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Geschichtliches
Das Ende des Ersten Weltkrieges
von Elisabeth Hainzer und Gottfried Stotter
Erster Weltkrieg Lazarett: unbekannter Ort – letzte Reihe, fünfter von links: Alois Egartner, Landwirt vlg. Egartner
Oberdrum. Alois kämpfte neben seinem Zwillingsbruder Anton am Isonzo, wobei er zusehen musste wie Anton am
2. August 1915 einen Kopfschuss erlitt und verstarb. Anton war 19 Jahre alt.
Fotograf: unbekannt
Hundert Jahre ist es nun her –
das Ende des I. Weltkrieges und
mit ihm der Untergang einer der
größten
Herrscherfamilien
Österreichs. Binnen weniger
Wochen wurde die europäische
Geschichte neu geschrieben. Am
27. Oktober 1918 endete die letz-
te der zwölf Isonzo-Schlachten.
Am 28. Oktober 1918 verkünde-
te man in Prag die Tschechos-
lowakei als eigenständige demo-
kratische Republik. Und auch
das kroatische Parlament brach
einen Tag darauf die Beziehun-
gen zu Österreich-Ungarn ab
und beschloss die Gründung des
SHS-Staates (Königreich Jugos-
lawien). Tags darauf erklärte
Ungarn seine Unabhängigkeit.
So geschah es, dass die Habs-
burgermonarchie binnen weniger
Tage völlig zusammen brach. Im
November 1918 verzichtete
schließlich Kaiser Karl I., der
letzte Monarch, auf jeden Anteil
an den Staatsgeschäften und ver-
ließ Österreich. Es folgte der
12. November 1918 und die
Ausrufung
der
Republik
Deutschösterreich, verkündet auf
der Parlamentsrampe durch
den deutsch-nationalen Politiker
Franz Dinghofer.
Auch die Lienzer Zeitung be-
richtete über das jähe Ende der
Monarchie und die unmittel-
baren Auswirkungen auf den
Bezirk Lienz. Nach dreißigjähri-
gem Bestehen wurde die Zeitung
mit Ende Mai 1915 zwangsver-
pf lichtet ihr Erscheinen einzu-
stellen, weil so heißt es „nach der
Kriegserklärung Italiens das
letzte Personal aus der Druckerei
einrücken musste“. In ihrer ers-
ten Ausgabe, Nr. 1 vom Samstag
den 15. März 1919, werden die
überregionalen und lokalen Ge-
schehnisse nach Kriegsende ge-
schildert: „Im letzten Drittel des
Oktober 1918 brachen die überall
siegreichen Heere zusammen
und wir haben im Pustertale in