UMFRAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2017
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„Ich verspreche längst nichts mehr,
denn 90 % des Versprechen können
ohnehin nicht gehalten werden. Ein
kurzer Anruf – und alles sieht schon
wieder anders aus! Allerdings bin ich
bereits 25 Jahre verheiratet. Wie
viele brechen bereits nach fünf Jahren
wieder ihr ,Versprechen‘. Daher
sage ich mir seit meiner Jugend
viel lieber: ,Irgendwann seh‘n wir
uns wieder!‘“
Magda Knapp (19),
in Ausbildung zur
Sozialbetreuerin, Mühlwald
„Meine Versprechen halte ich. Aber
bei so manchen Versprechen anderer
weiß man oft
im Voraus, dass es eventuell nicht so
ernst gemeint ist. Trotzdem zeige ich
mein ,Misstrauen‘ nicht, stelleniemanden
bloß und spiele mit.“
Fotos: Herbert Hauser
„Gegebene Versprechen sollte man
einhalten, aber wie beispielsweise
erst kürzlich: Ich habe mich mit einem
Bekannten am Abend verabredet,
doch plötzlich kam meine Mutter
Rosa überraschend vom Eisacktal zu
mir auf Besuch. Meine Mutter ging
selbstverständlich vor, so habe ich
mein Handy genommen und meinem
Bekannten abgesagt.“
„Versprechen möchte man schon
einhalten, doch dies kann auch einmal
,schwierig‘ werden. Aber oft genügt
ja ein Anruf, um etwa abzusagen. Ein
besonderes Versprechen erhielt ich
von meinem Papa Martin. Er wollte
nämlich mit mir üben – ich mache
derzeit den Führerschein. Aber jedes
Mal wenn ich ihn bislang fragte,
ging es nicht, weil halt immer
etwas bei ihm dazwischen kam.“
Andreas Pfitscher (51),
Lkw-Fahrer, Percha
Maria Schwärzer (19),
Kellnerin, Gais
„Seit einigen Wochen haben wir einen
Shih Tzu Rüden namens Willy daheim.
Natürlich habe ich meiner Mama Priska
versprochen, an den Wochenenden im
Haus ebenfalls wegen der Hundehaare
zu saugen. Nur leider ist es sich bis
heute noch der nicht ausgegangen,
weil halt immer spontan etwas
dazwischengekommen ist. Aber für
eines der nächsten Wochenenden
habe ich es ganz fest vor.“
Ein Versprechen zu geben, ist eine Sache – es zu halten, eine andere. Die Meinungen darüber
gehen weit auseinander. Manche manchen gar keine Versprechungen. „PVT“-Reporter Herbert
Hauser hörte sich deshalb bei den Pustertalern um, wie sie über Versprechen denken.
„Tja, Versprechen. Leider ist es
nicht immer möglich sie einzuhalten
und jemand ist deswegen dann gar
beleidigt. Aber vielleicht Berufliches
dazwischen funkt, muss man sich
fragen: ,Was ist letztlich wichtiger?‘
Und Berufliches geht nun einmal
vor.“
Josef Innerkofler (44),
Gärtnergehilfe, Thal-Assling
Helga Pedevilla (52),
Textilverkäuferin, Bruneck
Was halten Sie von Versprechen?
Heintje Runggaldier (42),
Lebensmittelmarkt-Angestellter, Bruneck