In der Bevölkerung halten sich be-
stimmte falsche Informationen über
Zecken hartnäckig. Der österreichische
Tierschutzverein will damit nun auf-
räumen und fasste die wichtigsten Irr-
tümer zusammen. So sitzen entgegen
der landläufigen Meinung die Zecken
nicht auf Bäumen, sondern lauern v. a.
im bodennahen Bereich auf Gräsern
und Büschen vorbeigehenden Lebe-
wesen auf. Selbst auf der Liegewiese
im Freibad kann man sich Zecken ein-
fangen. Dies gilt ebenso für Parks und
Gärten in Städten.
Nein: Öl & Co.
Öl, Klebstoff oder Benzin sind nicht
zur Zeckenentfernung geeignet. Denn
dabei entleeren die Zecken oftmals
ihren Darm, und die Giftstoffe gelan-
gen so ins Blut. Am besten man be-
nutzt eine feine Pinzette und/oder eine
Zeckenzange, mit der man die Zecke
vorsichtig entfernt.Wichtig: Die ganze
Zecke muss noch lebend entfernt und
sicher entsorgt werden. Falsch ist auch
die Meinung, dass die Zecken nur im
Sommer aktiv seien. Der optimale Tem-
peraturbereich der Zecken liegt näm-
lich bei 7 bis 25 Grad Celsius. Somit
muss man von Mitte März bis Ende
Oktober mit Zecken rechnen. Selbst im
Winter, wenn es mehrere Tage sehr
warm ist, können Zecken aktiv werden.
Der Tierschutzverein weist zudem da-
raufhin, dass es keine Impfung gegen
Borreliose gibt, welche die Zecken ja
übertragen können. Die gängige
Zeckenimpfung schützt lediglich gegen
FSME (Frühsommer-Meningoenzepha-
litis).
Bei einer Fettleber wird verstärkt Fett
in den Leberzellen eingelagert. Eine ge-
sunde Leber enthält etwa 3 bis 4 %
Fett, in einer Fettleber ist mehr als 50 %
Fett. Es gibt die alkoholbedingte sowie
die nicht-alkoholisch bedingte Fettleber.
Eine weitere Unterscheidung liegt in der
Art der Leberzellverfettung: die „mikro-“
oder „makrovesikuläre“ Verfettung.
Erste Anzeichen einer Fettleber sind ein
Druckgefühl im Oberbauch oder ein
Völlegefühl. Die Erkrankung führt
jedoch nicht zwangsläufig zu einer
Leberzirrhose oder Leberinsuffizienz.
Bleibt sie allerdings unbehandelt, kön-
nen schwere Leberschäden entstehen,
wie etwa eine Fettleberentzündung. In
der Folge kann es zu einer Leberzir-
rhose kommen.
Häufigkeit der Fettleber
Etwa 20 bis 30 % der Bevölkerung
sind bereits von einer nicht-alkoholi-
schen Fettleber betroffen, an die 2 bis
3 % haben eine alkoholisch bedingte
Fettleber. Ob es sich um eine alkohol-
bedingte oder nicht-alkoholische Fett-
leber handelt, ist schwierig und kann
mit Labortests nicht verlässlich bestä-
tigt werden. Daher ist es für den Arzt
wichtig, zunächst festzustellen, ob der
Betroffene zu viel Alkohol trinkt.
Richtwert für Alkoholmissbrauch: mehr
als 20 g Alkohol pro Tag bei Frauen
und mehr als 40 g bei Männern.
Therapie von Fettleber
Die Behandlung einer Fettleber erfolgt
in erster Linie indem die Ursachen der
Erkrankung therapiert werden. Bei alko-
holischer Fettleber ist daher eine völlige
Alkoholkarenz nötig. Durch diese Scho-
nung kann sich die Fettleber in etwa
zwei bis drei Monaten wieder verklei-
nern. Auch eine bereits entstandene
Fibrose oder Zirrhose kann sich mög-
licherweise zurückbilden. Ergänzende
Maßnahmen sind eine gesunde Ernäh-
rung, genug Vitaminversorgung und Be-
wegung. Auch spezielle Medikamente
können den Alkohol-Entzug erleichtern.
