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Die Wettervorhersage für die letzten Oktobertage mit

starken Niederschlägen und heftigen Sturmböen versetzte

die Einsatzleitungen in Bezirk und Gemeinden bereits in

Alarmbereitschaft, Schulen und Kindergärten wurden

vorsorglich geschlossen. Die Meteorologen sollten recht

behalten: Vom 27. Oktober bis zum späten Abend des 29.

Oktober überzogen intensive Regenfälle ganz Osttirol und

das Unwetter gipfelte zum Abschluss in orkanartigen

Sturmböen bevor sich gegen Mitternacht endlich die Wet-

terlage beruhigte.

Bereits am 28. Oktober unternahm die FF Assling Kontroll-

fahrten, um die Lage bei den Wildbächen zu besichtigen und

da der Wasserstand der Drau schon bedenklich angeschwollen

war, wurde der Drauradweg von der Firma THI bis zum

Schotterwerk Webhofer (Gemeindegebiet Anras) sowie die

Radbrücke Mittewald gesperrt. Die Nacht verlief ruhig, doch

ab den frühen Morgenstunden des 29. Oktober setzte wieder

kräftiger Regen ein und am frühen Nachmittag musste die

Feuerwehr erneut ausrücken, um erste Wassersperren mit

Sandsäcken zu errichten. Da sich die Lage weiter zuspitzte,

berief Bürgermeister Schneider in den frühen Abendstunden

das Team der Einsatzleitung für einen Katastropheneinsatz ein

und man verschaffte sich in Zusammenarbeit mit FF-Kom-

mandant Hansjörg Unterweger einen Überblick über die Lage

im gesamten Gemeindegebiet.

Im Katastrophenschutzplan der Gemeinde Assling, der vor ca.

6 Jahren von Fachleuten in Zusammenarbeit mit Einsatzkräf-

ten und Mitarbeitern der Gemeinde Assling erstellt wurde,

sind sämtliche bekannte Gefahrenstellen definiert. Für diese

Gefahrenstellen wurde ein Maßnahmenkatalog angelegt, in

dem klar beschrieben ist, wann welche Maßnahmen wie z.B.

Straßensperren, Evakuierungen etc. zu treffen sind. Der Kat-

astrophenschutzplan stellte ein wichtiges und hilfreiches

Instrument für die zu treffenden Entscheidungen in den kom-

menden Stunden für die Gemeindeeinsatzleitung und die Ein-

satzkräfte dar, denn durch die intensivierten Niederschläge

überschlugen sich die Ereignisse:

Im Bereich der Bruggerhäuser musste die B100 immer wieder

kurzfristig gesperrt werden, weil das Durchflussrohr die Was-

sermassen und das mitgeschwemmte Material aus dem Brug-

gerbach nicht mehr bewältigen konnte und die Straße überflu-

tet wurde. Mittels Baggereinsatz konnte die Befahrbarkeit

jedoch relativ rasch immer wieder hergestellt werden.

Im Bereich des Gleiersbaches zwischen Schrottendorf und

Bannberg verlegte eine Mure die Straße, dort musste die Stra-

ße gesperrt werden. Zur gleichen Zeit ging der Ratzelbach

zwischen Dörfl und Schrottendorf teilweise über, sodass der

Verbindungsweg zwischen Dörfl und Schrottendorf und

danach umgehend auch die Pustertaler Höhenstraße im

Bereich Schrottendorf gesperrt wurden. Der Ratzelbach mach-

te auch in Thal-Römerweg Probleme und brachte Material mit

sich und weil sich das Wetter laut Warnungen von Behörden

und Meteorologie in den nächsten Stunden noch verschlech-

tern würde und zudem die Dunkelheit einbrach, ging man

streng nach dem Maßnahmenkatalog des Katastrophenschutz-

planes vor und evakuierte die betroffenen Anrainer.

Im oberen Bereich der Weißen Riese brach das Gelände ein,

sodass das Wasser nicht mehr abfließen konnte. Dadurch kam

es zu einem Rückstau extremer Wassermengen, deren Aus-

bruch ein enormes Gefahrenpotenzial darstellte.

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12/2018

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Unwetter über Osttirol - auch Assling war betroffen

Starkregenfälle und Sturmböen

Drau Richtung Mittewald

Ratzelbach

Weiße Riese