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ummer
57 - J
uli
2017
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achrufe
kommen heißen. Waltraud
und Hermann haben viele net-
te Stunden und gemeinsame
Spaziergänge mit ihrem ers-
ten Enkelkind genossen. Was
immer in Erinnerung bleiben
wird, war, dass sie Fabian für
das Mittagsschläfchen teil-
weise eine halbe Stunde oder
länger am Arm getragen hat,
bis er endlich eingeschlafen
ist. Sprichwörtlich gesagt
meinte sie oft: „Bis der Bua
schlaft, falln da ja die Arme
ab“. Im Juni 2012 gesellte
sich Sarah in den Kreis der
Familie. Als drittes Enkel-
kind von Waltraud erblickte
dann Laura im Oktober 2015
das Licht der Welt.
Geburtstage,
Weihnachten
oder andere Feiertage wurden
immer im Beisein der ganzen
Familie in Gaimberg gefeiert.
Bei Kaffee und guten Kuchen
sowie einer gemütlichen Jau-
se, natürlich selbst von Wal-
traud zubereitet, wurden so
gemeinsam viele nette Stun-
den verbracht, wobei Wal-
traud immer den größten Auf-
wand und Stress hatte, denn
dem Zufall hätte sie niemals
etwas überlassen, es musste
immer alles perfekt sein. „Fa-
milie“ war für sie immer das
wichtigste, auch wenn sie es
nicht immer so zeigen konn-
te.
Im Jahre 2001 musste sie
erstmalig erfahren, wie es
ist, ans Krankenbett gefesselt
zu sein. Durch ihren uner-
müdlichen Ehrgeiz und ihren
starken Willen hatte sie diese
Hürde relativ rasch wieder
überwunden.
2011 erlitt sie einen Rück-
schlag, der sie wiederum
einige Zeit ans Krankenbett
fesselte. Durch verschiedene
Therapien, dem Aufenthalt
im Reha-Zentrum und ihrem
festen Willen konnte Wal-
traud aber auch diese Hürde
meistern. Jedoch hatte sie
seither immer wieder mit
leichten Rückschlägen zu
kämpfen, ließ sich jedoch äu-
ßerlich nichts anmerken.
In den Jahren 2011 und 2014
musste sie ihre Eltern Richard
und Hilde zu Grabe tragen,
um die sie sich in den Vor-
jahren liebevoll gekümmert
hatte.
Im Jahre 2016 ereilte sie dann
die Hiobsbotschaft bezüglich
ihrer erneuten Erkrankung.
Trotz erbittertem Ankämpfen
gegen diese Krankheit hat sie
für uns diesen Kampf schein-
bar verloren, für sich selbst
aber gewonnen und kann so-
mit in Ruhe heimkehren an
den Ort, wo es keine Krank-
heit und keine Schmerzen
mehr gibt.
Waltraud wird in unseren
Herzen und in unserer Erin-
nerung ewig weiterleben!“
Auch der Himmel weinte,
es regnete in Strömen am
Freitag, den 28. April 2017,
als sich die übergroße Men-
schenmenge für den letzten
Gang der „Jeller Waltraud“
bereit machte. Pfr. Alban Ort-
ner zelebrierte den Sterbegot-
tesdienst, umrahmt von der
Bläsergruppe und der Mit-
wirkung von Nachbarn und
Freunden. Dem Ehegatten
Hermann möge es ein Trost
sein, dem Leiden seiner Frau
nicht mehr hilflos zusehen zu
müssen und sie nun in einer
besseren Welt zu wissen. Es
werden ihm die fröhlichen
Stunden im Kreise der Lieben
die Leere leichter zu ertragen
helfen, das Lachen der Enkel-
kinder möge ihm so manche
trübe Stunde erhellen.
Waltraud ruhe im Frieden
Gottes!
E
lisabeth
K
launzer
Dr. Alois Mock verstorben
Am 1. Juni 2017 verstarb
Dr. Alois Mock. Am 10. Juni
wäre er 83 Jahre alt gewor-
den. In seiner Funktion als
Bundesobmann des ÖAAB
und Klubobmann der ÖVP
im Nationalrat verbrach-
te er mit seiner Frau Edith
gerne auch einen Urlaub
in Gaimberg. Man fand im
Gästehaus „Sissi“ herzliche
Aufnahme und fühlte sich
bei Fam. Siegrid und Bruno
Konrad sehr wohl. Das Ehe-
paar Mock nahm freudig die
Osterliturgie wahr und er-
lebte in Pfarrer Adolf Jeller
einen amüsanten Gesprächs-
partner. Am Ostersonntag,
15. April 1979 hatte die
Gemeinde Gaimberg unter
Bgm. Peter Duregger zum
„G'weihtes-Essen“ in den
Freimannhof geladen.
Es wurde ein vergnüglicher
Nachmittag, der im Gäs-
tebuch folgenden Nieder-
schlag fand:
„Die Politik aus Bund, Stadt
und Land, sich im Freimann-
hof zusammen fand‘. Um zu
sprechen über‘n 6. Mai, der
bringen wird so allerlei!“
Bei der Nationalratswahl am
6. Mai 1979 wurde die SPÖ
mit Bundeskanzler Kreisky
neuerlich stimmenstärkste
Partei und baute ihre abso-
lute Mehrheit vor der ÖVP
noch weiter aus.
Edith Mock (Direktorin ei-
nes Gymnasiums) unterhielt
sich in der Küche mit den
anwesenden Frauen und er-
wähnte dabei auch die noch
kommenden Herausforde-
rungen, die ihrem Mann als
Politiker wohl bevorstün-
den. Ihre „Message“ für
glückende
Politikerehen:
Lebe dein Leben, nimm aber
an seinem mit Interesse und
Respekt teil!
Vielerorts wird die jahre-
lange Begleitung ihres an
Parkinson erkrankten Gatten
bewundernd erwähnt und
das „Team Mock“ (51 Jahre
verheiratet) als geglücktes
Miteinander in turbulenter
Zeit gesehen.
Möge Alois Mock nun in
Gottes Frieden ruhen!
Begrüßen in der „Freimann-Stube“ konnte Bgm. Peter
Duregger als Gastgeber folgende Gäste: v.l.n.r. ÖAAB
Ortsobmann Heinrich Karre, Dipl. VW Erich Mair, LR
Fridolin Zanon, LR Josef Mattersberger, NR Bgm. Hubert
Huber mit Gattinnen, Alois und Edith Mock mit dem Ehe-
paar Siegrid und Bruno Konrad.
Foto: Freimannhof