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2015
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achrufe
...die letzte Maiandacht des Jahres 2015
...gestaltete sich zu einem be-
eindruckenden marianischen
Gedenken an die am Mitt-
woch, 27. Mai heimgekehrte
Altbäuerin beim „Wartscher“
Frau Rosa Preßlaber. Es war
ein doppeltes Heimkehren,
kam sie doch am selben Tag
erst aus dem Krankenhaus,
einfach zum „Heimgehen“,
wieder heim auf den elter-
lichen Hof. Eine sehr große
Schar an Betern fand sich
zum abendlichen Rosenkranz
ein, hat die „Rosl“ diese An-
dachtsform ja geliebt und
die
Rosenkranzandachten
am Freitag immer sehr ger-
ne besucht. „Die Muttergot-
tes braucht man halt immer“
war so ein Satz, den Rosl
öfters benutzte und es war
wohl ein kleines Zeichen
von ihr, dass das Begräbnis
am letzten Samstag im Mai
stattfinden konnte. Wirklich
sehr viele Menschen bekun-
deten durch ihre Teilnahme
die große Wertschätzung und
Freundschaft, die sie sowohl
der Verstorbenen, als auch
den Angehörigen gegenüber
empfunden haben mögen.
Enkelin Sabine trug zu Be-
ginn des Sterbegottesdienstes
in der dichtbesetzten Kirche
den Lebenslauf der Verstor-
benen vor:
„Oma wurde als einziges
Kind der Maria Dellacher
und dem Franz Kranebitter
am 18. Jänner 1941 geboren.
Die ersten fünf Lebensjah-
re verbrachte sie mit ihrer
Mutter in deren Elternhaus in
Burgfrieden. Nach der Heirat
ihrer Mutter kam sie im Jahre
1946 auf den „Wartscherhof“
in Obernußdorf, wo sie schon
bald hart anpacken musste.
So erzählte uns Oma oft, wie
sie all die Felder als junge
„Gitsche“ mit der Sense mä-
hen und die Ernte, teilweise
am Kopf tragend, einbringen
musste. Bei so manchen Spa-
ziergängen zeigte sie ihren
Kindern die Stufen in den
Mauern, über die sie noch zu
Fuß zur Schule nach Nußdorf
gegangen war.
Nach der Pflichtschule be-
suchte sie in den Wintermo-
naten einen Nähkurs in Maria
Luggau, was damals so für
viele junge Frauen üblich
war. Die restliche Zeit arbei-
in Lienz. Zuerst war Claudia
dort in der Übergangsgruppe.
Später dann in der Keramik-
Gruppe, wo sie am liebsten
töpferte und Claudia war
stolz, wenn die fertigen Blu-
mentöpfe oder andere Werke
zu Hause waren. Am Freitag-
nachmittag hatte sie besonde-
ren Spaß beim gemeinsamen
Turnen.
Nach dem Arbeiten kam
Claudia immer gegen 15.00
Uhr nach Hause und dann
mussten auch prompt ein
Kaffee und eine Jause be-
reit sein. Ein Fixpunkt war
jedes Jahr der gemeinsame
Wanderurlaub im August mit
Mama in Mösern/Seefeld.
Den Koffer dafür packte sie
meistens schon einen Monat
vorher. Sonst malte Claudia
gerne in der Freizeit, webte
Teppiche, knüpfte unzählige
Freundschafts-Bänder oder
hörte CDs. Die Zeichnungen,
Teppiche und Bänder ver-
schenkte sie an Geburtstagen
und hatte große Freude damit.
Gemeinsame Aktivitäten mit
Walter - wie ein Kino-Be-
such, Eisstockschießen, Piz-
za-Essen oder Kegeln - liebte
Claudia
sehr.
Mitte Februar veränderte
eine schlimme Krankheit ihr
Leben grundlegend. Dann
besuchte sie nur mehr we-
nige Tage die Lebenshilfe
und war die meiste Zeit zu
Hause. Claudia hat sich aber
sehr über Besuche von ihrer
Gruppe oder anderen Freun-
den und Bekannten gefreut.
Daheim sein zu können war
ihr „Ein und Alles“.
In den frühen Morgenstun-
den des 22. Mai 2015, einen
Tag nach Mamis Geburtstag,
schloss Claudia in ihrem ge-
liebten Zuhause ihre Augen
für immer.
Wir vermissen
Dich alle sehr. Ruhe sanft in
Gottes unendlicher Liebe.
Ortsseelsorger Pfarrer Jean
Paul zelebrierte die Hl. Mes-
se, in der besonders in den
Fürbitten etwas angesprochen
wurde, was durch Claudias
Leben und Dasein erst mög-
lich geworden ist:
„Ohne Menschen mit Be-
hinderung wäre unsere Ge-
sellschaft kühler und ärmer.
Von Claudia bekam man viel
geschenkt. Herzlichkeit, An-
hänglichkeit,
Dankbarkeit
und in ihrer schweren Krank-
heit verstand sie es besonders,
ihre Liebsten zu trösten mit
Umarmungen und gefühlvol-
len Streicheleinheiten. Herr,
lass auch uns mehr Feinge-
fühl füreinander entwickeln.“
Die musikalische Umrah-
mung hatten Walter Schnei-
der und seine Schwester
Christine inne. Das Lieb-
lingslied von Claudia „Einen
Stern, der deinen Namen trägt
…“ sang Katharina Zanier,
begleitet von Walter Schnei-
der auf der Gitarre. Auch eine
Bläsergruppe der MK Gaim-
berg trug in erhebender Weise
zur feierlichen Gestaltung der
Beisetzung bei. Liebevolle
Abschiedsworte gab es am
Ende des Trauergottesdiens-
tes von Katharina Zanier.
MEINE
FREUNDIN
CHLAUDIA
Die Chlaudia war eine fleis-
sige Arbeiterin+und hat
in der Keramik gearbeitet
Sie hat uns immer gefragt
wie es uns geht+und hat
viel gelacht+Spässe ge-
macht Sie war eine so gute
Freundin+ich
bin
stolz
dass sie meine Freundin
war+ich werde sie in mei-
nem Herzen tragen Sie wird
mir fehlen+ohne sie wird
es nicht mehr so sein in der
Keramik Wir hatten immer
viel Spass beim Kegeln Pizza
essen oder Eisstockschies-
sen, mit unseren “Baspale-
Club”+Claudia war immer
voll dabei bei unseren Fes-
ten Nun ist die Chlaudia ein
Engel+deine Eltern sind
stolz auf deine Kraft, deine
Werke+auf deine Güte. Ruhe
in Frieden Chlaudia. Amen!
Claudia Glantschnig
† 22.05.2015
Rosa Preßlaber
† 27.05.2015
Foto: privat
Foto: privat