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Seite 7

02/2016

Zusammentreffen bei Proben und Einsätzen ein ganz wichti-

ges Motiv ist und für den nötigen Zusammenhalt sorgt.

Hannes Gamper

von der Warscher Schützenkompanie

erwähnte über die Schützen, dass dieser Verein die Werte von

Tradition und Brauchtum vermittelt, aber auch in der heutigen

schnelllebigen Zeit Identität bei den jungen Menschen stiftet.

Neben den üblichen Auftritten bei Festen und kirchlichen

Anlässen setzt dieser Verein aber auch andere Aktivitäten, wie

zB. die Sanierung des Prozessionskreuzes beim Tischlerplatz,

die Veranstaltung des im Jänner 2016 stattfindenden Schüt-

zenballs unter dem Motto „Schützen helfen Schützen“, bei

dem man Mitgliedern aus den eigenen Reihen in Notsituatio-

nen unter die Arme greift. Auf die Frage, ob und wie neue

„Jungschützen“ angeworben werden, antwortete er, dass die

meisten durch Familienmitglieder, die bereits beim Verein

sind, geworben werden.

Abschließend schilderte

Mathias Außerdorfer

die Situation

bei der Bergrettung. Wenige Frauen, aber immer mehr, ent-

decken auch diesen Verein. Wind und Wetter in der Natur for-

dern Einiges den Bergrettern ab, wenn Einsätze anstehen. Bei

schönem Wetter braucht man erfahrungsgemäß fast nie aus-

rücken, da ja der Hubschrauber meistens zur Stelle sein kann.

Belastend sind vor allem Totbergungen. Solche Einsätze kann

man oft nur mit professioneller Hilfe schaffen. Aber auch die

gemeinsamen Gespräche mit den Kameraden sind nach einem

solchen Ereignis unerlässlich. Im Gespräch mit Mathias kam

folgendes gemeinsames Element der Bergretter hervor: Die

Liebe zur Natur und vor allem zu den Bergen. Ohne diese

Eigenschaft ist man in den Bergen fehl am Platz. Freundschaft

und Zusammenhalt sind die zentralen Elemente und Werte bei

der Bergrettung.

Bei der abschließenden Frage an die Teilnehmer der zweiten

Runde, wie man Ehrenamtliche motivieren kann und was man

Jugendlichen bieten kann, damit sie einem Verein beitreten,

kamen folgende Antworten:

Ein Grund sowohl bei den „Jungen“ als auch bei den „Älteren“

ist, die eigenen Fähigkeiten zu entfalten, dass der eigene Nut-

zen für das Engagement überwiegt, das ein gewisser Grad an

Pflichtbewusstsein und Verantwortung trainiert wird und das

ähnliche Erlebnisse und Erfahrungen sehr wichtig für die

Identitätsstiftung im Vereinsleben sind. Dabei kommen Neu-

zugänge entweder aus eigenem Antrieb zur ehrenamtlichen

Tätigkeit oder durch nahestehende Personen wie Familienmit-

glieder oder Freunde und Bekannte.

Gelöbnis der Jungbürger

Zum Abschluss des offiziellen Teiles sprachen

Carmen

Unterweger und Roland Theurl

das Jungbürgergelöbnis und

erhielten von Bgm. Bernhard Schneider die Gemeindechronik

als Jungbürgergeschenk. Hannes Unterweger vom Gasthof

Aue und sein Team verwöhnte in gewohnter Art die Gäste mit

einem hervorragenden Buffet, die Landjugend Assling erle-

digte hervorragend den Service.

Geht mutig in die Welt: Appell von Markus Wurzer an die

Jungbürger

Nach dem Essen kam der Höhepunkt des Abends – Markus

Wurzer. Er ist einer der führenden österreichischen „Jung-

Poetry-Slammer“. Poetry Slam bedeutet sinngemäß „Dichter-

wettstreit“ oder „Dichterschlacht“ und ist ein literarischer

Vortragswettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte inner-

halb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen wer-

den. Die Zuhörer küren anschließend den Sieger.

Ausschlaggebend ist dabei, dass der Textvortrag durch Einbin-

dung des Publikums und die bewusste Selbstinszenierung des

Vortragenden ergänzt wird.

Die drei Texte von Markus „Ein Osttiroler in Graz“, „Steh auf,

Männchen!“ und „Ein hinkender Tiervergleich“ waren alle ein

Genuss, man hätte bei den kurzen Pausen im Saal eine Stek-

knadel fallen hören können - danke Markus für deine Darbie-

tung. Im Folgenden wird in aller Kürze der so passende Inhalt

der drei Texte für junge Menschen, die in die weite Welt zie-

hen wollen, Vorbilder suchen und dabei die Qual der Wahl

haben, zusammengefasst:



“Ein Osttiroler in Graz”

Es kommt der Punkt an dem man unter Umständen den Ort, an

dem man geboren und aufgewachsen ist, verlassen muss. Die

Gründe dafür können unterschiedliche sein, wie etwa um eine

Ausbildung zu machen, studieren zu gehen etc. In diesem Text

geht es um einen jungen Mann aus Tirol, der seine Heimat ver-

lassen muss, um in Graz sein Glück zu versuchen. Der Text

dreht sich um die Schwierigkeiten Abschied zu nehmen und in

der Fremde anzukommen und wohlzufühlen. Der Text will

motivieren, mutig in die Welt hinauszugehen, sich mit Hinder-

nissen und Fremden auseinanderzusetzen und Neues kennen-

zulernen. Er betont allerdings auch, dass es wichtig ist, seine

Heimat nicht zu vergessen, wo man verwurzelt ist, wie wir in

Assling. Egal wo man im Laufe des Lebens seine Zelte auf-

schlagen wird, die Heimat bleibt ein sicheres Netz, in das man

sich fallen lassen kann.



“Steh auf, Männchen!”

Dieser Text beschäftigt sich mit Vorbildern. Diese haben für

Jugendliche wichtige Funktionen, fungieren sie doch als Fix-

und Orientierungspunkte für die eigenen Wert- und Moralvor-

stellungen. Typische Vorbilder sind die Stars und Sternchen

des Musik- und Sportbereichs. Mann muss allerdings nicht

soweit in die Ferne schweifen, um Personen zu finden, die

Eigenschaften an den Tag legen, denen es sich lohnt nachzuei-

fern. Solche Personen können Vertreter/innen von ehrenamt-

lichen Organisationen sein. Sie sind hilfsbereit, opfern ihre

Fortsetzung von Seite 6: Jungbürgerfeier

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