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ummer
51 - J
uli
2015
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achrufe
und Enkelkinder ein liebevol-
les Daheim.
Bei der körperlichen Arbeit,
zuerst war er als Holzarbeiter,
später als Dachdecker tätig,
fühlte er sich immer wohl.
Sein
Durchhaltevermögen
konnte kaum einer überbie-
ten, deshalb wurde er von
allen als fleißiger und fach-
kundiger Arbeiter geschätzt
und gerne gesehen. Wer im-
mer unseren Papa und Opa
gekannt hat, weiß, dass er ein
Leben in Hilfsbereitschaft
(für andere) geführt hat: Wer
immer seine starken Hände,
sein gutes Auge, sein prakti-
sches Talent und seine Erfah-
rung gebraucht hat, der konn-
te auf ihn zählen und wurde
nicht abgewiesen - auch wenn
es schon spät war oder er
müde und erschöpft war.
Gemeinsam mit unserer
Mama und Oma betrieb er
zusätzlich eine kleine Früh-
stückspension, was zwar
noch mehr Arbeit, aber auch
ein zusätzliches Einkommen
bedeutete. Mit diesem Fleiß
und seiner Ausdauer war er
für uns Kinder und Enkel-
kinder immer ein Vorbild und
diesen (seinen) Eigenschaften
verdanken wir es auch, dass
wir alle jene Ausbildung ab-
solvieren konnten, die unse-
ren Vorstellungen entsprach,
auch wenn das finanziell für
ihn nicht immer leicht und
mit persönlichem Verzicht
verbunden war.
Neben der Arbeit, dem Haus
und dem Garten - allem da-
von widmete er sich einer-
seits pflichtbewusst, ander-
seits aber auch wie einem
Hobby - schätzte und liebte
er den Aufenthalt in der Natur
und in den Bergen. Er hat sich
immer darauf gefreut, nach
seiner Berufstätigkeit mehr
Zeit zum Wandern und Er-
kunden der Landschaft zu
haben. Leider schränkten
seine gesundheitlichen Pro-
bleme, die bald nach seinem
wohlverdienten Ruhestand
auftauchten, diesen Wunsch
ein. Anfangs konnte er zwar,
gemeinsam mit Mama bzw.
Oma noch einige kleinere
Reisen unternehmen, bald
jedoch waren aber seine
Atemnot und weitere damit
verbundene
Krankheiten
so akut, dass sich sein Be-
wegungs- und Handlungs-
spielraum stark reduzierte.
Dennoch übertauchte er in
den letzten 10 bis 15 Jahren
einige schwere Krankheiten,
kämpfte tapfer - und wie es
eben sein Naturell war - un-
ermüdlich dagegen an und
mobilisierte immer wieder
neue Kraftreserven und Ener-
giequellen.
Bis zum letzten Moment ent-
wickelte und verwirklichte er
neue Ideen und Vorstellun-
gen, plante, gestaltete und
werkte - so gut oder besser als
es eigentlich noch möglich
war - und erst, als er spürte,
dass seine Kraft endgültig
aufgebraucht war und er alles
gegeben hat, ging er heim,
heim in die Ruhe und Stille.
Liebe Trauergemeinde, aber
vor allem lieber Papa, lieber
Opa, wir haben auf das Ster-
bebild den Spruch geschrie-
ben: ‚Man sieht die Sonne
langsam untergehen und er-
schrickt dennoch, wenn es
dunkel wird‘. Wir alle, die
hier versammelt sind, trauern,
weil Du nicht mehr da bist
und es im Moment dunkel ist,
aber in unseren Herzen lebst
und leuchtest Du weiter.“
Diesem, von Tochter Moni-
ka Weiler-Arendt verfassten
und von Enkel Elias vorge-
tragenen Lebenslauf, konn-
te man viel - auch nicht so
Bekanntes - aus dem Leben
des Verstorbenen entnehmen.
