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und Enkelkinder ein liebevol-

les Daheim.

Bei der körperlichen Arbeit,

zuerst war er als Holzarbeiter,

später als Dachdecker tätig,

fühlte er sich immer wohl.

Sein

Durchhaltevermögen

konnte kaum einer überbie-

ten, deshalb wurde er von

allen als fleißiger und fach-

kundiger Arbeiter geschätzt

und gerne gesehen. Wer im-

mer unseren Papa und Opa

gekannt hat, weiß, dass er ein

Leben in Hilfsbereitschaft

(für andere) geführt hat: Wer

immer seine starken Hände,

sein gutes Auge, sein prakti-

sches Talent und seine Erfah-

rung gebraucht hat, der konn-

te auf ihn zählen und wurde

nicht abgewiesen - auch wenn

es schon spät war oder er

müde und erschöpft war.

Gemeinsam mit unserer

Mama und Oma betrieb er

zusätzlich eine kleine Früh-

stückspension, was zwar

noch mehr Arbeit, aber auch

ein zusätzliches Einkommen

bedeutete. Mit diesem Fleiß

und seiner Ausdauer war er

für uns Kinder und Enkel-

kinder immer ein Vorbild und

diesen (seinen) Eigenschaften

verdanken wir es auch, dass

wir alle jene Ausbildung ab-

solvieren konnten, die unse-

ren Vorstellungen entsprach,

auch wenn das finanziell für

ihn nicht immer leicht und

mit persönlichem Verzicht

verbunden war.

Neben der Arbeit, dem Haus

und dem Garten - allem da-

von widmete er sich einer-

seits pflichtbewusst, ander-

seits aber auch wie einem

Hobby - schätzte und liebte

er den Aufenthalt in der Natur

und in den Bergen. Er hat sich

immer darauf gefreut, nach

seiner Berufstätigkeit mehr

Zeit zum Wandern und Er-

kunden der Landschaft zu

haben. Leider schränkten

seine gesundheitlichen Pro-

bleme, die bald nach seinem

wohlverdienten Ruhestand

auftauchten, diesen Wunsch

ein. Anfangs konnte er zwar,

gemeinsam mit Mama bzw.

Oma noch einige kleinere

Reisen unternehmen, bald

jedoch waren aber seine

Atemnot und weitere damit

verbundene

Krankheiten

so akut, dass sich sein Be-

wegungs- und Handlungs-

spielraum stark reduzierte.

Dennoch übertauchte er in

den letzten 10 bis 15 Jahren

einige schwere Krankheiten,

kämpfte tapfer - und wie es

eben sein Naturell war - un-

ermüdlich dagegen an und

mobilisierte immer wieder

neue Kraftreserven und Ener-

giequellen.

Bis zum letzten Moment ent-

wickelte und verwirklichte er

neue Ideen und Vorstellun-

gen, plante, gestaltete und

werkte - so gut oder besser als

es eigentlich noch möglich

war - und erst, als er spürte,

dass seine Kraft endgültig

aufgebraucht war und er alles

gegeben hat, ging er heim,

heim in die Ruhe und Stille.

Liebe Trauergemeinde, aber

vor allem lieber Papa, lieber

Opa, wir haben auf das Ster-

bebild den Spruch geschrie-

ben: ‚Man sieht die Sonne

langsam untergehen und er-

schrickt dennoch, wenn es

dunkel wird‘. Wir alle, die

hier versammelt sind, trauern,

weil Du nicht mehr da bist

und es im Moment dunkel ist,

aber in unseren Herzen lebst

und leuchtest Du weiter.“

Diesem, von Tochter Moni-

ka Weiler-Arendt verfassten

und von Enkel Elias vorge-

tragenen Lebenslauf, konn-

te man viel - auch nicht so

Bekanntes - aus dem Leben

des Verstorbenen entnehmen.

Es war eine große Schar an

Trauergästen, die dem „Hau-

sa“ das letzte Geleit gegeben

und so ihrer Dankbarkeit

Ausdruck verliehen haben.

So gibt es etliche Anwesen

und Gärtchen in Gaimberg,

wo besonders um diese Zeit

die „Spuren seines Lebens“

ersichtlich werden, hat er

doch so manches Gartentür-

le und Blumenkistl kunstvoll

angefertigt oder repariert,

Steinplatten in die „Steige-

len“ gelegt und viele „kloane

Arbetlen“, die niemand sieht,

zur großen Freude und Zu-

friedenheit der Auftraggeber

erledigt. Solche Menschen,

die mit ihrem Geschick und

ihrer Geselligkeit viel zu

„Frieden und Eintracht“ bei-

tragen, fehlen zunehmend in

der heutigen Gesellschaft.

Und es war eine berührende

Geste des Neffen Bernhard

Webhofer, der in dankbaren

Worten an den Verstorbenen

die gemeinsame Zeit auf der

Hausbank erwähnte und sich

mit einem „guatn Schnapsl

ins Grab“ vom „Hausa“ ver-

abschiedete.

Den Trauerkondukt leitete

Vikar Alban Ortner in beein-

druckender Weise. Worte des

Trostes und der Zuversicht

erreichten auch zu diesem

Anlass die offenen Herzen.

„Vom Dörflein drüb’n die

Glöcklein klingen“ wird der

„Hausa“ öfters gehört und

sich gedacht haben: „Ja, ‘s

is Feierabend“, das Lied, mit

dem der Kirchenchor wohl

einen Teil des Alltages besun-

gen hat…bevor die Weisen

der Bläsergruppe zum letzten

„Pfiat Gott“ erklungen sind.

Es ist immer wieder berüh-

rend, wenn Pastoralassistent

Mag. Georg Webhofer am

Ende der Feier im Namen

der Angehörigen allen am

Begräbnis Beteiligten, Mit-

helfenden und Mittragen-

den ein herzliches „Vergelt’s

Gott“ ausspricht; zeigt dieser

Dank doch von einem festen

Zusammenhalt und großer

Hilfsbereitschaft untereinan-

der, besonders in den Stunden

der Trauer und des Abschied-

nehmens“. Es ist das in einer

Zeit der zunehmenden Ent-

fremdung und Verflachung

nicht hoch genug zu schätzen

und zu würdigen!

...und am Pfingstmontag

...begleitete ebenfalls eine

große Zahl an Trauernden

den Abschied von Claudia

Glantschnig, eines stillen

und liebenswürdigen „Kin-

des“ unserer Gemeinde. Man

glaubt es den Eltern Cilli

und Anda, ebenfalls den Ge-

schwistern aufs Wort, wenn

sie sagen:

„Immer, wenn

wir von dir erzählen, fallen

Sonnenstrahlen in unsere

Seelen; unsre Herzen hal-

ten dich gefangen, so als

wärst du nie gegangen. Was

bleibt sind Liebe und Erin-

nerung!“

Beim

Beerdigungsgottes-

dienst am Pfingstmontag, den

25. Mai 2015 gewährte PGR-

Obmann Camillo Girstmair

einen Blick in das Leben der

lieben Verstorbenen:

„Claudia

wurde

am

23.04.1981 in Lienz mit

Down-Syndrom geboren und

wuchs geborgen im Kreis

der Familie mit ihren 4 Ge-

schwistern auf. Sie besuchte

den integrierten Kindergarten

in Lienz und dort anschlie-

ßend die Sonderschule. Dass

sie mit der Schule sogar am

Meer war, hat Claudia oft er-

zählt. Gemeinsam mit ihrem

Bruder Daniel ging sie dann

auch zur Erstkommunion

und Firmung in Gaimberg.

Ab 1999 bis Anfang 2015

besuchte sie die Lebenshilfe