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tete sie am elterlichen Hof.
Mit 19 Jahren kam Oma als
Haushälterin in das „Gäste-
haus Lugger“ nach Lienz. Im
Laufe dieser Zeit lernte sie
den Landmaschinenmecha-
niker Herbert Preßlaber ken-
nen, gemeinsam erbauten sie
ihr Haus in Gaimberg.
Nach ihrer Heirat im Novem-
ber 1962 füllte sich so nach
und nach das Haus mit den
Kindern Ingrid, Lissi, Christl,
Renate, Herbert und Werner.
Im Jahre 1967 übernahmen
sie den „Wartscherhof“, den
sie ab 1975 mit viel Fleiß
und harter Arbeit dann selber
bewirtschaftet haben. Hart
traf sie der Brand des Wirt-
schaftsgebäudes im Juli 1989,
doch ein starker Glaube und
die Liebe zur Heimat trugen
sie auch über dieses Gesche-
hen hinweg. 1996 übergaben
Oma und Opa den Hof an
Sohn Herbert und seine Frau
Hanni, die durch die Oma
auch weiterhin tatkräftige
Unterstützung erfuhren.
Oma hatte nun aber auch
mehr Zeit für Ausflüge, die
sie mit ihren Freundinnen
auch sehr genoss. Besonders
am Herzen lagen ihr auch ihre
20 Enkel und die sieben Ur-
enkelkinder, über deren Be-
such sie sich stets freute.
Mit viel Freude half Oma
jahrelang beim Kirchenput-
zen und später auch bei der
Betreuung der Aufbahrungs-
halle mit, wo sie bis zu ihrer
schweren Erkrankung vielen
Gaimbergern liebevoll den
letzten Weg vorbereitete.
Nach der ärztlichen Diagnose
im Jänner nahm sie ihr Lei-
den mit Geduld und großem
Gottvertrauen an. Da nun ihre
Kräfte zusehends schwanden
und für ein selbstständiges
Dasein nicht mehr reichten,
wurde der „Wartscherhof“
wieder ihr Zuhause, wo ihr
und auch ihrem Gatten durch
Kinder und Schwiegerkinder
eine fürsorgliche Betreuung
zuteil wurde.
Am frühen Nachmittag des
27. Mai 2015 konnte sie im
Kreise ihrer Familie friedlich
einschlafen.
Oma, wir alle
sagen Dir DANKE!“
Wie bereits erwähnt, betreute
die „Rosl“ jahrelang die Auf-
bahrungen in der dörflichen
Leichenhalle, sie tat das ger-
ne und nahm diesen Auftrag
sehr ernst. Vikar Alban Ortner
nahm in seiner Predigt Bezug
auf die „dienende Martha“
in der Bibel.
„Martha sorgte
immer dafür, dass das Haus
einladend war und sich Gäste
wohlfühlten. Diese tüchtige,
fleißige Frau muss ein richti-
ger Wirbelwind gewesen sein.
Bei Jesu Besuch war es nicht
anders. Schnell waren Pläne
gemacht, für den würdigen
Empfang der Gäste, für ein
gutes Essen, für ein „Rund-
um-Wohlfühlen“…würde
man heute sagen…“
Es lag also recht nahe, Frau
Rosa Preßlaber, die vielen
Dorfbewohnern beim „Ab-
schiednehmen“ geholfen hat,
ebenso einen würdigen Ab-
schied zu bereiten. Dies ge-
lang dem Kirchenchor wohl
mit der Aufführung einiger
ihrer liebsten Lieder, auf die
Muttergottes bezogen, hoff-
nungsfroh und voll des Tros-
tes. Die Bläsergruppe der
MK Oberlienz umrahmte die
Feierlichkeiten mit zu Herzen
gehenden Weisen, was auch
die „Rosl“ immer wieder sehr
berührt hat, wenn sich der
Trauerzug von der Leichen-
kapelle weg in Bewegung
setzte. Als besonderer „letzter
Gruß“ wurde ihr das „Glöckl“
an der Aufbahrungshalle ge-
läutet. (Es ist dies eine alte
Glocke des früheren Geläutes
unserer Pfarrkirche mit der
Inschrift „Wenn wir in To-
desangst ringen, wollst Maria
uns beispringen“ und heuer
120 Jahre alt!)
Und viele Begräbnisteilneh-
mer werden sich dabei der
Worte von Enkelin Micha-
ela erinnert haben, die da
am Ende des Gottesdienstes
zu vernehmen waren (siehe
Kästchen links).
Bedingungslos hast du gegeben,
vieles zurückgestellt in deinem Leben.
Hast dich gesorgt, viel nachgedacht,
uns oft getröstet und Mut gemacht.
Für uns gebetet und uns beschützt,
uns an schweren Tagen oft gestützt.
Wir wissen nun was der Himmel will,
zu lieben heißt das große Ziel.
Deine Liebe die du uns gegeben hast im Leben,
sie ist da, um sie weiter zu geben.
Gib uns auf allen Lebenswegen,
nun auch von oben deinen Segen.
Den Gaimbergern, die sie kannten...
...wird die verstorbene Frau
Roswitha Müller in guter Er-
innerung sein. Die Familie
Michael und Gudrun Müller
erbaute bereits im Jahre 1963
ihr Eigenheim im Ortsteil
Grafendorf (heute Haus Dr.
Jaufer) und lebte sich in un-
serer Gemeinde gut ein. Die
ganze Familie galt allgemein
als kunstbegabt und musika-
lisch und wurde auch als sol-
che geschätzt und geachtet.
Roswitha, die jüngste Toch-
ter, sehr musikliebend und
aufgeschlossen für Literatur
und Kunst, lebte eher etwas
zurückgezogen, war aber -
besonders den Mädchen der
Nachbarsfamilie
Amraser
gegenüber - eine angeneh-
me und liebe Altersgenos-
sin. Lebhaft in Erinnerung
sind das Klavierspiel und
die wunderschöne Stimme,
die Roswitha wohl von ihrer
Mutter Gudrun geerbt hat und
die besonders in klassischen
Liedern ihre volle Entfaltung
zeigte.
Die Familie
Michael und
Gudrun Müller wohnte ab
dem Jahre 1966 mit den Kin-
dern Harald, Gundi und Ros-
witha in unserer Gemeinde
und ist dann im Jahre 1991
von Gaimberg
nach Etsdorf
am Kamp gezogen. Roswi-
tha vollendete ihr Studium
und arbeitete mit Dr. Hubert
Bergmann, (ein Gaimberger)
an der Akademie der Wis-
senschaften als liebe „Akade-
miekollegin“, wie er schrieb.
Sie war viele Jahre dort in
der Bibliothek beschäftigt,
zuletzt allerdings am Histo-
rischen Institut in Rom tätig.
Die nach kurzer schwerer
Krankheit Verstorbene wur-
de am 15. Mai mit der Feier
eines evangelischen Gottes-
dienstes in der Pfarrkirche
Etsdorf am Kamp im Famili-
engrab beigesetzt. RIP
Mag. Roswitha Müller MSc
48 Jahre
† 02.05.2015
Foto: Bestattung Kominek