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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

29. APRIL 2019

CHRONIK

Maria

Spitaler

Kommentar von

Eine Frage des „Wollens“

Wenn viele das Gleiche wollen, ge-

lingt es in der Regel auch. Doch ge-

rade das Fehlen des Gemeinsamen

scheint in Rangersdorf das Problem

zu sein. Da sind Gemeindevertreter,

die nicht auf zwei „Ruinen“ sitzen

bleiben wollen. Da ist ein Investor,

der gar nichts mehr will, weil seine

Pläne im letzten Moment verhin-

dert wurden. Und da sind einige

Bewohner, die nicht wollten, dass

der Stadel abgerissen wird. Sie

wollten nicht die neuen Woh-

nungen verhindern, sondern ledig-

lich prüfen lassen, ob dieses En-

semble nicht doch schützenswert

sei. So viel „Wollen“ erzeugte leider

eine Situation, die niemand haben

wollte. Der Unmut darüber war bei

der

Informationsveranstaltung

deutlich zu spüren. Von „kalter Ent-

eignung“ war die Rede. Davon, dass

es in der Gemeinde ohnehin viele

alte Stadel gibt und von Seiten des

Bundesdenkmalamtes (BDA) wurde

bekrittelt, dass man mit dem Inves-

tor durchaus einen Kompromiss fin-

den hätte können – wenn der ge-

wollt hätte. Bevor das BDA nicht

eine endgültige Entscheidung trifft,

geht erstmal gar nichts mehr wei-

ter. Aber bis dahin wäre es gut,

wenn alle das Gleiche wollen. Ein

Gemeindevertreter traf den Nagel

auf den Kopf: „Wenn der Stadel un-

ter Schutz gestellt wird, müssen wir

uns zusammensetzen und eine Lö-

sung finden.“ Das ist auch im Sinne

der Interessensgemeinschaft, denn

ihr Sprecher wünscht sich am Ende

der Veranstaltung: „Lasst uns mit-

einander reden“. Und vielleicht gibt

es dann doch in einigen Jahren ein

richtiges Schmuckstück im Ortskern

anstelle der beiden „Ruinen“.

Die Autorin erreichen Sie unter:

redaktion@volltreffer.co.at

Sie erreichen den

diensthabenden

Arzt

im Hausärztlichen Bereitschafts-

dienst an den Wochenenden und Fei-

ertagen über das Rote Kreuz unter

der Telefonnummer 141.

Mit der Nummer 14844 (ohne Vorwahl)

können Sie beim Roten Kreuz einen

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dienst leistet, erfahren Sie bei allen

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Notruf

141

Apotheker-

dienste

Spittal:

Porcia Apotheke,

Hauptplatz 4, Tel. 04762/56070

(ab 3. Mai, 18 Uhr).

Obervellach:

Adler Apotheke,

Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244

(bis 4. Mai, 8 Uhr).

Seeboden:

Jakobus Apotheke,

Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602

(bis 4. Mai, 8 Uhr).

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Greifenburg:

Laurentius Apotheke,

Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288

(bis 4. Mai, 8 Uhr).

Radenthein:

Paracelsus Apotheke,

Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055

(bis 4. Mai, 8 Uhr).

Millstatt:

See Apotheke,

Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130

(ab 4. Mai, 8 Uhr).

Möllbrücke:

Teurnia Apotheke,

Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234

(ab 4. Mai, 8 Uhr).

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Gmünd:

Heiligen Geist Apotheke,

Hauptplatz 9, Tel. 0676/3712779

(ab 4. Mai, 8 Uhr).

Hermagor:

Gailtal Apotheke,

Bahnhofstraße 10, Tel. 04282/25381

(bis 6. Mai, 8 Uhr).

Nußdorf-Debant:

Sonnen Apotheke,

Florianistraße 6, Tel. 04852/619900

(4. Mai).

Lienz:

Bahnhofsapotheke,

Bahnhofsplatz 1, Tel. 04852/64130

(5. Mai).

