Beispiel von Mutter Theresia
eine Leitungsaufgabe“, so
Mader. Schwester Marcellina
hatte jedenfalls Lust auf Ab-
wechslung und bat die Ordens-
leitung, sie für ein Jahr nach
Säben zu versetzen. Doch noch
just vor ihrer Abreise stand in
Säben am 8. Mai 1970 die
Wahl einer neuen Äbtissin an.
Marcellina wollte das Ereignis
der Wahl aber noch abwarten
und verschob deshalb ihre
Rückfahrt.
„Sie sind unsere neue
Mutter!“
„Ich verbrachte die Zeit des
Wahlvorgangs in der Biblio-
thek“, wie sie rückblickend
sagt. „Unruhig und aufgeregt.
Nach geraumer Zeit kamen ei-
nige Schwestern zu mir und rie-
fen: ‚Sie sind unsere neue Mut-
ter!‘“ Die Rückfahrt hatte sich
somit erledigt. Schwester Mar-
cellinas zupackende offene Art,
ihre tiefe Religiosität und große
CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2019
15
Wohnkultur Nussbaumer GmbH + Co KG
A-9900 Lienz, Tiroler Straße 25
Tel. +43 (0)4852-64640,
www.wkn.atDer ganzheitliche Einrichter!
GROSSER POLSTERMÖBEL ABVERKAUF
bis
-50
%
53978
Die Eltern Elisabeth und Friedrich Pustet.
Äbtissin Ancilla und Altäbtissin Marcellina (r.), 2013.
Elisabeth Pustet als junge
Frau.
Persönlichkeit bewogen die Sä-
bener Ordensschwestern sie zu
ihrer Äbtissin zu wählen. Zum
Tag ihrer feierlichen Weihe am
20. Juni 1970 kam ganz Klau-
sen herauf, um zu gratulieren.
Dieses Amt bekleidete sie in
der Folge 26 Jahre lang, bis
Mutter Ancilla sie 1996 ablöste.
Mutter Marcellina war die
zehnte Äbtissin des Klosters
Säben, der einzigen benedikti-
nischen Frauenabtei Südtirols,
die seit 330 Jahren von Bene-
diktinerinnen bewohnt und ver-
waltet wird.
300-Jahr-Feier des Klosters 1986, von links nach rechts: Bürger-
meister Heinrich Gasser, Bischof Wilhelm Egger, Äbtissin Mar-
cellina Pustet, Landeshauptmann Silvius Magnago.