-

flug.“

Bekanntheit durch

Mundpropaganda

Auch im Bereich der Leihrä-

der schnellte der Prozentsatz

nach oben. Aktuell mieten 60 %

das Rad. Auf den Rad-Shuttle-

Zug bzw. auf den Drautalradweg

Innichen-Lienz kamen im Vor-

jahr 60 % der Befragten über

Mundpropaganda, gefolgt vom

Internet.

Zwei Drittel der Befragten be-

nutzen erstmal den Radweg.

Warum sie radeln? „Betätigung

in der frischen Luft.“ Zudem

würden die Gäste die Pünktlich-

keit, Frequenz und Ticketsystem

der ÖBB sehr schätzen, auch

das eingesetzte Wagenmaterial.

„Beim Radeln gefällt den Be-

fragten das Landschaftsbild am

meisten. Sie fahren genussvoll

den Radweg ab und schauen

dabei nicht auf die Uhr.“

Wollten Ortschaft

besichtigen

80 % wollen während ihrer

Radtour Innichen-Lienz eine

Ortschaft besichtigen und die

Leute dort kennenlernen. „Das

wäre ein Auftrag, die Ortschaf-

ten noch besser mit dem Rad-

weg zu vernetzen“, meint Ja-

nuschke. 33 % würden gerne

auch mit dem Rad in Richtung

Nationalpark in Osttirol fahren.

„Dies wird somit auch unsere

Aufgabe sein, dies physisch hin-

zubringen.“ Was geben die

Gäste aus an ihrem Radtag

aus? „Im Schnitt sind es 45 €.

Es waren aber schon mal 48 €.“

96 % der Befragten seien mit

ihrem Ausflugstag zufrieden bis

sehr zufrieden gewesen.

Die elektrischen Messstellen

liefern weitere Zahlen. So pas-

sierten die Stellen im Vorjahr

knapp 150.470 Radler.

Der Drautalradweg Innichen-Lienz ist

eine Erfolgsgeschichte

Über 120.000 Drauradweg-Radler nutzten im Vorjahr die Rad-Shuttle-Züge

Innichen-Lienz. Unter den Radlern wurden Befragungen durchgeführt, die

spannende Ergebnisse lieferten.

Aktuell mieten 60 % das Rad vom Unternehmen Papin-Sport. Karl

Fritz Schmidhofer (Papin Sport, Südtirol): „Wir rüsten jetzt im Be-

reich E-Bike besonders stark auf.“

Fotos: Martina Holzer