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52 - D
ezember
2015
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achrufe
...wie im Leben, fand Frau
Walburga Assmair dies auch
im Tode als letzte Ruhestätte
im Neuen Friedhof unserer
Pfarre. Dieses „Platz’l“ hatte
bereits ihr 2012 verstorbener
Ehemann Johann ausgesucht.
Zahlreiche
Dorfbewohner
gaben der „Walli“ am 21.
Oktober 2015 das letzte Ge-
leit.
Gehörte sie doch viele
Jahrzehnte zum gewohnten
Dorfbild, sie war eine treue
„Kirchgängerin“, eine stille,
aufrechte Seele in unserer
Gemeinde. Beim Sterbegot-
tesdienst gab der Neffe (ih-
res verstorbenen Ehemannes
Johann) Sepp Assmair einen
Rückblick auf „Wallis“ Le-
ben:
„Unsere liebe Verstorbene,
Frau Walburga Assmair, wur-
de am 4. Juni 1920 als erstes
von drei Kindern in Schro-
benhausen in Deutschland
geboren. Sie wurde von ih-
rer Mutter in einem starken
Glauben erzogen, musste
schon in ihrer Kindheit hart
arbeiten und lernte zu sparen.
In ihrer Jugend war Walli in
verschiedenen Diensten tä-
tig, unter anderem auch im
Lazarett Garmisch-Parten-
kirchen in der Versorgung
der Verwundeten arbeitend.
Dort lernte sie ihren Hansl
Assmair aus dem Osttiroler
Oberland kennen und lieben.
Im Jahr 1954 heirateten sie in
der Wallfahrtskirche „Maria
Lavant“. Mit ihren zwei Kin-
dern Christa und Wolfgang
lebten beide viele Jahre in der
Landwirtschaftlichen Lehr-
anstalt in der Peggetz.
1972 zog die Familie in das -
mit großem eigenem Arbeits-
einsatz - erbaute Eigenheim
in Gaimberg ein. Walburga
arbeitete bis zu ihrer Pensio-
nierung im Mischfutterwerk
der Genossenschaft und küm-
merte sich liebevoll um ihre
Familie und den Haushalt.
Ihre letzten Jahre verbrachte
Walli mit ihrem Mann Jo-
hann aus gesundheitlichen
Gründen im Wohn- und Pfle-
geheim Lienz. Hier wurden
sie fürsorglich betreut. Und
nun folgte sie am 19. Oktober
2015 ihrem Ehemann Hansl
- im gesegneten Alter von 95
Jahren. Liebe Walli, ruhe nun
im Frieden Gottes!“
Walburga Assmair nahm
auch recht regen Anteil am
kirchlichen Leben im Dorf,
besonders erfreute sie sich
am festtäglichen Gesang des
Kirchenchores, wie sie an
solchen Tagen auch die Fest-
lichkeit durch Bläsermusik
öfters lobte; sie liebte gewis-
se Lieder, die ihr „Herz höher
schlagen“ ließen, gab auch
manchmal ihrem Unmut über
„modernes G’sangl“ Raum,
was aber stets mit einem Au-
genzwinkern verbunden war.
„Schön habt’s g’sungen, des
Liadl hot mi g’freut“ wür-
den ihre Worte gewesen sein,
hätte sie die getragenen Wei-
sen der Bläser und das Ab-
schiedslied des Chores hören
können:
Bleib bei uns Herr
,
die Son-
ne sinkt dahin
. Dich lass uns
preisen/heut´ mit Herz und
Stimm
´. Bleib bei uns
Herr,
der du die Wahrheit bist, hüt
´
uns, verlass
uns nicht, Herr
Jesus Christ“!
E
lisabeth
K
launzer
raten, doch das war damals
nicht so einfach. Sie war noch
nicht volljährig - also brauch-
te es noch die Einwilligung
ihrer Eltern. Am Pfingstmon-
tag, den 11. Juni 1962, gaben
sich Hannelore und Hermann
in der Pfarrkirche Grafendorf
das Jawort und zogen dann
mit „Sack und Pack“ in das
„Lehrerheim“ nach Gaim-
berg. Dort erwartete sie viel
Arbeit, die Hannelore stets
ohne ein klagendes Wort
meisterte. Hermanns Familie
besaß viel Grund mit einer
kleinen Landwirtschaft, die
zu bewirtschaften war. Ne-
ben heuen, gärtnern und den
Haushalt führen pflegte sie
mit ihren erst 18 Jahren auch
Hermanns Großeltern, Alois
und Anna Lercher bis zu de-
ren Tode. Der glücklichen,
doch nicht immer einfachen
Ehe entstammen fünf Töch-
ter, Petra (mit Enkelkind Me-
lanie, Urenkel Nelio und En-
kelkind Christina), Angelika
(mit Enkelkind Fabio), And-
rea, Nicole (mit Enkel Kilian)
und Yvonne.
In älteren Jahren entschlossen
sich Hannelore und Hermann
gemeinsam für die Tätigkeit
des „Sennerns“ auf verschie-
denen Almen, wie auf der
„Wäl-Alm“, der „Göriacher
Alm“ und der „Hofalm“ im
Debanttal oder auch im Rol-
lertal und auf der „Leckfeld-
Alm“.
Die letzten Jahre ihres Le-
bens verbrachte Hannelo-
re mit ihrem Hermann zu
Hause, wo sie ganz in ihrer
Arbeit aufging. Neben den
Schafen, dem großen Garten
und der Heuarbeit hatte sie
immer Zeit für ein nettes und
herzliches Gespräch. Unse-
re Mutter und Oma war ein
dankbarer Mensch, sie wuss-
te das auch zu zeigen, wenn
man ihr eine Freude machte;
Geschenke wollte sie nie an-
nehmen. Immer wenn wir
fragten: „Mama, Oma was
machst denn so den ganzen
Tag?“ war ihre Antwort: „Wir
hab‘m so viel Arbeit, im-
mer arbeiten“. Diesen Satz
werden wir bewahren, liebe
„Hanne Oma“! Wir werden
Dich immer in unseren Her-
zen tragen, egal wo wir auch
sind. Du wirst immer ein Teil
von uns bleiben!“
Es schloss sich der Lebens-
kreis der „Gridling Hannelo-
re“ sehr passend am Gedenk-
tag „Martha von Bethanien“
am Mittwoch, den 29. Juli
2015 mitten im Hochsommer
mit dem „letzten Gang“. Vor-
bei an der Blumenpracht um
ihr „Dahoam“ bewegte sich
der Trauerzug und so man-
cher Trauergast wird sich der
liebevollen Hinwendung der
Verstorbenen zu Blumen und
Tieren erinnert und in diesem
sommerlichen Abschied die
Handschrift Gottes erkannt
haben, die in folgenden Wor-
ten (siehe Kästchen) aus ei-
nem alten Gedicht zum Aus-
druck kommt.
Der „Gridling Hannelore“
möge nun das Ewige Licht
leuchten!
„A sunniges Platz‘l“...
Walburga Assmair
† 19.10.2015
„Trautes Heim und gute Menschen - und so ward mir zum Besuch,
was empfunden ich hier unter alten Bäumen
von des Berglands heil’gem Gottesfrieden, wo noch Stille weit und breit,
wo dankbaren Herzens ich gelesen aus Gott Vaters Buch.“