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WIRTSCHAFT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MAI/JUNI 2017

29

„Innervillgraten leistet mit

den Kraftwerken einen kleinen

Beitrag zu jenem Ziel, dass

Tirol bis 2050 energieunab-

hängig sein möchte und diese

Energie vornehmlich aus

erneuerbaren Energieträgern

kommen soll“, sagte LA Mar-

tin Mayerl. Und LA Hermann

Kuenz betonte: „Wir sind in

einem Land, in dem wir ei-

gentlich wenige Ressourcen

haben. Die Nutzung der Was-

serkraft ist aber eine davon

und zwar eine nachhaltige,

ökologische Form. Deshalb

stehen wir von der Landes-

politik dahinter.“

Abschaltung war

nicht nötig

Fast zehn Jahre lang ver-

suchte Bgm. Josef Lusser den

Bau der zwei Kleinkraftwerke

am Kalkstein- und Stallerbach

durchzusetzen. Der Baustart

erfolgte im Jahr 2015. „Bei

meinen fast täglichen Baustel-

lenbesuchen hatte ich oft die

Befürchtung, dass das Maß

des Zumutbaren für die Betrof-

fenen teils überschritten

wurde.“ Er bedankte sich an-

lässlich der Eröffnung bei den

Betroffenen für ihre Geduld.

Mitte November gingen die

zwei Kleinkraftwerke in Probe-

betrieb. „In den Wintermonaten

lieferten beide Turbinen trotz

geringer Niederschläge,

Ökostrom, der ins Netz der

TIWAG eingespeist wurde.

Keine Stunde mussten die

Kraftwerke, wie von den

Gegnern befürchtet, aufgrund

Wassermangels abgestellt

werden. Nein, sie lieferten

in den ersten vier Monaten

1,4 Millionen kW Strom.“

Glasfaserkabel

Mit der Umsetzung des Pro-

jektes konnten auch die Strom-

versorgung nach Kalkstein mit

Hilfe der TINETZ und ein Glas-

faserkabel zur Datenübertragung

mitverlegt werden. „Ich bin

davon überzeugt, dass die Kraft-

werke eine Investition in die Zu-

kunft sind und auch die nächste

Generation damit eine große

Freude hat“, so der Gemeinde-

chef. Produziert werden ca. 8,6

Millionen kWh Strom pro Jahr.

„Das ist sechsmal so viel, wie

man für alle Haushalte von In-

nervillgraten braucht“, informiert

Gottfried Steinbacher, der

mit Erwin Pirker das Projekt

geplant hatte. „Wenn dann alles

wieder bewachsen ist, wird

man überhaupt nicht erkennen,

welches Bauwerk unter der Erde

liegt. Wir haben die Natur nicht

zerstört“, versichert Steinbacher.

Auch Restwasser fließe noch

viel, sodass man gar nicht er-

kenne, dass aus den jeweiligen

Bächen Wasser entnommen

werde.

Ökostrom-Tarif

1,9 km Triebwasserleitung

brauchte es für das Staller-

bach-Kraftwerk und 2,3 km für

jenes am Kalksteinbach. Auch

Alfenbach und Rosstalbach (vor

Kalksteinbach) wurden gefasst.

Das Krafthaus bzw. Turbinen-

haus, steht am Zusammenfluss

von Kalkstein- und Stallerbach

und wurde mit Lärchenholz teil-

weise verschalt.

Warum errichtete man zwei

kleine Kraftwerke und nicht ein

großes? „Für ein großes Kraft-

werk erhält man weniger Förde-

rung als für zwei kleinere.“ Das

Stallerbachkraftwerk liefert ma-

ximal 1.470 Kilowatt, der Kalk-

steinbach 805 Kilowatt. Man

rechnet mit 500.000 bis

660.000 € jährlich an Einnah-

men. Die Errichtung wurde zu

100 % fremdfinanziert. „Die Ge-

meinde entnimmt jährlich eine

bestimmte Summe, der Rest

geht in die Rückzahlungen.“

Nach 13 bis 14 Jahren sollen

sich die Kraftwerke rechnen.

Die jährlichen Betriebskosten

würden 20.000 bis 25.000 € be-

tragen. Die Kraftwerke sind fast

wartungsfrei.

Schau-Ensemble

Der Naturschutz schrieb vor,

im Zuge der Errichtung der

Kraftwerke eine alte Mühle in

das bereits bestehende Ensem-

ble Wegelate Säge und Loden-

stampfe zu integrieren. „Man

entschied sich für die Mühle von

Paul Schett, die großteils mit

Leuten aus Innervillgraten wie-

dererrichtet wurde. Das Gerinne

wurde neu gemacht“, so der

Bürgermeister. Für das Ensem-

ble wird das Wasser aus dem

Stallerbach entnommen, es läuft

zuerst über die Wegelate-Säge,

dann über die Lodenstampfe

und Mühle. „Alle Anlagen sind

voll in Betrieb und werden zu

Schauzwecken im Sommer

eingeschaltet. Ganz nach dem

Motto: ,Wasserkraftnutzung

einst und jetzt“. Martina Holzer

Villgrater Kraftwerke: Sechsmal höhere

Produktion als Verbrauch

Die Kleinkraftwerke in Innervillgraten gingen am 1. Mai offiziell in Betrieb.

Rund 6,8 Mio € wurden investiert. Die Gemeinde rechnet mit jährlichen

Einnahmen von 500.000 bis 660.000 €.

Nikolsdorf:

Klangbrücken ins

Leben – die uralte

Kunst des Kinder-

ins-Leben-Singens

Kinder mit Liebe, Freude

und Seelentiefe auf unseren

Planeten ins Leben zu singen

und ihnen den Weg durch den

Geburtskanal damit wesentlich

zu erleichtern – diese Tradition

hat es auch bei uns einmal ge-

geben. Dieses intensive Selbst-

erfahrungs- und Fortbildungs-

wochenende für junge Eltern,

Hebammen und alle am Ge-

burtsprozess Interessierten gibt

alles Nötige auf die Hand, um

klingende Geburtsrituale selbst

zu erschaffen und zu gestalten:

Auf dem freien Atem, d. h., mit

der Seele, singen; ein Reper-

toire geeigneter Lieder, Chants

und Mantren; die ganzheitliche

Erfahrung, im Klang unserer

Stimme das eigene Wesen

zu gebären; die Kunst, Rituale

zu erschaffen, die das Heilige

erden und das Irdische

erheben.

Leitung: Jaan Karl Klasmann

(Gesangstherapeut),

Freitag,

2. Juni,

18.30 Uhr bis

Montag, 5. Juni,

ca. 16.30

Uhr im Klang-Reich Ortner-

hof, 9782 Nikolsdorf 32.

Information und Anmeldung:

Jaan Karl Klasmann, Tel.

0043(0)676-7311519, E-Mail:

voiceandwords@chello.at

,

oder Monika Bachlechner,

Tel. 0043(0)664-75027163,

E-Mail:

klang-reich@gmx.at

;

290 € plus 35 € (Saal);

für Paare 25 % Rabatt;

Info und Prospekt:

www.sich-frei-singen.at

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Die Turbinengeneratoranlagen im Krafthaus.