Table of Contents Table of Contents
Previous Page  11 / 56 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 11 / 56 Next Page
Page Background

PORTRAIT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

APRIL/MAI 2019

11

einzigen Saal der Stadt, bevor

Kolping- und Stadtsaal errichtet

wurden. Es gab generell viel

Platz im Glöcklturm. Schon al-

lein auf der Terrasse fanden 150

Leute Platz. Es war ein wun-

derschöner Garten – fast wie

ein Park.

Lienzer Hütte

Monika aus Debant ist die

Tochter von Frieda und Franz

Groger – einstige Wirtsleute der

Lienzer Hütte (1945 bis ca.

Mitte der 1980er Jahre).

„Meine drei Geschwister und

ich waren oft dort, um zu hel-

fen. Als Kinder wohnten wir

während des Sommers immer

auf der Hütte.“

Für Walter aus Assling habe

sich die Kellnerlehre „einfach

so ergeben“. Nach Abschluss

der Ausbildung gingen beide

nach Zell am See. Gearbeitet

darauf achtete, jeden Gast

gleich zu behandeln. „Auch mir

war das wichtig“, so Walter.

Zudem wussten sie mit

„schwierigen“ Gästen gut um-

zugehen. So scheute man sich

auch nicht davor, ab und zu

klare Worte zu sprechen.

Gesundheit

Während Monika in all der

Zeit in der Gastronomie ihre

Gesundheit behielt, erkrankte

ihr Ehemann im Jahr 2009

schwer. Mittlerweile geht es

ihm wieder bestens. Dem Ehe-

paar, dem allerdings keine Kin-

der beschert waren, hat nun so

manches vor. So stehen längere

Bergtouren genauso auf dem

Programm wie ein Urlaub im

Sommer. „Vielleicht geht es

demnächst nach Kreta. Aber zu

weit wollen wir auch nicht

weg“, gesteht Monika, die

schnell die Sehnsucht nach der

Heimat erfasst. „Ich fahre ei-

gentlich nur weg, damit ich das

schöne Osttirol hernach wieder

mehr schätze.“ Martina Holzer

MASTER-STUDIEN

Berufsbegleitend studieren in Lienz

Business Manager/in MSc

Human Resource Management MSc

in Kooperation mit der M/O/T der Alpen-Adria

Universität Klagenfurt

Für alle, die es wissen wollen –

jetzt Akademiker/in werden!

Informationsabend im WIFI Lienz:

23.05.2019, Do, 18.30-20.00

Jetzt anmelden!

t: 05 90 90 5-3522 | e:

walter.patterer@wktirol.at www.tirol.wifi.at/akademisch

125134

ang ihre große Leidenschaft

Das Kellnern war die große

Leidenschaft von Walter und

Monika Gasser.

oder dritten Lehrjahr wurden

wir ein Paar. Liebe auf den

ersten Blick war es somit

nicht“, betont Monika, die im

Grunde gar nicht wusste, wel-

chen Beruf sie ergreifen wollte.

„Meine Eltern sagten dann, ich

solle eine Kochlehre machen.“

Glöcklturm

Manchmal schwelgen die

beiden noch in Glöcklturm-Er-

innerungen. „Die Lehrlinge

mussten immer abends mit

dem Hund des Hauses, einem

Schäferhund, spazierengehen.

Letztendlich war stets das Café

Schleinitz gegenüber der heuti-

gen Arbeiterkammer das Ziel.

Damit man den Hund ins Café

brachte, lockte man ihn mit

Süßem.“ Damals gab es auch

einen Nachtportier im Glöckl-

turm. „Abends musste man ihn

immer herausläuten, nachdem

wir ein bissel unterwegs waren

und wieder in unsere Zimmer

wollten. Manchmal war es nun

doch zu früh, jetzt schon im

Zimmer zu sein. So stiegen wir

über den Balkon wieder ins

Freie und läuteten später beim

Portier wieder an. Er kannte

sich dann gar nicht mehr aus“,

erinnert sich Walter.

Damals fanden im Glöckl-

turm fast alle Hochzeiten von

Lienz statt. „Dort gab es ja den

wurde aber in verschiedenen

Betrieben – er war im Hotel

Pinzgauerhof tätig, sie im Hotel

Salzburgerhof. „Im Sommer

ging ich wieder auf die Lienzer

Hütte, Walter blieb derweil in

Zell am See.“ Anschließend

wechselten sie gemeinsam nach

Lermoos – Walter ins Hotel

Post, Monika ins Hotel Tyrol.

„Wir wohnten damals noch

nicht zusammen, jeder hatte

sein eigenes Zimmer“, erklärt

Walter.

Heirat

1978 gingen sie für 15 Jahre

ins Hotel Taxacherhof nach

Kirchberg. „Dort wechselte ich

von der Küche in den Service

und zog mit Walter zusam-

men.“ Schließlich wurde in

Kirchberg geheiratet – standes-

amtlich im Jahr 1987. Die

kirchliche Trauung erfolgte

1990 in der Pfarrkirche in Ass-

ling. Dort setzte das Paar seine

berufliche Karriere nach Kirch-

berg fort und zwar in der Walter

Stub‘n. Man blieb bis zur Pen-

sionierung, gesamt waren es

fast 27 Jahre.

„In all den Betrieben, in

denen wir je gearbeitet haben,

ging es stets recht familiär zu.

Deshalb hat uns die Gastrono-

mie wohl immer große Freude

bereitet“, erklärt Monika, die