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Alter Stadl erhitzt weiterhin

die Gemüter

Beim Informations- und Diskussionsabend zum Thema „Erhaltung und Gestaltung des

historischen Ortsbildes in Rangersdorf“ zeigte sich, dass die Bevölkerung der Mölltaler

Gemeinde nach wie vor geteilter Meinung zum Abriss eines Stadels im Ortskern ist.

Eigentlich wäre der Stadel auf

dem „Wirt Areal“ schon lange

dem Erdboden gleichgemacht

und im daneben stehenden ehe-

maligen „Gasthof Post“ Woh-

nungen entstanden, die zu

P ngsten bezugsfertig gewesen

wären, doch eine Not-Unter-

schutzstellung des Ensembles

von Seiten des Denkmalschutzes

imVorjahr hatte diese Pläne hin-

fällig gemacht. Zur Vorgeschich-

te: Die Gemeinde Rangersdorf,

im Besitz des Areals, schrieb

den Verkauf der beiden Gebäude

aus. Nachdem ein Investor ge-

funden wurde, waren das Abtra-

gen des Stadels und der Umbau

des Hauptgebäudes auch im Ge-

meinderat beschlossene Sache.

Die ersten Arbeiten am Wohn-

objekt wurden bereits durchge-

führt, doch als es an den Abriss

des Stadels ging, trat der Denk-

malschutz auf den Plan und die

Arbeiten wurden gestoppt. Der

Investor sprang ab, die Gemein-

de legte gegen die Unterschutz-

stellung Berufung ein. Das Ver-

fahren ist noch nicht ganz abge-

schlossen und in der Gemeinde

geht die Angst um, auf zwei

„Ruinen“ sitzen zu bleiben.

Historischer Ortskern

Ein Mauerspeicher, der zum

Ensemble gehört und bereits un-

ter Denkmalschutz steht, wurde

um das Jahr 1500 errichtet. Laut

Dipl.-Ing. Jürgen Moravi, der für

das Bundes-Denkmalamt das

Gutachten erstellt hat, bilden

Kirche, Mauerspeicher, Gasthof

und Wirtschaftsgebäude seit

dem Spätmittelalter den histo-

rischen Ortskern. Der Gasthof in

der heutigen Form stammt aus

dem beginnenden 19. Jh., der

Stadel aus den 1920er-Jahren.

„Das Besondere beim Hauptge-

bäude ist, dass das gesamte Haus

unterkellert und dieser Keller

ebenso wie das Erdgeschoss mit

Gewölben ausge-

stattet ist. Auch

die beiden vertä-

felten Gaststuben

sind

erhaltens-

wert. Insbesonde-

re die „Fercher

von Steinwand-

Stube“, die von

geschichtlicher

Bedeutung ist. Solche Stuben

sind anderswo kaum mehr zu

nden“, erklärte Moravi. Beim

Stadel, der im unteren Bereich

Gewölbe vorweist, sei besonders

die Größe und Bauweise des

Dachstuhls interessant. Die Ge-

bäude seinen damals sehr viel

hochwertiger ausgeführt worden

als die Masse. Das zeige auch,

dass der Stadel von Franz Eder,

Stadtarchitekt von Bozen, ge-

plant worden war. „Im ganzen

Tal ist kein solches historisches

Wirtschaftsgebäude zu nden

und auch in ganz Kärnten nur

sehr selten.“

„Stein um den Hals“

Nach den Ausführungen von

Moravi und Mag. Gorazd

Žickovič,

Leiter des Bundes-

denkmalamtes Kärnten, appel-

lierte Bgm. Franz Zlöbl vor den

vielen Besuchern des Info-

Abends an die Beamten vom

Denkmalschutz: „Der Gemeinde

Eine Interessen-

gemeinschaft

will den Stadel

vor dem Abriss

bewahren und so

das historische

Ortsbild

erhalten.