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Von Felsenmenschen

bis zu Urbäumen

Man entführt unter anderem in

die Welt der Felsenmenschen,

der sogenannten Crodères, mit-

tels hochwertig aufgearbeiteter

Schaubühnen. „Auch tritt man

bei uns in die Urwelt der Dolo-

miten ein. Sie beginnt mit den äl-

testen Nadelbäumen der Welt.“

Einen Stamm dieser Bäume sieht

man im Museum. Fast drei

Meter ist er hoch. Benannt sind

die Dolomitenbäume nach dem

Erstfundort „Ortiseia“ in St. Ul-

rich im Grödental. Man trifft im

Museum auch auf die ersten Ech-

sen und Reptilien, die im Bletter-

bach ihre Spuren hinterließen.

Über eine Stiege gelangt man zur

größten Katastrophe, die die

Welt jemals heimsuchte. „Sie

zerstörte vor 250 Millionen Jah-

ren mehr als 70 % der Tier- und

Pflanzenarten an Land und 95 %

der Meeresbewohner.“ Schuld an

dem katastrophalen Massenster-

ben sollen Vulkane im heutigen

Russland sein.

Von Sagen bis zum

„Donnerkeil“

Auch sieht man eine bunte

versteinerte Korallenwelt, die

man auf der Plätzwiese fand

und vieles andere mehr. Natür-

lich werden im Museum auch

Sagen erzählt – etwa vom Rie-

sen Haunold oder den Venedi-

ger-Männern. „Diese Sagenge-

stalten haben die Dolomiten be-

rühmt gemacht“, erinnert

Wachtler, der nicht nur Muse-

umsleiter und Autor vieler

preisgekrönter Filme und Bü-

Das DoloMythos in

Innichen, das größte

Dolomitenmuseum,

wurde um ein neues

spektakuläres Gebäude

aus versteinerten Mee-

restieren erweitert. Auf

über 1.000 m² Gesamt-

fläche kann man jetzt

eine Vielzahl einzig-

artiger Objekte zur Ent-

stehungsgeschichte

und Einzigartigkeiten

der Dolomiten erleben.

Neues Gebäude aus verstei

PUSTERTALER VOLLTREFFER

DEZEMBER 2015/JÄNNER 2016

10

Die Eröffnung des Erweite-

rungsbaus am 20. November, der

vielmehr an eine Kathedrale als

ein Museum erinnert, war ein

denkwürdiger Tag. Denn schon

die Außenfassade erregte große

Aufmerksamkeit. Sie besteht

aus hunderten von Ammoniten,

die sich vor über 200 Millionen

Jahren auf dem Meeresgrund

sammelten, versteinerten und so

den Baustein für das neue Ge-

bäude bildeten. Ins Auge stechen

auch große „erzählende“ Blei-

glasfenster. Man hört: Genauso

baute man auch die Fenster für

die Kathedralen im Mittelalter.

Die Besucher gelangen im

neuen Zubau auch in ein Kris-

tallzimmer, in Dinosaurierwel-

ten, werden von Fossilien

„überflogen“ und vieles mehr.

Meist Unikate

Bislang war das Museum

ausschließlich in der histori-

schen „Wachtler-Villa“ unter-

gebracht. Das neue Gebäude

gleich nebenan vergrößert den

Bereich nun um 400 m². Jetzt

wird auf über 1.000 m² Fläche

die Geschichte der Dolomiten

anhand von Originalobjekten

erzählt. „Bei den meisten Ob-

jekten handelt es sich um Uni-

kate – entgegen dem zuneh-

menden Trend zu virtuellen Er-

lebniswelten und Plastikobjek-

ten“, betont Museumsleiter

Michael Wachtler.

Man kommt jedenfalls ganz

schön ins Staunen im DoloMy-

thos, in dem nicht nur die Ge-

schichte der Dolomiten vor

Augen geführt wird, sondern

auch deren Einzigartigkeiten.

Das Museum in

der historischen

Villa (oben)

wurde um ein

spektakuläres

neues

Gebäude

erweitert,

das aus

verstei-

nerten

Meeres-

tieren

be-

steht.