WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2017
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Laut dem Statistikinstitut
des Landes Südtirol sind
dabei die Lohnunterschiede
zwischen Frau und Mann be-
sonders in jenen Branchen be-
sonders groß, in denen die
Verdienstmöglichkeiten am
höchsten sind, beispielsweise
im Finanz- und Versicherungs-
wesen. Zahlreiche Faktoren
beeinflussen diesen Lohnun-
terschied: Spitzenpositionen
sind auch heute vorwiegend
männlich besetzt. „Viele
Frauen unterbrechen ihre Kar-
riere der Mutterschaft wegen
oder arbeiten in Teilzeit. Auch
die Schul- und Berufswahl hat
einen Einfluss auf die späteren
Verdienstmöglichkeiten“, be-
tont Martha Stocker, Landes-
rätin für Chancengleichheit.
So genießen „typisch weibli-
che“ Berufe generell ein gerin-
geres Ansehen, verbunden mit
einer niedrigeren Entlohnung.
„Weg ist noch lang“
„In den vergangenen Jahren
hat man sich sehr um Verände-
rungen bemüht. Trotzdem ist der
Weg noch lang, und wir müssen
uns immer wieder drauf besin-
nen, althergebrachte Rollenbil-
der aufzubrechen“, betonte die
Landesrätin. Deshalb sei es
wichtig, junge Mädchen weiter-
hin zu motivieren, in typische
Männerberufe einzusteigen.
Gesamt betrachtet haben Män-
ner in Südtirol laut einer AFI-Stu-
die ein durchschnittliches Jah-
reseinkommen von 26.360 €,
Frauen hingegen verdienen im
Schnitt nur 17.814 €. „Das wirkt
sich neben anderen Faktoren
auch auf die Altersrente aus, wo
die geschlechterbedingten Ein-
kommensunterschiede am
stärksten ausgeprägt sind.“
Nur fünf weibliche
Tischlerlehrlinge
In Südtirol ist die Berufswahl
von Frauen auch heute noch
sehr traditionell geprägt. So er-
greifen drei Mal mehr Buben als
Mädchen einen Lehrberuf. Die
meisten Mädchen entscheiden
sich dabei für die Berufe Frisö-
rin, Verkäuferin und Service-
fachkraft. Im Vorjahr entschie-
den sich 311 junge Menschen
für eine Tischlerlehre, nur fünf
davon waren Frauen. Bei Mau-
rern, Installateuren oder Kfz-
Mechanikern sinkt die Frauen-
präsenz auf null. Bei Burschen
ist das Spektrum der gewählten
Berufe breiter, großes Interesse
genießen der Bausektor und
technische Berufe. Ein ähnli-
ches Bild zeigt sich laut Stocker
auch bei der Wahl des weiteren
Bildungsweges, der Oberschule
oder des Studiums: Junge
Frauen entscheiden sich beson-
ders oft für Pädagogik, Geistes-
und Sozialwissenschaften bzw.
Wirtschaft und Recht. Junge
Männer sind dagegen weit häu-
figer in den Naturwissenschaf-
ten oder im Ingenieurwesen zu
finden.
Frauen verdienen immer noch bedeutend weniger als Männer –
auch in Südtirol.
Um 17 Prozent weniger Lohn
Trotz vieler Bemühungen klafft die Lohnschere
Mann/Frau weiterhin auseinander. Frauen erhalten
auch bei gleicher Qualifikation für dieselbe Arbeit
17 % weniger Lohn als Männer.
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