REVITALISIERUNG
PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2015/JÄNNER 2016
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Nun ist es soweit. Das Nut-
zungskonzept für die Burg
Heinfels liegt auf dem Tisch
und wurde am 16. November
den Gemeinderäten des Ober-
landes vorstellt.
„Läuft alles planmäßig, soll
bereits im Frühjahr mit der
Grundsanierung begonnen wer-
den. Zuvor müssen aber in ei-
nigen Gemeinden noch die
entsprechenden Beschlüsse ge-
fasst werden“, informiert GR
Peter Leiter, Schriftführer des
Museumsvereins Burg Hein-
fels. Der Verein wurde im Sep-
tember 2014 ins Leben gerufen
und setzt sich intensiv mit mög-
lichen Nutzungen der Burg aus-
einander.
Soll die „Alte“ bleiben
Bei der Grundsanierung gilt
folgendes Credo: „Die neue
Burg sollte die alte bleiben“,
betont der Tiroler Landeskon-
servator Walter Hauser. Bei
Burgen gebe es allerdings sel-
ten einen originalen Zustand,
weil die Anlagen immer wieder
nach Bedürfnissen der einzel-
nen Besitzer umgebaut wur-
den. „Selbst bei der Wieder-
herstellung alter Ruinen hat
man sich oft nicht an das frü-
here Erscheinungsbild gehal-
ten. Das Spannende an der
Burg Heinfels ist die einzigar-
tige Kombination aus einem
bewohnbaren Burgteil und
einem Ruinenbereich“, erklärt
Hauser. Bei der Sanierung
werden allen voran einge-
stürzte Mauern aufgebaut, De-
cken, Böden und Innenputzflä-
chen instandgesetzt, Dächer
fertig gestellt, Fassaden restau-
riert, Installationen durchge-
führt, bestehende Fenster und
Türen restauriert und neue ein-
gebaut.
Palas bleibt Ruine
Ebenso erfolgt das Aufrichten
der noch erhaltenen historischen
Ausstattung wie etwa Decken-
und Wandtäfelungen und das
Sichern der Kapelle als museales
Fragment. „Als Ruine bleibt der
alte eingestürzte Wohnturm, der
sogenannte Palas. Er wird ledig-
lich gesichert. Um 1400 baute
man den westlichen Bereich als
neuen Wohnbereich und zog
vom alten Wohnturm aus“, in-
formiert Leiter.
Sobald die Grundsanierung
(inkl. Sicherungsarbeiten) ab-
geschlossen ist, werden im öst-
lichen Teil Burgführungen an-
geboten. „Vielleicht ist dies
schon im Frühjahr 2017 mög-
lich und auch bereits Veranstal-
tungen im Burghof durchführ-
bar.“
Kostenaufteilung
Den Großteil der Kosten für
die Grundsanierung tragen die
Landesgedächtnisstiftung, das
Bundesdenkmalamt und der
Eigentümer, die Firma Loacker.
Rund 1,5 Mio € sollen direkt
von der Region kommen,
wobei die Gemeinden des Pla-
nungsverbandes 35 wiederum
Dritte aufbringen sollen.
In weiteren Schritten sollen
im Westtrakt der Burg ein
Café-Restaurant, eine Burg-
taverne und Gästezimmer ent-
stehen. Die Taverne entsteht auf
ca. 250 m² im Keller. „Die zwei
Räume sind vier Meter hoch.
Der Burg wird wieder Lebe
Die altehrwürdige aber
desolate Burg Heinfels, die ein
markantes Wahrzeichen des
östlichen Pustertales ist, wird
im Frühjahr 2016 um 5,2 Mio €
grundsaniert – sofern alles
nach Plan verläuft.
Westtrakt mit Laubengängen.