Es war eine große Schar an
Trauergästen, die dem „Hau-
sa“ das letzte Geleit gegeben
und so ihrer Dankbarkeit
Ausdruck verliehen haben.
So gibt es etliche Anwesen
und Gärtchen in Gaimberg,
wo besonders um diese Zeit
die „Spuren seines Lebens“
ersichtlich werden, hat er
doch so manches Gartentür-
le und Blumenkistl kunstvoll
angefertigt oder repariert,
Steinplatten in die „Steige-
len“ gelegt und viele „kloane
Arbetlen“, die niemand sieht,
zur großen Freude und Zu-
friedenheit der Auftraggeber
erledigt. Solche Menschen,
die mit ihrem Geschick und
ihrer Geselligkeit viel zu
„Frieden und Eintracht“ bei-
tragen, fehlen zunehmend in
der heutigen Gesellschaft.
Und es war eine berührende
Geste des Neffen Bernhard
Webhofer, der in dankbaren
Worten an den Verstorbenen
die gemeinsame Zeit auf der
Hausbank erwähnte und sich
mit einem „guatn Schnapsl
ins Grab“ vom „Hausa“ ver-
abschiedete.
Den Trauerkondukt leitete
Vikar Alban Ortner in beein-
druckender Weise. Worte des
Trostes und der Zuversicht
erreichten auch zu diesem
Anlass die offenen Herzen.
„Vom Dörflein drüb’n die
Glöcklein klingen“ wird der
„Hausa“ öfters gehört und
sich gedacht haben: „Ja, ‘s
is Feierabend“, das Lied, mit
dem der Kirchenchor wohl
einen Teil des Alltages besun-
gen hat…bevor die Weisen
der Bläsergruppe zum letzten
„Pfiat Gott“ erklungen sind.
Es ist immer wieder berüh-
rend, wenn Pastoralassistent
Mag. Georg Webhofer am
Ende der Feier im Namen
der Angehörigen allen am
Begräbnis Beteiligten, Mit-
helfenden und Mittragen-
den ein herzliches „Vergelt’s
Gott“ ausspricht; zeigt dieser
Dank doch von einem festen
Zusammenhalt und großer
Hilfsbereitschaft untereinan-
der, besonders in den Stunden
der Trauer und des Abschied-
nehmens“. Es ist das in einer
Zeit der zunehmenden Ent-
fremdung und Verflachung
nicht hoch genug zu schätzen
und zu würdigen!
...und am Pfingstmontag
...begleitete ebenfalls eine
große Zahl an Trauernden
den Abschied von Claudia
Glantschnig, eines stillen
und liebenswürdigen „Kin-
des“ unserer Gemeinde. Man
glaubt es den Eltern Cilli
und Anda, ebenfalls den Ge-
schwistern aufs Wort, wenn
sie sagen:
„Immer, wenn
wir von dir erzählen, fallen
Sonnenstrahlen in unsere
Seelen; unsre Herzen hal-
ten dich gefangen, so als
wärst du nie gegangen. Was
bleibt sind Liebe und Erin-
nerung!“
Beim
Beerdigungsgottes-
dienst am Pfingstmontag, den
25. Mai 2015 gewährte PGR-
Obmann Camillo Girstmair
einen Blick in das Leben der
lieben Verstorbenen:
„Claudia
wurde
am
23.04.1981 in Lienz mit
Down-Syndrom geboren und
wuchs geborgen im Kreis
der Familie mit ihren 4 Ge-
schwistern auf. Sie besuchte
den integrierten Kindergarten
in Lienz und dort anschlie-
ßend die Sonderschule. Dass
sie mit der Schule sogar am
Meer war, hat Claudia oft er-
zählt. Gemeinsam mit ihrem
Bruder Daniel ging sie dann
auch zur Erstkommunion
und Firmung in Gaimberg.
Ab 1999 bis Anfang 2015
besuchte sie die Lebenshilfe