HEIRATEN
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2016
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grund, weshalb viele Paare den
entscheidenden Schritt hinaus-
zögern. Das durchschnittliche
Alter des Bräutigams bei der
Erstheirat lag im Vorjahr bei
fast 37 Jahren und jenes der
Braut bei ca. 34 Jahren. Zwan-
zig Jahre zuvor waren beide
Brautleute noch fünf Jahre jün-
ger. Der mittlere Altersunter-
schied zwischen Braut und
Bräutigam von etwa zweiein-
halb Jahren blieb hingegen re-
lativ konstant. Auf gesamt-
staatlicher Ebene gehen Braut
und Bräutigam das Wagnis der
Ehe im Schnitt früher ein, und
zwar mit ca. 31 und 34 Jahren.
Ehe mit Ausländer
Im Vorjahr wurden fast 300
Ehen eingegangen, bei denen
entweder der Bräutigam oder
die Braut einer ausländischen
Nationalität angehört. Das ent-
spricht einem Anteil von rd.
14 % an den gesamten Ehe-
bei, dass zahlreiche junge Men-
schen länger in der Herkunfts-
familie verbleiben. In Südtirol
leben derzeit fast 20.000 unver-
heiratete Menschen imAlter ab
30 Jahren im Elternhaus. Zwei
Drittel der „Nesthocker“ sind
Männer.
immer älter
zwei Jahrzehnten von über
2.030 auf rund 1.680 im Vor-
jahr. Der prozentuelle Anteil
der Erst-Ehen fiel von ca. 89 %
auf 80 %.
Wiedervermählungen
stark gestiegen
Demgegenüber nahm die Zahl
der Wiedervermählungen erheb-
lich zu: Während vor 20 Jahren
lediglich knapp 11 % aller
Trauungen von Paaren geschlos-
sen wurden, bei denen mindes-
tens ein Partner vorher verheira-
tet war, so ist ihr Anteil im Be-
zugsjahr fast doppelt so hoch.
Am häufigsten haben Geschie-
dene erneut geheiratet: Bei 36 %
der Zweitehen war der Mann ge-
schieden und die Frau ledig und
in knapp 28 % der Fälle war es
umgekehrt. Während bei knapp
29 % der Wiederverheirateten
beide Partner schon eine Schei-
dung hinter sich hatten. Gering
ist die Quote der Verwitweten,
die sich noch einmal trauten.
Familiengründung
muss nicht sein
Die Ehe wird schon lange
nicht mehr zwangsläufig als
Voraussetzung für eine Famili-
engründung angesehen. Das ist
wahrscheinlich auch der Haupt-
schließungen. Dabei haben
mehr als doppelt so viele Män-
ner wie Frauen einen ausländi-
schen Partner geehelicht (208
gegenüber 88). Größtenteils
handelt es sich bei den Einge-
heirateten um Bürger aus
Europa – vor allem aus dem
deutschen Kulturraum. Die
Frauen stammen vermehrt auch
aus osteuropäischen Staaten.
Im Vorjahr fanden zudem
über 280 Hochzeiten unter
Ausländern statt, die fast zur
Gänze dem „Heiratstourismus“
zuzuschreiben sind: Allein 210
bundesdeutsche Paare haben
Südtirol als Kulisse ihrer
Traumhochzeit auserkoren. Am
beliebtesten waren – mit 105
Trauungen von nicht ansässi-
gen Brautleuten die Gemeinden
des Burggrafenamtes.
Gründe für allgemein
weniger Hochzeiten
Aufgrund des allgemeinen
Wertewandels ziehen es immer
mehr Paare vor, ohne Trau-
schein
zusammenzuleben.
Außerdem tragen die längeren
Bildungswege, die sehr hohe
Jugendarbeitslosigkeit und die
finanzielle Belastung, die der
Gründung eines eigenen Haus-
standes im Wege steht, dazu
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Der Großteil (über 67 %)
der Südtiroler Braupaare ließ
sich nur standesamtlich trauen.
Foto: hochzeitsfotograf_
pixelio.de