Schreitet die Erkrankung fort, kann mög-
licherweise eine Lebertransplantation er-
forderlich sein, die jedoch nur bei abso-
luter Alkoholkarenz durchgeführt wird.
Bei nicht-alkoholischer Fettleber richtet
sich die Behandlung nach der Grunder-
krankung: Entstand die Fettleber auf-
grund von Übergewicht oder Diabetes
Typ 2 entstanden, ist es wichtig, den
Lebensstil zu ändern, Gewicht zu verlie-
ren und Sport zu betreiben.
Der
opti-
male
Tempe-
ratur-
bereich
der
Zecken
liegt
bei
7 bis
25 Grad
Celsius.
Etwa 20 % bis 30 %
der Bevölkerung sind
bereits von einer
nicht-alkoholischen
Fettleber betroffen,
an die 2 % bis 3 %
haben eine alkoho-
lisch bedingte
Fettleber.
Fettleber als weit
verbreitetes Problem
Übergewicht, zu wenig Bewegung und Alkohol begünstigen die Ent-
stehung einer Fettleber. Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen
der Leber. Immerhin leiden 20 % bis 30 % der Bevölkerung an einer
nicht-alkoholischen Fettleber.
Infos für Ihr Wohlbefinden
Das Wohlergehen
der Bevölkerung
Wie glücklich sind die Süd-
tiroler?
Stocker:
„Das Landesstatistik-
institut Astat sagt: Sieben von zehn
Südtiroler fühlen sich immer oder
sehr oft glücklich. Bei jungen Men-
schen liegt der Anteil der ‚Meistens
Glücklichen‘ bei 79,5 Prozent und
somit etwas höher als bei Menschen
ab 64 Jahren (61,8 Prozent). Trotz
dieser positiven Bilanz darf man nicht
verschweigen, dass die oft tabuisier-
ten Depressionen und psychischen
Erkrankungen auch in Südtirol ein
Problem sind. Ein Viertel bis ein Drit-
tel aller Menschen leiden irgend-
Martha Stocker
Gesundheitslandesrätin
wann im Laufe ihres Lebens an einer
seelischen Störung. Viele dieser
Krankheiten sind, besonders im
Frühstadium, therapierbar. Deshalb
ist es wichtig, dass Betroffene und
deren Bezugspersonen rechtzeitig
Hilfe suchen.“
Wie könnte man das eigene
Wohlergehen fördern?
Stocker:
„Durch Sport – sowohl
das psychische als auch das physi-
sche Wohlergehen. Wer sich wö-
chentlich vier Stunden lang bewegt,
dem werden laut neuesten wissen-
schaftlichen Erkenntnissen fünf Le-
bensjahre geschenkt. Jeder vierte
Südtiroler befolgt laut Astat diese
goldene Regel. 111.000 aktive Mit-
glieder sind hierzulande bei 926
Sportvereinen und -organisationen.
Das Spektrum an Sportdisziplinen
wird zunehmend bunter. Von den
119 Disziplinen in 16 verschiedenen
Sportarten scheinenWinter-, Eis- und
Bergsportarten am beliebtesten zu
sein. Bei Männern unter 40 Jahren
steht Fußball an der ersten Stelle auf
der Beliebtheitsskala.Weit vorne an-
gesiedelt sind bei Männern und
Frauen Kampfsportarten.“
Ausreichend Sport bedeutet
auch höhere Lebenserwartung.
Stocker:
„Ja. Dass so viele Süd-
tiroler sportlich aktiv sind, trägt zwei-
felsohne zur hohen Lebenserwartung
bei beiden Geschlechtern bei: Im Jahr
2014 erreichten Frauen laut Astat ein
Durchschnittsalter von 85,5 Prozent,
Männer lebten im Durchschnitt 81,2
Jahre. Dabei empfinden über 80 Pro-
zent der Südtiroler ihren Gesund-
heitszustand als positiv. An mindes-
tens einer chronischen Krankheit lei-
den durchschnittlich 31,9 Prozent.
Dieser Wert liegt unter dem nationa-
len Durchschnittswert.“
Irrtümer über Zecken
Mit dem Frühling erwachen auch wieder die Zecken aus ihrer Win-
terstarre. Der österreichische Tierschutzverein hat die wichtigs-
ten Irrtümer über Zecken zusammengefasst.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2017
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