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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
11. JÄNNER 2016
CHRONIK
A Liadle
in mein Herzle drin …
Der MGV-Gemischte Chor Obervellach als Träger des Kulturgutes
Einer dieser Chöre ist der MGV-
Gemischte Chor Obervellach,
der derzeit 37 aktive Sänger – 13
Männer und 24 Frauen – und
rund 130 unterstützende Mit-
glieder verzeichnet. Gegründet
wurde der Chor im Jahr 1880.
Seit dem Jahr 1955 gab es zu-
sätzlich den Gemischten Chor.
Später wurden die Chöre ver-
eint, übrig geblieben ist ein Ge-
mischter Chor. „Der offizielle
Name ist aber MGV-Gemischter
Chor Obervellach“, verrät Hans
Simoner, der dem Verein schon
seit 50 Jahren – einige davon als
Chorleiter – angehört. Seit 2011
obliegt die Chorleitung dem VS-
Lehrer Reinhard Sacher, Obfrau
ist Elisabeth Pacher. Der Chor
übernimmt viele öffentliche Auf-
gaben in der Gemeinde, so gibt
es regen Kontakt mit den Ober-
vellacher Partnerstädten.
Dass die Kärntner eine besondere Vorliebe für das Singen haben, ist hinlänglich bekannt. Besonders viel wird jedoch in Obervellach gesungen:
Über 100 Sänger treffen sich mehr oder weniger häufig, um in vier verschiedenen Chören ihrer Leidenschaft gemeinsam zu frönen.
„Zamgwürflt“
So gemischt wie der Chor ist
auch das Programm, das bei ver-
schiedenen Anlässen präsentiert
wird: Kärntner Lieder, Unterhal-
tungsmusik, Schlager, Gospels,
Spirituals und Messen gehören
zum Repertoire. Manche Kon-
zerte gibt es mit Klavierbeglei-
tung (mit Musikschullehrer An-
dreas Gasser) oder mit dem
chorinternen Ensemble „Zam-
gwürflt“. „Manche Sänger spielen
auch ein Instrument. Da gibt es
Querflöte, Blockflöte, Gitarre,
Steirische Harmonika, Okarina,
Bassgeige und fallweise auch ein
Hackbrett zur musikalischen
Begleitung“, erzählt Gerda Fleiß-
ner, die dem Chor schon seit
1978 angehört. „Das ist sehr
unterhaltsam für das Publikum“,
so Simoner, der meist auch als
Sprecher fungiert. Fixtermine
des Chors sind das Sommerkon-
zert und das Adventsingen, dazu
kommen öffentliche kulturelle
Aufgaben, die Repräsentation
der Gemeinde bei verschie-
denen Anlässen und die Mitwir-
kung bei kirchlichen Anlässen.
133,3-jähriges
Jubiläum
Geprobt wird jeden Donnerstag,
zweimal im Jahr gibt es ein Pro-
ben-Wochenende. Dazu werden
mitunter Stimmbildner eingela-
den, einige Sänger nehmen im-
mer wieder an Schulungen teil.
„Da wird dann auch neue Litera-
tur einstudiert“, so Simoner. Bei
einer Chorleiterschulung ent-
stand eine Sängerfreundschaft
mit Ybbs, die zu einigen interes-
santen Begegnungen geführt
hat. Auch mit den Sängern in
St. Gertraud/Frantschach und
natürlich den benachbarten
Chören wird die Freundschaft
gerne gepflegt. Die Sänger des
MGV-Gemischter Chor Obervel-
lach sind auch recht reisefreu-
dig. So transportierten sie schon
mehrmals das Kärntner Kultur-
gut in den Partnergemeinden,
u. a. in Freising und Kreuzau
(Deutschland), Dilbeek (Belgien),
Muggia (Italien), Skofja Loka
(Slowenien) und Budapest (Un-
garn). Einziger Wermutstropfen:
die Sorge um den Nachwuchs.
„Nur wenige junge Menschen
lassen sich für das Singen in den
traditionellen Chören begeis-
tern“, bedauert Gerda Fleißner.
Zur großen Freude der Mölltaler
Sänger sind jedoch seit kurzem
wieder drei junge Sängerinnen
zum Chor dazu gekommen. Ein
Auch der Spaß kommt nicht zu
kurz – sei es bei der Kiltwande-
rung, im Fasching, beim Schlitten-
fahren oder bei „Marktzeit“.
In der festlich geschmückten Pfarrkirche erklangen beim Adventkonzert
des Gemischten Chores Obervellach unter der Leitung von Reinhard
Sacher „Weihnachtslieder aus Kindertagen”. Beherzte Kinderstimmen
der Chorwerkstatt der Musikschule Mölltal unter der Leitung von Eva
Plößnig-Pitterl und Klänge der Bläsergruppe der MS Mölltal unter der
Leitung von Peter Vierbach umrahmten den Reigen bekannter Weih-
nachtslieder. Eine besondere Geschichte von einst und jetzt sowie
Zwiegespräche zwischen „Alt und Jung” bereicherten diesen besinnlich-
musikalischen Nachmittag.
besonderes Jubiläum gab es üb-
rigens im Jahr 2013: Da aus ter-
minlichen Gründen die 130-Jahr-
Feier nicht stattfinden konnte,
feierte man kurzerhand zu
einem anderen Zeitpunkt das
133,3-jährige Jubiläum!