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WIRTSCHAFT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

FEBER/MÄRZ 2016

22

Wirtschaftsmeldungen

„Das Arbeitsinspektorat des

Landes versucht beratend ein-

zuwirken, bevor zu Strafen ge-

griffen wird“, betont Arbeits-

landesrätin Martha Stocker.

Das Arbeitsinspektorat ist für

den technischen als auch so-

zialen Arbeitsschutz zuständig

und beschäftigt über 30 Ar-

beitsinspektoren. „Diese üben

als Funktionsträger der Ge-

richtsbarkeit natürlich eine

sehr delikate und konfliktgela-

dene, aber wertvolle Tätigkeit

aus“, gibt Helmuth Sinn, Di-

rektor der Landesabteilung Ar-

beit, zu Bedenken.

3.700 Strafen

Im Vorjahr gingen beim Ar-

beitsinspektorat 550 Anzeigen

ein. Über 1.970 Inspektionen

wurden durchgeführt, ca. drei

Viertel im Bereich der Sicher-

heit und des technischen Ar-

beitsschutzes. Das Arbeitsin-

spektorat stellte 3.700 Strafen

aus. Dabei wurden über 1,5

Mio € an Sanktionen vom Ar-

beitsinspektorat eingehoben.

„Die Zahl der tödlichen Ar-

beitsunfälle nimmt seit den

1970er Jahren kontinuierlich

ab: im Vorjahr gab es 15 tödli-

che Arbeitsunfälle, sieben

davon in der Landwirtschaft“,

berichtet Sinn.

Amtsdirektor Sieghart Flader

berichtet, dass sich das In-

spektorat im Bereich des so-

zialen Arbeitsschutzes v. a. auf

die Bekämpfung der Schwarz-

arbeit konzentriere: Im Vorjahr

wurden 88 Fälle aufgedeckt.

Meist war Schlichtungs-

verfahren möglich

Um die Einbringung von

Lohnguthaben der Arbeitneh-

mer ging es hingegen in rund

70 behandelten Fallen. „Zu

einem guten Teil ist dies in

Schlichtungsverfahren gelun-

gen, in einigen Fällen jedoch

mussten wir die Betriebe zur

Zahlung verpflichten“, so Fla-

der. Kontrolliert wurden auch

Bezieher einer Arbeitslosenun-

terstützung: Dabei konnten

Fälle aufgedeckt werden, in

denen die Arbeitslosen einer

Schwarzarbeit oder einer Be-

schäftigung im Ausland nach-

gingen. Im Bereich der techni-

schen Arbeitssicherheit wur-

den eine Baustelle

beschlagnahmt und Fälle von

Unterlassungen etwa beim

Aufstellen von Gerüsten oder

bei den persönlichen Sicher-

heitsvorkehrungen der Arbeit-

nehmer aufgedeckt.

Das Arbeitsinspektorat ist für den technischen und sozialen Schutz

der Arbeitnehmer zuständig.

Die Hobag-Gesellschaft aus

Südtirol wollte ursprünglich

an der Drautalbundesstraße

in Lienz um 50 Mio € ein

Kaufhaus mit Hotel, Tiefga-

rage und Wohnungen gegen-

über dem Finanzamt errich-

ten. Planungen dafür gibt es

seit über sieben Jahren. Im

September 2015 ging das

Unternehmen in Konkurs, nun

setzte das Bezirksgericht

Bozen die Versteigerung fest:

Das Areal kommt am 24.

März mit einem Ausrufungs-

preis von 6,5 Mio € am Be-

zirksgericht Bozen unter den

Hammer. Es geht um zwei

Grundstücke, die 4.342 m²

und 1.918 m² groß sind (beide

gewidmet). Der größte Gläu-

biger ist die Südtiroler Spar-

kasse (über 7 Mio €). „Bis

heute wurden 9,6 Mio € Pas-

siva zur Konkursmasse zuge-

lassen“, informiert Massever-

walter Burkard Zozin.

Auch Verkauf nur übers

Gericht möglich

Zozin schätzt, dass mehrere

Interessierte sich am 24. März

am Bezirksgericht Bozen ein-

finden werden. „Es haben ja

manche schon früher ver-

sucht, das Areal zu kaufen. Als

noch das Ausgleichverfahren

lief.“ Die Gesetze in Italien

sind allerdings anders. Aus

der Konkursmasse könne man

ohnehin nichts „herauskaufen“

(so wie in Österreich), sondern

auch der Verkauf müsse übers

Gericht laufen. Kommt nur ein

Interessent zur Versteigerung,

gibt es eben „nur“ einen Ver-

kauf. Das Mindestangebot

muss allerdings 4.875.000 €

betragen (ein Viertel unter dem

Ausrufungspreis). „Kommen

zwei Interessenten, wird

versteigert. Da beginnt die

Versteigerung dann mit dem

höheren Gebot.“

Einer erscheint sicher zur

Versteigerung, nämlich der

Immobilienunternehmer Martin

Hellweger aus Südtirol

(Kronberg International). „Ich

wollte das Areal schon vor

dem Konkurs erwerben“,

informiert er.

Möglicher Baubeginn

Sollte Hellweger den Zu-

schlag erhalten, möchte er frü-

hestens im Herbst 2016 mit

dem Bau eines Kaufhauses

beginnen. „Allerdings werde

ich die Pläne für das Kaufhaus

und die anderen Bauten nicht

eins zu eins übernehmen, son-

dern Adaptierungen vorneh-

men. Das Kaufhaus bringt si-

cher einen Mehrwert für die

Stadt, weil es auch nicht so

groß ist und sie nicht gleich

aussaugt. Da gehen sicher

noch viele Kaufhaus-Besucher

in die Stadt.“

Am 24. März erhält „Hobag“-Areal

in Lienz neuen Besitzer

„Die Gründe für das geplante Kaufhaus in Lienz werden am 24. März um 9.15 Uhr

am Bezirksgericht Bozen versteigert bzw. verkauft“, teilt Masseverwalter RA Bur-

kard Zozin mit. Der größte Gläubiger ist die Südtiroler Sparkasse. Einer der Interes-

senten wird der Südtiroler Immobilienunternehmer Martin Hellweger sein.

Die zwei Gründe (mit Wid-

mung für ein Einkaufszentrum)

in Lienz werden am Bezirksge-

richt Bozen versteigert.

Auch Martin Hellweger wird

zur Versteigerung des Hobag-

Areals nach Bozen kommen.

Über 30 Inspektoren waren unterwegs

Arbeitsinspektoren führten im Vorjahr knapp 2.000 Kontrollen in Betrieben durch und

stellten 3.700 Strafen aus.