WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2017
26
Wirtschaftsmeldungen
Für Südtirol besteht ein
Weinbau-Bewertungsmodell,
das nun mithilfe agronomi-
scher Daten validiert und an
die voraussichtlichen Ent-
wicklungen der nächsten
Jahre angepasst werden
muss.
Dafür wird das Versuchs-
zentrum Laimburg in Südtirol
30 verschiedene Weinbauflä-
chen der Sorte Blauburgunder
in warmen, mittleren, hohen
und sehr hohen Lagen genau-
estens beobachten: Wetter-
daten, phänologische Daten
wie Austrieb, Blüte und Reife-
beginn, verschiedene Ertrags-
parameter wie Trauben-
und Beerengewicht sowie
Qualitätsparameter werden
über zwei Vegetationsperioden
hinweg erhoben.
Bewertungsmodell
Die Europäische Akademie
Bozen wird diese Weinbau-
Daten und das Prognose-
modell aus den historischen
Erntedaten der Kellereigenos-
senschaften zusammenführen
und daraus ein objektives
Bewertungsmodell erstellen,
mit dem die Eignung beliebiger
Standorte für den Weinbau
bestimmt werden kann.
Dieses Modell bildet somit
eine langfristige fundierte
Basis für die Ermittlung geeig-
neter Weinbauflächen sowie
für Sortenempfehlungen. Es
wird in Form von interaktiven
Karten öffentlich zugänglich
sein und Behörden, Weinbau-
beratern und Weinbauern als
Orientierungs- und Entschei-
dungshilfe dienen.
„Auch in der Pflege der Zu-
kunft wird es unser Anliegen
sein, pflegebedürftige und äl-
tere Menschen so lange wie
möglich im Kreise ihrer Fami-
lie und in der gewohnten Um-
gebung zu belassen“, betont
Gesundheits- und Soziallan-
desrätin Martha Stocker.
Knapp 5.500 Menschen wur-
den im Vorjahr von der Haus-
pflege- und Hauskranken-
pflege betreut und somit die
Angehörigen entlastet. Unter
den Betreuten finden sich vor
allem gebrechliche und alters-
schwache Senioren sowie Be-
troffene mit chronischen, de-
generativen oder akuten
Krankheiten.
Neue Form der
Entlastung
Künftig soll pflegenden An-
gehörigen mit der Familien-
und Gemeinschaftskranken-
pflege eine neue Form der
Entlastung geboten werden.
Dafür wurden für Pfleger drei-
jährige Spezialisierungslehr-
gänge in Familien- und Ge-
meinschaftskrankenpflege auf
die Beine gestellt. Im heurigen
Dezember schließen die ers-
ten 13 Teilnehmer den Lehr-
gang ab. Weitere 15 stehen im
ersten Ausbildungsjahr. „Die
Familien- und Gemeinschafts-
krankenpfleger verbringen
einen Großteil ihrer Arbeitszeit
bei Einzelpersonen und in Fa-
milien“, so Stocker. Sie stehen
diesen in Krankheitsfällen, bei
chronischer Behinderung und
in Stresssituationen bei und
beraten sie über gesunde Le-
bensweisen, verhaltensbezo-
gene Risikofaktoren. „Ge-
sundheitsprobleme können so
frühzeitig erkannt werden.“
Wichtige Weichen
Mit ihrem Wissen über Sozi-
alfragen sind die Pfleger in
der Lage, auch auf die zu-
ständigen Dienste zu verwei-
sen. Sie erleichtern Entlas-
sung aus dem Krankenhaus,
indem sie die Pflege zu Hause
übernehmen und mitorgani-
sieren. „In den Familien wür-
den mit dieser neuen Pflege-
form wichtige Weichen für
eine gesunde Entwicklung der
einzelnen Mitglieder gestellt“,
unterstreicht Marianne Siller,
Pflegedirektorin im Südtiroler
Sanitätsbetrieb.
Die Pflege von morgen im Blick: Sozial- und Gesundheitslandes-
rätin Martha Stocker (l.) und Pflegedirektorin Marianne Siller.
Foto: LPA/Barbara Franzelin
Knapp 5.500 Menschen wur-
den im Vorjahr in Südtirol von
der Hauspflege- und Hauskran-
kenpflege betreut und somit
die Angehörigen entlastet.
Pflege auf neuen Wegen
Pflegende Angehörige sollen nun mit einer
neuen Form der Unterstützung rechnen kön-
nen, nämlich mit der Familien- und Gemein-
schaftskrankenpflege.
Der Staller Sattel verbindet
das Osttiroler Defereggental
mit dem Südtiroler Antholzer
Tal und liegt an der Grenze
zwischen Österreich und
Italien auf 2.052 Metern. Der
Passübergang ist nach der
Wintersperre seit 18. Mai
wieder geöffnet. Die Überfahrt
von Österreich nach Italien ist
zu jeder vollen Stunde, von
Italien in Richtung Österreich
immer zur halben Stunde –
jeweils 15 Minuten lang –
möglich. Eine entsprechende
Ampelregelung besteht.
Staller Sattel wieder offen
Auf-
grund
des
Klima-
wan-
dels
ändern
sich
auch
die
Bedin-
gun-
gen
für
den
Wein-
anbau.
Neues Bewertungsmodell für
den Weinbau
In den Alpen stieg die Durchschnittstemperatur
zwischen den Jahren 1920 und 2010 um
1,9 Grad Celsius an. In Südtirol nahm die An-
zahl der Sommer- und Tropentage stark zu. Es
braucht ein neues Bewertungsmodell für den
Weinbau, das nun in Angriff genommen wird.