Die Eheschließungsrate liegt in
Südtirol nun bei vier Hochzeiten
je 1.000 Einwohnern, besagt die
ASTAT-Statistik. Die Menschen
im übrigen Italien geben sich
durchschnittlich seltener das Ja-
Wort. Hierzulande feierte man
im vergangenen September be-
sonders gerne Hochzeiten (320).
Aber auch im Juni (298) sowie
im Mai (290) heirateten zahl-
reiche Paare.
Der Großteil der Paare ent-
scheidet sich für die Gütertren-
nung. ImVorjahr waren es über
63 % der Frischvermählten. Bis
zum Jahr 1998 war noch die
Gütergemeinschaft die gängige
Praxis. Im italienweiten Ver-
gleich weist Südtirol (36,9%)
nach Sardinien (41,3%) im-
merhin den höchsten Anteil an
Eheschließungen mit gemein-
samem Güterstand auf.
Auffälliger Heiratsritus
Das Heiratsverhalten in Süd-
tirol weicht auch hinsichtlich
HEIRATEN
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2016
22
Heiraten ist eigentlich nicht mehr angesagt. Dennoch: Im Jahr 2015 gaben
sich in Südtirol über 2.100 Paare das Ja-Wort – um 3,2 % mehr als im Jahr
zuvor. Doch die Heiratswilligen werden immer älter und geheiratet wird oft
nur mehr standesamtlich.
an die 43 % der Ehen vor dem
Standesbeamten geschlossen.
Während in Nord- und Mittel-
italien die zivilen Hochzeiten
mehr als die Hälfte aller Ehe-
schließungen ausmachen, be-
vorzugen heiratswillige Paare
in den süditalienischen Regio-
nen traditionsgemäß die kirch-
lichen Riten.
Regionale Unterschiede
In der Bezirksgemeinschaft
Salten-Schlern, im Raum
Schlanders, Lana und Bruneck
sowie in den ladinischen Tälern
traten mehr als vier von zehn
Paaren vor den Traualtar. In den
Städten Bozen und Meran woll-
ten hingegen nur noch rund
15% der Brautleute den kirch-
lichen Segen, während sich der
Großteil der Paare standesamt-
lich trauen ließ.
Der Rückgang der kirchli-
chen Trauungen lässt sich
durch die fortschreitende Säku-
larisierung, aber auch durch die
Zunahme der Zweitehen und
interkonfessionellen Hochzei-
ten erklären. Die Zahl der
Hochzeiten zwischen Personen,
die erstmals heiraten, sank in
Heiratswillige werden
In Südtirol gaben sich
vergangenes Jahr über
2.100 Paare das Ja-Wort.
Foto: hochzeitsfotograf_
pixelio.deIn fast 300 Ehen gehörte entweder der Bräutigam oder die Braut
einer ausländischen Nationalität an.
Foto: Axel Müller
_pixelio.dedes Trauungsritus vom restli-
chen Italien ab: Im Vorjahr lie-
ßen sich hierzulande über 32 %
aller Paare kirchlich und über
67 % standesamtlich trauen. Im
Schnitt werden in ganz Italien